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Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier Kostenlos Bücher Online Lesen
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problemlos he r beizaubern oder mühelos von willigen Bäumen pflücken ließen.« Das Bild zeigte eine Frau, die einen frischen Kirschpastetenbaum aberntete. »Und so wurden die Bewohner Xanths schon bald zu einigermaßen sanften Leuten.« Die Leute in dem Bild entspannten sich unter hübschen Bäumen.
    »Doch die eindringlichen Mundanier hatten Hunger, waren g e walttätig und oft grausam«, fuhr Desi fort. In dem Bild vertrieben brutale Männer mit Schwertern die sich ausruhenden Leute und nahmen ihnen die Bäume ab – um sie prompt zu fällen. »Natürlich hätten die Leute mit der Magie sie daran hindern können, aber oft zogen sie es vor, zu weichen und sich zurückzuziehen, anstatt zu kämpfen. Also begaben sie sich ins Hinterland, vertrieben von ihren barbarischen Nachbarn.«
    »Wie beispielsweise meine eigenen Vorfahren es waren«, bemer k te Hannah Barbarin tadelnd. »Und dann wurde Xanth zu einer Insel.« Das Bild zeigte, wie das Meer einen Arm über das obere Ende der Landzunge streckte und das darunterliegende Gebiet abschnitt. »Wir sind uns nicht sicher, ob der Dämon X(A/N) th das alles so eingerichtet hat, um ungestörter zu bleiben, oder ob es purer Zufall war. Jedenfalls wurde auf diese Weise der Zustrom reinrassiger Menschen und anderer mundanischer Kreaturen u n terbrochen, und der Friede war wiederhergestellt.«
    Doch es stellte sich heraus, daß die Bewohner Xanths sich So r gen machten, daß ihr Land nicht immer eine Insel bleiben könnte. Sollte Xanth wieder zu einer Halbinsel werden, würde es zu weit e ren brutalen Invasionen kommen, die um so schlimmer verlaufen würden, als das Land schon lange ohne Gefährdung hatte überl e ben können. Sie gelangten zu dem Schluß, daß es töricht sei, die Angelegenheit einfach zu ignorieren oder immer nur auf das Beste zu hoffen; denn es könnte sehr wohl sein, daß ihre Kinder oder Enkel dafür einst einen schrecklichen Preis würden bezahlen mü s sen. Ja, es mochte sogar dann geschehen, wenn Xanth für immer eine Insel bliebe, da die Mundanier ja auch Schiffe benutzen kön n ten, um überzusetzen. Also versammelten sie sich und überlegten sich Möglichkeiten, sich vor einer Invasion zu schützen.
    Und doch brachte der Inselstatus für Xanth auch Probleme mit sich. Die menschliche Population schwand. Zuerst fiel es niema n den auf; denn man begriff die Ursache dafür noch nicht. Doch schließlich verstand man auch diesen Prozeß: Die Menschheit tei l te sich in Kreuzungen auf. Es gab zahlreiche magische Quellen, darunter auch solche mit Liebeselixier. Jeder Mensch, der davon trank, verliebte sich leidenschaftlich in das nächstbeste Lebewesen vom anderen Geschlecht, dem er danach begegnete, um mit di e sem zusammen sofort den Storch herbeizurufen. Die Störche, die stets alles wörtlich nahmen, brachten daraufhin prompt Babys, die sich gleichmäßig auf beide Rassen verteilten. Nachdem die Babys aufgewachsen waren, zogen sie Mischformen vor, wie sie es selbst waren. So erschienen auf magische Weise immer neue Arten. Ma n che Menschen veränderten geringfügig ihre Größe oder ihre äuß e re Form, auch ohne sich zu kreuzen. Zu dieser Zeit erschienen die ersten Harpyien, Meerleute, Naga, Sphingen, Faune, Nymphen, Oger, Kobolde, Elfen, Feen, Wer-Leute und weitere Mischformen und Varianten. Alle waren sie zumindest teilweise menschlicher Herkunft. Viele zogen es allerdings vor, sich nicht einzugestehen, daß ihr Erbe dadurch verkümmert war und sich verschlechtert hatte; statt dessen wurden sie zu erbitterten Gegnern der reinen Menschen.
    Manchen Menschengemeinden gelang es, mit Wasserspeiern Abmachungen zu treffen, ihr Wasser zu reinigen, damit ihnen ke i ne Mitglieder mehr verloren gingen. (An diesem Punkt der G e schichtserzählung wurde Gary wieder seiner eigenen Identität g e wahr. ) Manchmal gab es auch Mißverständnisse oder Streitigke i ten. Dann zogen die Wasserspeier weiter. Es kam aber auch vor, daß törichte junge Menschen absichtlich von den Liebesquellen tranken, weil sie glaubten, gegen ihre Wirkung gefeit zu sein. Manchmal handelte es sich dabei auch um eine Mutprobe. Was immer der Grund im einzelnen sein mochte, am Ende stand jede n falls die Tatsache, daß ihre Nachkommen für die menschliche Art verloren waren. Und so schrumpfte die menschliche Population mit der Zeit immer mehr zusammen, langsam, aber stetig.
    Schließlich begriffen die verbliebenen Menschen, daß sie dieses Problem anpacken mußten. Sie beschlossen, die

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