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Wassergeld

Wassergeld

Titel: Wassergeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Interessanteres gefunden. Wenn es nicht um so eine schreckliche Geschichte ginge, würde ich es schlichtweg als genial bezeichnen.«
    »Na, dann erzählen Sie mal, Sie haben mich jetzt ein klein wenig neugierig gemacht.«
    »Ich habe einen Wechselspannungshubmagneten gefunden, der am Rumpf des Frachters befestigt ist. Na, was sagen Sie dazu?«
    »Aha, toll. Und was soll ich mit dieser Information anfangen?«
    Herr Tuner rastete fast aus. »Wie bitte? Verstehen Sie nicht die Brisanz? Das ist der größte Knüller seit – was weiß ich!«
    Ich verstand immer noch nicht. »Was soll an einem kleinen Magneten schon auffällig sein?«
    »Ein kleiner Magnet? Spinnen Sie? Solche Dinger werden in der Schrottverwertung und in Stahlwerken eingesetzt. Dieser kleine Magnet, wie Sie ihn eben bezeichnet haben, hat einen Durchmesser von 150 Zentimetern und besitzt in Verbindung mit dem Generator eine Tragfähigkeit von mindestens zwei Tonnen!«
    Langsam verstand ich. »Wurde damit die Kiste mit dem Geld abgeschleppt?«
    Er nickte. »Ich habe es gleich nach dem Tauchgang berechnet. Anhand der gestrigen Beladung des Frachters konnte ich auf den Tiefgang schließen. Der Pegelstand des Rheins bei Altrip ist für Samstagabend ebenfalls bekannt. Aus dem Pegelstand habe ich die mittlere Wassertiefe in der Fahrrinne berechnet. Und was soll ich sagen? Der Frachter war in vier Tanks voll beladen. Zusammen mit dem Generator- und dem Magnetgewicht lag er sehr tief im Wasser.« Stolz blähte er sich auf, unserem Chef in diesem Moment nicht unähnlich. »Meine Berechnung ergab zwischen Oberkante Metallkiste und Unterkante Magnet gerade mal einen Abstand von etwas über 100 Zentimeter. Für solch einen dimensionierten Magneten ein Kinderspiel.«
    »Da staunst du, Reiner, was«, warf Jutta ein. »Doch wir sind sogar noch fleißiger gewesen.«
    Sie zeigte in eine Ecke der Halle. »Schau dir das da hinten mal näher an. Das haben wir unter einem riesigen Berg alter Netze gefunden.«
    Zwischen schweren Schiffsteilen und den achtlos hingeworfenen Netzen erkannte ich die mir bekannte Kiste. Der Verschluss war aufgeschweißt und die Gummibänder entfernt. Ohne mir Handschuhe überzuziehen, öffnete ich den mit Zeitungen gefüllten Behälter und erhielt dafür von Jutta einen strafenden Blick.
    »Wie wurde die Kiste hier reingebracht?«
    Herr Tuner zeigte erst auf einen Gabelstapler und danach auf einen mobilen Kran. »Damit werden auch die Schiffsteile transportiert. Sie sehen: Alles passt zusammen.«
    Ich nickte. »Und nach der Bergung der Kiste sind die Gauner wegen des Altpapiers in Streit geraten. Jutta, läuft die Fahndung nach dem Steuermann und dem Rest der Besatzung? Was ist mit dem Geschäftsführer?«
    »Wir sind keine Anfänger, Reiner. Borgia war übrigens noch mal hier. Er hat Norbert Linde vorläufig festgenommen. KPD hat auch angerufen. Morgen früh soll seine mehrfach verschobene Pressekonferenz stattfinden. Wir sollen nur noch schnell die Besatzungsmitglieder finden. Ich weiß auch nicht, was der Kerl sich dabei dachte.«
    »Na ja, wenigstens ist dieses Abenteuer überstanden und wir brauchen uns keine Gedanken über neue Anschläge zu machen. Was ist mit Lindes Büro?«
    Jutta zog den Taucher zur Seite, der sich gerade eine Zeitung aus der Kiste angeln wollte, und schloss diese. »Das haben wir versiegelt. Morgen früh wird es im Detail durchsucht. Dieser Linde hat einen Riesenaufstand gemacht und ständig gebrüllt, dass er von dieser Sache nichts wusste. Er sei von seinen Mitarbeitern hintergangen worden, sie hätten seine Gutmütigkeit ausgenutzt und auf eigene Rechnung gehandelt. Und wenn wir ihn jetzt mitnehmen würden, wäre sein Unternehmen pleite.«
    »Das wird sich bald zeigen«, sagte ich. »Habt ihr die Adressen der Besatzung? Bei dem Toten ist es nämlich so, dass er unbekannt verzogen ist.«
    »Unbekannt verzogen?« Jutta hob eine Augenbraue. »Was soll das jetzt wieder heißen?«
    Ich fasste das Gespräch mit Johanna Kocinsky zusammen. Details wie den Auftritt Dietmar Beckers erwähnte ich zunächst nicht.
    »Das ist ja hochinteressant. Wir fahren am besten gleich zur Dienststelle zurück, damit wir die Suche nach seinem letzten Wohnort einleiten können.«
    Auch das noch. Ich war todmüde, Stefanie war mit den Kindern bestimmt längst zu Hause in ihrer Ludwigshafener Wohnung und auf uns wartete noch Arbeit. Dem nicht genug, plante unser Vorgesetzter bis morgen früh die Festnahme der beteiligten Gangster.
    Wir

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