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Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Titel: Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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ausgemacht.“
    „Ja. Sieht ganz so aus. Sie werden vorsichtig sein müssen.“
    „Oder weniger oft während der Vorträge einschlafen. Wohin wollen wir essen gehen?“
    Antoia machte eine abwehrende Geste.
    „Ich wollte ihnen helfen, nicht mich selbst einladen.“
    „Sie haben mir geholfen. Und ich schätze, es kann nicht schaden, wenn wir tatsächlich gemeinsam essen und ein paar Pläne machen, bei denen uns York nicht plötzlich über die Schulter schaut!“
    „Nun, warum nicht“, sagte Antoia, doch es klang reserviert.
    „Einfach so “, sagte er deswegen.
    „Einfach so, also “, erwiderte Antoia. „Und kenne das passende Restaurant, ganz in der Nähe des Verteidigungsministeriums.“
    Sie flogen mit einem Taxi bis zur Südschleife und dann mitten hinein in die Altsstadt, wo es noch vier- und fünfstöckige Häuser und ein paar alte Kuppeln gab.
    Antoia bestand darauf, den Eintritt in die Vogelwarte zu bezahlen und sie liefen zu Fuß den Schraubengang entlang, der sie bis zum Aussichtscafé brachte. Vögel flogen überall herum. Sie saßen auf den Tischen, pickten darunter nach Krümeln und huschten dicht über die Köpfe der Gäste hinweg. Jeder Tisch stand gut verborgen zwischen Blumenkübeln. Kleine Reinigungsrobos rollte herum.
    „Hübsch “, sagte Lace. „Ich hätte nicht gedacht, dass Ihnen so etwas Unordentliches gefällt.“
    Antoia lächelte nur. Sie drückte ihm das Menü in die Hand, einen schlichten Zettel, auf dem ein paar Drinks und zwei warme Gerichte notiert waren. Lace entschied sich für Nudeln nach Art des Kakadu, Antoia nahm Seefang, was sich als ein Ragout aus einheimischen Meeresfrüchten herausstellte. Lace bekam einen Teller mit einem kunstvollen Arrangement aus weißen Nudeln, die zu einem Kakaduschopf aufgetürmt und mit farbigen Soßen besprüht worden waren. Er lachte über den Anblick und war überrascht über den zarten aromatischen Geschmack.
    „Hier essen wir, wenn wir dienstlich in der Hauptstadt sind“, sagte Antoia. „Ein Geheimtipp unter Offizieren, zumal höhere Dienstgrade sich nicht hierher verirren.“
    „Ist Commander kein höherer Dienstgrad?“
    „Höher aus unserer Warte ist alles ab dem Commander LT, der ein Forschungsprojekt leitet und drei Schiffe unter sich hat.“
    „Also das, worum S ie sich beworben hatten und das Sie jetzt hätten bekommen können?“
    „Genau das.“
    „Meinen Sie wirklich, es war ein Versuch, Sie fortzulocken? Leiden wir nicht tatsächlich unter Verfolgungswahn?“
    „Vielleicht.“
    Sie aßen schweigend. Lace sah sich immer wieder nach den Vögeln um. Sie waren nicht nur handzahm, sondern regelrecht unverschämt. Als sie bemerkten, dass an diesem Tisch serviert worden war, versuchten sie mehrfach im Tiefflug etwas zu erhaschen. Antoia zog dann jedes Mal ungerührt ihren Teller unter dem Angriff weg und stellte ihn wieder hin. Lace büßte Nudeln ein und gab nach einer Weile auf. Er stellte seinen Teller auf den freien Stuhl neben sich. Sofort ließ sich ein halbes Dutzend hungriger Vögel darauf nieder. Sie flatterten, drängelten und ergatterten, was sie nur zu fassen bekamen.
    Lace beobachte sie ganz in Gedanken versunken.
    „Mit Elester sollten wir nicht hierher gehen“, sagte er irgendwann. „Nils würde sich hier sehr unwohl fühlen.“
    „Nils würde gefressen werden “, sagte Antoia. „Wollen Sie den Nachtisch versuchen? Es würde ihnen nicht schaden, Ihren Überlebenstrieb ein wenig zu trainieren.“
    „Was gibt es denn? Auf der Karte stand nichts.“
    „Es gibt immer dasselbe: Marzipanstreuselkuchen.“
    „Ich trainiere also meine Überlebensinstinkte“, sagte er und bestellte grünen Tee zum Kuchen. Der Kuchen zog die Vögel noch stärker an, als es die Nudeln vermocht hatten, und der Kampf war wörtlich zu nehmen. Zerzaust und lachend trennte sich Lace vom letzten Drittel. „In natürlichen Selektionsprozessen scheine ich nicht zu den geborenen Siegern zu gehören“, sagte er.
    Antoia lächelte nicht. Sie hörte ihm überhaupt nicht zu. Ihr Blick war auf den 4x4 Meter Schirm hinter seinem Rücken gerichtet.
    „Wir zahlen!“
    „Wie bitte?“
    Sie hatte ihren Stuhl schon nach hinten geschoben, packte ihre Jacke und lief zur Theke, ohne sich nach Lace umzusehen. Er folgte ihr etwas verdattert und bemerkte erst zu spät, dass sie die gesamte Rechnung übernommen hatte.
    „Antoia ... “
    „Schon gut “, sagte sie schroff. „Könnten Sie sich jetzt mal ein bisschen beeilen?“
    „Wohin rennen

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