Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
zu tun bekommen.«
    »Einverstanden«, erklärte Gayle. »Ich kenne ja den Weg.«
    »Aber…«, warf Gary ein, weil er immer noch nicht begriff, was die ganze Aufregung überhaupt sollte.
    »Gehen wir«, entschied Iris grimmig. »Bevor der Philter noch mehr Zeit gewinnt, seine Verteidigung durchzuorganisieren.«
    »Allerdings fehlt da noch etwas«, fügte Mentia hinzu. »Irgend e t was, das wir brauchen. Desi ist nicht gerade die schlaueste aller Illusionen, und sie hätte es uns beinahe verraten. Aber wir wissen immer noch nicht, was es ist.«
    »Vielleicht finden wir es ja unterwegs«, sagte Iris. »Indem wir e i nem Zickzackmuster folgen und auf alles achten, das irgendwie ungewöhnlich erscheint.«
    »Hier, inmitten des Wahnsinns, ist doch so gut wie alles ung e wöhnlich!« wandte Hiatus ein.
    »Das stimmt«, bestätigte Mentia. »Trotzdem könnte es auch hier irgend etwas geben, das anders ist. Wenn wir es entdecken sollten, halten wir damit möglicherweise den Schlüssel zum Sieg in der Hand.«
    Die ganze Sache schien Gary zwar ziemlich unsinnig, doch er begriff, daß es keinen Zweck hatte, weitere Einwände vorzubri n gen. Entweder würden sie dieses geheimnisvolle Ding finden – oder eben nicht.
    Und so verließen sie den Palast. Gayle schritt voran, dicht an i h rer Seite Gary. Und ihm wurde dabei plötzlich nur zu klar, weshalb sie die Sache so ernst genommen hatte.
    Denn die Stadt Scharnier war völlig verwandelt. Sie war inzw i schen zu einer Ebene geworden, die von einer Erdfalte bedeckt wurde. In gewisser Weise sah es ganz hübsch aus. Doch Gary e r kannte, daß der Philter, wenn er der Stadt schon das Aussehen einer Ebene verleihen konnte, auch zu ganz anderen Visionen f ä hig sein mußte – und das bedeutete Unheil.
    Überraschung stieß einen Schrei aus. Da erblickte Gary ein furchtbares Insekt, das sie verfolgte. Es war ein Nickelfüßler – jene Insektenart, die mit ihren Scheren münzgroße Stücke aus lebend i gem Fleisch zu schneiden pflegten. Ihm folgte ein zweiter Nicke l füßler, und hinter diesem kamen weitere, die allesamt auf die G e fährten zuhielten. Bald war der ganze Boden mit diesen Wesen bedeckt – das war es auch, was auf den ersten Blick wie eine Er d falte ausgesehen hatte. Gary erkannte, daß er zwar in seiner natü r lichen Gestalt vor ihnen gefeit sein mochte, nicht aber jetzt, als Mensch. Es war also unmöglich, dieses Gebiet zu durchqueren.
    »Illusion«, sagte Iris angespannt. »Einfach ignorieren.«
    »Nein«, widersprach Mentia. »Einige davon könnten echt sein und sich nur zwischen den anderen verstecken.«
    Iris verzog das Gesicht. »Du hast recht. Was für eine raffinierte List! Ich werde sie alle abfackeln.«
    Das war wirklich raffiniert! Was, wenn die Gefährten ihren Mut zusammengenommen hätten und durch den illusionären Schwarm gestapft wären, nur um dabei von den wenigen echten Exemplaren aufgefressen zu werden, die sie nicht als solche erkannt hatten?
    »Du kannst die Illusionen einfach auslöschen?« fragte Gary in banger Hoffnung.
    »Nein, das kann ich nicht«, erwiderte Iris. »Ich kann nur meinen eigenen Illusionen ein Ende setzen, nicht aber fremden. Das war bisher auch nie ein Problem, weil sämtliche Illusionen ohnehin meine eigenen waren. Das hier dagegen ist eine neue und sehr viel schwierigere Situation.«
    Da loderte auch schon ihr Feuer auf. Ein illusionärer Blitz schlug ein, versprühte feurige Flammenfontänen, und schon züngelten die Flammen aus dem versengten Boden. Die illusionären Nickelfü ß ler quiekten und schnatterten, als sie zu brennen anfingen. Sie fl o hen vor der Feuersbrunst, die sich dadurch noch viel schneller ausbreitete, als sie es aus eigener Kraft gekonnt hätte.
    »Dann kann man mit Illusionsfeuer tatsächlich Illusionsinsekten verbrennen«, murmelte Hiatus beeindruckt.
    »Ja«, bestätigte Iris. »Ich kann zwar die Effekte des Gegners nicht beseitigen, der Philter meine aber auch nicht. Und wenn sie au f einandertreffen, nimmt die Natur eben ihren Lauf.«
    Vor ihnen öffnete sich eine Schneise, dort, wo das Feuer die N i ckelfüßler verschlungen hatte. Die Gefährten machten sich auf den Weg. Doch da erblickte Gary einen Nickelfüßler, der nicht ve r kohlt aussah. Das mußte eins der wenigen echten Exemplare sein.
    Das Wesen huschte auf sie zu. Doch Gayle machte einen Satz nach vorn und zerstampfte es einfach mit ihren massiven Steinta t zen. Das Ding wurde platt ins Erdreich gedrückt und rührte sich nicht

Weitere Kostenlose Bücher