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Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Titel: Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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wir?“, fragte er atemlos, als sie den Schraubengang hinab hetzten und die Leute zwangen, sich an die Glaswand zu drücken, um ihnen auszuweichen.
    „Diese Nachrichten werden noch einmal in zehn Minuten im Foyer der Flottenverwaltungsstelle Süd gezeigt – als holographische Version. Im Restaurant haben die nur einen alten 2D-Projektor.“
    „Taxi?“
    „Dauert zu lange! Zu Fuß sind wir schneller. Ich kenne mich hier aus.“
    Lace hatte das Gefühl, nun doch noch von einem Vorfluter mitgerissen zu werden. Er musste sich so sehr konzentrieren, um an Antoias Seite zu bleiben, dass er alles andere als farbigen Schmier wahrnahm. Sie stürmte über holperige Treppen und durch enge Gassen, setzte über eine Mülltonne, die im Weg lag und zerrte ihn eine Böschung hinab. Er flog förmlich mit ihr durch eine altmodische Drehtür, die mit Ankern aus Messing verziert war.
    Mitten im Foyer wurden die Spätnachrichten auf eine Rundfläche projiziert. Die Sprecherin schritt über grüne Wiesen und präsentierte irgendetwas.
    Lace rang nach Luft und wollte Antoia etwas fragen, doch sie hatte ihn am Arm gepackt und zog ihn um die Projektion herum.
    Er hörte die Stimme der Sprecherin: „Heute am späten Nachmittag ereignete sich der dritte bewaffnete Überfall auf einen Passanten im Basement II, dem berüchtigten mittleren Abschnitt des Einkaufcenters der Ostschleife. Andere Besucher beobachteten, wie sich drei maskierte Jugendliche an den einen Mann heran drängten und Geld forderten. Obwohl das Opfer seine Kartenbox aus der Tasche nahm, feuerte einer der Täter einen Schuss aus einem offenbar selbst gebastelten Grobschrotgewehr ab, traf den jungen Mann in die Brust und verletzte ihn schwer.“
    Eine Pfütze aus Blut kam ins Bild. Graue Wände.
    Lace sah den Rücken der Sprecherin und direkt vor sich einen Rettungsassistenten, der einem jungen Mann auf einer Trage etwas injizierte. Für eine halbe Sekunde konnte er das Gesicht des Opfers sehen. Dann blendeten ihn gleißend helle Studiowände.
    „Obwohl innerhalb einer Minute ein Radgeschwader des östlichen Gesundheitsdienstes eintraf, konnte das Leben des jungen Mannes nicht mehr gerettet werden. Er erlag noch am Tatort seinen schw eren Verletzungen. Der Tote hatte ein Praktikum im Ministerium für Recht und Sicherheit absolviert. Ich begrüße nun Fait Abdin, den Vizesicherheitschef der östlichen Stadtgebiete, hier bei mir im Studio. Drei bewaffnete Überfälle in wenigen Wochen, der letzte davon mit tödlichen Ausgang, was meinen Sie, Fait, ist das Basement noch sicher genug für Familien?“
    Antoia zog Lace weiter zu einer schwarzen Kunstledercouch.
    Er sank in das tiefe Polster.
    „Zufall “, sagte er. „Koinzidenz. Synchronizität.“
    „Ach, ja?“, spottete Antoia. „Sie sehen nichts so aus, als würden Sie es selbst glauben.“
    „Tu ich ja auch nicht.“
    Jemand klopfte Antoia auf die Schulter. Lace sah desinteressiert auf die uniformierte Gestalt. Das Gespräch ging an ihm vorbei. Irgendwann stieß ihm Antoia den Zeigefinger in die Rippen und er tappte hinter ihr her zu einem Taxi.
    Er fand sich in einem Hotelzimmer. Antoias Zimmer wahrscheinlich. Er saß schon wieder auf einer Couch. Diesmal war das Kunstleder rosenrot. Die Farbe stach ihm in die Augen und brachte ihn dazu, sich aufrecht zu setzen.
    Antoia stellte einen Zahnputzbecher vor ihm auf den Tisch und füllte ihn aus einer Flasche Abrum Selected. Lace las: 67% Alkohol und nahm einen herzhaften Schluck. Antoia schenkte sich ein eigenes Zahnputzglas voll. Es schmeckte süß, scharf und bitter zugleich.
    „Puh!“
    „Wieder unter den Lebenden?“
    Lace nickte widerstrebend.
    „Ich bin schuld! Oder nicht?“
    „Schuld?“, fragte sie. „Wohl kaum.“
    „York hat doch etwas gemerkt.“
    „Vielleicht.“
    „Was heißt vielleicht? Ist er tot, oder ist er‘s nicht?“, fauchte Lace.
    „Koinzidenz?“, fragte Antoia dagegen. „Wir sollten jetzt keine emotionalen Schlussfolgerungen ziehen, sondern uns auf klares Denken besinnen. Sehen wir uns an, was mein ALLTOKNOW über die drei Begriffe zu sagen hat , die Sie von dem Jungen bekommen haben!“
    Sie holte einen Flottenkommunikator heraus und gab einen Code ein. Die Hymne wurde angespielt, dann öffnete sich das Gerät und sie aktivierte das Programm.
    Lace sah über ihren Arm hinweg auf den Bildschirm.
    Wasserläufer: Kle ines Insekt irdischer Herkunft, das sich die Spannung von Wasseroberflächen zu Nutze macht, um mit Hilfe von sechs flach

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