Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Situation. Sie brauchten unbedingt eine Gelegenheit, in dieser uralten Welt nach dem Phi l ter zu suchen, und sie mußten die Schnittstelle genau überprüfen, ohne daß die beiden Illusionen des Wahnsinns sich einmischen konnten.
    Desi war offensichtlich mit Hiatus fertig. Nachdem er eing e schlafen war, konnte Hanna sich nun auf Gary konzentrieren. Er mußte ihre Aufmerksamkeit fesseln, damit Iris und Mentia ihre Suche ungestört fortsetzen konnten. Doch der Gedanke, sich von Hanna verführen zu lassen, behagte ihm einfach nicht; er wollte nur noch mit Gayle zusammen sein. Andererseits wollte er seine wahre Natur aber auch nicht offenbaren, indem er sich ung e schminkt dazu bekannte. Schließlich hatte Gayle selbst ihn ja d a vor gewarnt.
    Er musterte die Illusion. Was sollte er tun?
    »Ich weiß, wie erschöpft du nach eurer anstrengenden Arbeit bist«, meinte Hanna und kam dabei auf ihn zu. »Und ich weiß auch genau, wie ich dir zur Entspannung verhelfen kann.« Ihr Kleid wurde erst halb-, dann völlig durchsichtig und offenbarte ihm jene Form, die trotz besseren Wissens eine immer größere Anziehung s kraft auf ihn auszuüben begann. Er wurde wohl langsam viel zu menschlich – jedenfalls mehr, als ihm guttat.
    Sie wollte ihn ablenken, und er wollte sie seinerseits ebenfalls a b lenken. Dazu brauchte er sie eigentlich nur gewähren zu lassen. Doch fehlte es ihm an Verlangen – mehr oder weniger. »Ich weiß nicht so recht…«
    Sie trat auf ihn zu und küßte ihn plötzlich auf den Mund. Das geschah völlig überraschend und brachte ihn fast aus dem Gleic h gewicht, und so griff er nach ihr, um sich wieder zu fangen. Seine Hände fanden Halt auf ihrem schmalen Rücken und dem rundl i chen Hinterteil. Beides war auf seine Weise recht interessant. Sie hatte ja schon gesagt, daß sie sich in dem Maße feststofflich m a chen konnte, wie es erforderlich war, und genau das tat sie gerade. Die Illusion der Berührung ergänzte nun die optische. Mochte schon sein, daß ihr gesamter Körper nur eine leere Hülse ohne jedes Eingeweide war, und daß auch ihr Geist nicht wirklich exi s tierte; aber im Augenblick schien das keinen allzu großen Unte r schied mehr zu machen.
    Doch es war ihr Mund, der Garys Aufmerksamkeit am meisten fesselte. Was für ein interessantes Gefühl, dieses feste Pressen von Lippen auf Lippen! Er hatte nie gewußt, „wie angenehm dies sein konnte.
    Sie wich ein Stück zurück. »Laß mich dir die Kleider ausziehen«, murmelte sie. Ihre Hände machten sich ans Werk, zogen ihm den Kittel von den Schultern und vom Leib. Während sie das tat, mu s terte er den vorderen Teil ihres Körpers und merkte, wie faszini e rend der war. Gary hatte geglaubt, kein Verlangen zu haben, doch in Wahrheit hatte er ihm einfach keinen Raum gegeben. Die ganze Sache war alles andere als unangenehm. Sie gewähren zu lassen? Er würde ihr sogar noch dabei helfen!
    Kurz darauf hatte sie ihn ausgezogen und umarmte ihn aufs neue. Nun erwachte sein Interesse und verschärfte sich, gleich einem Wahnsinnsgewitter. All seine Vorsicht verblaßte wie eine flüchtige Illusion. Er wollte einfach nur noch alles über sich erg e hen lassen, was sie mit ihm vorhatte.
    »Vielleicht besser auf dem Bett«, murmelte sie ihm ins Ohr.
    Ins Bett? Hätte sie es jetzt vorgeschlagen, er wäre mit ihr z u sammen auch glatt aus dem Fenster gesprungen! Hastig lief er zum Bett hinüber und warf sich mit ihr zusammen auf das Lager.
    Plötzlich bekamen sie Gesellschaft: Die Königin und die Go u vernante waren zurückgekehrt.
    »Nix da«, meinte Iris.
    »Verschwindet, ihr stört«, konterte Gary.
    »Löst euch«, sagte Mentia und zerrte an ihm.
    »Geht weg!« schrie Hanna, die noch verärgerter zu sein schien als Gary. »Das geht euch nichts an!«
    »Tut es wohl«, widersprach Iris und legte der Handmagd die Hände auf die nackten Schultern. Doch die fuhren wirkungslos durch das scheinbaren Fleisch. Gleich, ob Iris im Augenblick Ill u sion war oder nicht – Hanna war es jedenfalls mit Sicherheit. Sie ließ sich stets nur berühren, wann und wo sie wollte.
    »Trenn dich von ihr«, sagte Mentia zu Gary. »Sie ist ganz einfach nichts für dich!«
    »Woher willst du das wissen?« fragte er und sträubte sich gegen ihren Griff. »Dämonen lieben doch nicht.«
    »Deshalb können wir die Sache auch vernunftbetonter betrac h ten. Dieses Pseudowesen ist tödlich.« Mentia riß noch stärker an ihm; dabei bot sie beträchtliche Kraft auf.
    »Hau ab!«

Weitere Kostenlose Bücher