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Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier Kostenlos Bücher Online Lesen
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hälter unbeabsichtigt umgestoßen haben, und jetzt war er nicht mehr dicht. Was sollte er tun?
    Gary führte sein Maul an die Kante und nahm die Wand zw i schen die Zähne. Sanft biß er zu, gerade fest genug, um ordentl i chen Halt zu finden und den Behälter hochzuheben. Das setzte dem Lecken ein Ende. Doch gerade wollte er das Gefäß wieder loslassen, da sackte es erneut zusammen. Jetzt konnte Gary es nicht mehr freigeben, ohne es vollends zu zerstören.
    Vielleicht wußte ja Fiera, was zu tun war. Schließlich war sie ein Bestandteil dieser ganzen Situation. Also schlug Gary die Zähne vorsichtig ins Gestein und zerrte das Stück langsam den Weg en t lang, wobei er sorgfältig darauf achtete, kein Wasser mehr zu ve r gießen.
    »Was machst du denn mit dem Quarz da?« wollte Fiera wissen, als Gary schließlich wieder zur Zugbrücke gelangte.
    »Quarz?« fragte er verständnislos. Und während er fragte, ließen seine Zähne den Stein fahren, so daß dieser wieder zusamme n sackte und zu lecken begann. Gary schnappte danach, versuchte, dem Verschütten ein Ende zu setzen, fand aber nicht den rechten Halt.
    »Ja, du hast eine Quarz voll Wasser«, sagte Fiera bestürzt.
    »Stimmt, das Wasser leckt, und ich wollte eigentlich gern wissen, ob du mir sagen kannst, was man dagegen tun soll.« Vorsichtig schnappte er wieder nach der Kante, verfehlte sie aber aufs neue. Dabei fiel ihm die Feder vom Kopf und landete auf dem Wasser.
    Da geschah etwas Merkwürdiges. Die Feder richtete sich auf und versprühte ein wenig Wasser. Ein Strahl schoß in die Höhe und bog sich der Frau entgegen.
    »IIIEEHH!!« kreischte Fiera und wich zurück. »Ein Spritzfüller!!« Sie war so aufgeregt, daß ihr sogar doppelte Ausrufezeichen gela n gen. Ihr strammes Hinterteil landete auf der hölzernen Zugbrücke und setzte sie sofort in Brand. Doch der Füller spritzte weiter vor sich hin und nutzte das Wasserreservoir im Quarz. Fiera versuchte zu fliehen und sprang auf, um schließlich mit einem feurigen Blitz an Gary vorbeizuschießen.
    »Es tut mir leid!« rief Gary und schickte sich an, ihr nachzuspri n gen. Doch da war Fiera auch schon außer Sichtweite, während der Füller immer noch vor sich hin spritzte. Also mußte Gary wieder zurück und die Feder herausziehen, wobei ihn eine volle Breitseite an der Schnauze traf. Als er die Feder endlich aus dem Wasser gezogen hatte, versiegte der Strahl sofort.
    Gary sah sich um. Die Bohlen der Brücke umloderten immer noch den gesäßförmigen Abdruck, wo Fiera zu Boden gegangen war. Sie mußte für einen Augenblick die Kontrolle über ihr Feuer verloren haben. Gary könnte es zwar löschen, würde dafür aber das restliche Wasser im Quarz verbrauchen müssen – und das wollte er nicht. Deshalb zerrte er den halbvollen Stein zurück zum Steinkreis. Diesmal gelang es Gary, ihn aufzurichten, ohne dabei weiteres Wasser zu verlieren. Er hoffte nur, daß er mit der Zeit verheilen würde. Da hatte er wirklich ganz schön was angerichtet!
    Als er zur Zugbrücke zurückkehrte, stellte er fest, daß das Feuer inzwischen niedergebrannt war. Doch die verbliebenen Bohlen waren verkohlt, und er bezweifelte, daß sie sein Gewicht tragen konnten. Ihm wurde klar, daß er die Brücke hätte überqueren und die Prüfung damit bestehen können, wäre er bereit gewesen, das restliche Wasser dafür zu opfern. Aber er war nun mal ein Stei n wesen und hatte eine besondere Beziehung zu Gestein; deshalb war es ihm unmöglich, den Quarz derart zu mißhandeln. Offe n sichtlich gehörte er nicht zu jener Art von Kreaturen, die der Gute Magier zu empfangen bereit war.
    Dennoch – wenn er jetzt aufgab, würde das auch nicht viel bri n gen. Da könnte er eigentlich ebensogut weitermachen, selbst wenn der Magier ihn schließlich doch nicht hereinlassen sollte.
    Einmal mehr musterte Gary den Schloßgraben. Nun bemerkte er, daß im Schlamm am Boden Fische hausten. Die Dürre müßte sie hierher verschlagen haben. Das war gar nicht gut. Natürlich wollte Gary die Fische nicht zertrampeln; aber er konnte auch nicht mitansehen, wie sie weiter litten. Sie brauchten unbedingt Wasser, und zwar jede Menge!
    Vielleicht waren die Quarzsteine ja genau dafür gedacht – um den Graben wieder aufzufüllen, falls er mal austrocknete. Andere r seits enthielten die Steine nicht genug Flüssigkeit, um diese Aufg a be zu bewältigen. Gary mußte also eine andere Möglichkeit finden.
    Er kauerte vor dem Graben nieder und schob den Kopf über die

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