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Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Titel: Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Vorsicht halten?“
    „Fragt man das einen Mann, der schon mindestens 1,5 Promille im Blut hat?“
    „Bevorzugt“, erwiderte sie ironisch. „Und es dürften wohl eher mehr als 1,5 sein.“
    „Ich trinke sonst nicht“, sagte er.
    „Das merkt man.“
    „Ist das schon wieder eine Spitze?“, fragte er misstrauisch.
    „Wohl eher nicht. Und wie steht es nun? Ziehen wir es durch, oder lässt du dir einen neuen Arm schenken?“
    „Ich lasse mir nichts schenken“, murmelte Lace. „Und von Tossadori schon gar nicht! Also werden wir es wohl durchziehen müssen!“
    „Das ist doch mal ein Wort, Master Lace!“
    Sie leerten die Flasche zusammen, zogen sich aus dem Service-Automaten Espresso, der sich als zu schwach erwies, um dem 67% Alkohol etwas entgegenzusetzen und diskutierten über AquaStellata, bis Lace die Augen zu fielen. Antoia schlug vor, schlafen zu gehen und Lace taumelte in ein angenehm weiches Bett, dessen Bezug erfrischend kühl auf der Haut lag.
    Ihm fiel erst gegen vier Uhr früh auf, dass es Antoias Bett war.
    Sie hatte das Kinderlicht eingesteckt, so dass das Zimmer in schwaches Dämmerlicht getaucht war. Die silbernen Sterne in ihrem Haar schimmerten matt. Antoia trug einen sachlichen Pyjama, der wohl von der Raumflotte ausgegeben worden war, denn er war nicht nur marineblau mit weißen Streifen am Kragen, sondern trug auf den Kragenecken silberne Stickerei, die Lace in der schwachen Beleuchtung mühsam als Adler identifizierte. Zu seiner Verlegenheit musste er feststellen, dass er selbst nicht mehr als seine Unterhose anhatte. Er zog die Decke bis zum Kinn.
    Von der Seite schielte er auf ihr marineblaues Haar, das jetzt beinahe schwarz wirkte und streckte dann einen Finger aus, um vorsichtig einen der silbrigen Sterne zu berühren. Offensichtlich war die Verzierung mit Inprint gemacht, denn die Haare fielen locker und klebten nicht aneinander.
    Die viele Trinkerei zwang Lace aufzustehen. Er schlich ins Bad, wo die Lüftung sofort lautstark ihre Arbeit aufnahm. Er drückte schnell die Tür ins Schloss, um das Dröhnen zu dämpfen, aber als er zurückkam, war Antoia wach.
    „Tut mir leid “, sagte er.
    „Was denn?“ Sie gähnte.
    „Der Krach.“
    „Ach, so.“
    Verlegen schlüpfte er unter die Decke.
    „Irgendwie scheine ich hier ... geblieben zu sein.“
    „Du hättest es nicht bis zu deinem Zimmer geschafft.“
    Antoia inspizierte den Wecker und gähnte wieder.
    „Ich hatte schon befürchtet, es sei später.“
    „Schläfst du eigentlich immer mit Licht?“
    „Du meinst, du könntest bei mir jetzt ein kindliche Angst vor der Dunkelheit diagnostizieren“, neckte sie ihn. „Aber ich habe mir das angewöhnt, damit bei Appellen oder Notfällen keine Zeit verloren geht. Man ist sofort orientiert und kann aus dem Bett springen, statt stundenlang nach dem Lichtschalter zu tasten.“
    Lace warf dem Kinderlicht mit seinen kleinen Häschenbildern einen Blick zu.
    „Wie steht es bei der Flotte eigentlich mit Privatleben?“, fragte er.
    „Meinst du damit Sex oder Beziehungen oder einfach nur Privatsphäre?“
    Er errötete ein wenig.
    „Alles drei.“
    „Verboten ist es nicht. Aber es gibt ungeschriebene Gesetze. Der Schichtdienst macht es schwer, Beziehungen zu organisieren. Und es gilt als unschicklich, sich Partner unterhalb des eigenen Ranges zu suchen.“
    „Für einen Commander bedeutet das dann wohl, leer auszugehen.“
    „Es gibt Bodenurlaub. Fortbildungen. Konferenzen.“
    „Aha.“
    „Was meinst du mit aha?“
    „Nichts eigentlich “, sagte Lace. „Es kam mir nur so in den Sinn.“
    „Was?“
    „Oh, ich weiß selbst nicht.“
    Er dachte an die rosige Brustwarze, die über den Bildschirm im Erlebniscenter gewischt war. Etwas größer als im wahren Leben. Und dann den Crash der Kamera. Antoia war ganz klar eine Frau, die in der Lage war, Grenzen zu ziehen. Eine Frau, die ihn für eine n Feigling hielt.
    Er sog den Atem ein.
    „Wofür wappnest du dich denn?“, fragte sie lächelnd, und er ließ die Luft ganz langsam wieder durch halbgeschlossene Lippen entweichen.
    „Feigling?“, dachte er. „Wollen wir ja mal sehen!“
    Er lehnte sich schnell vor und küsste sie auf den Mund. Leider war es mit einem Arm nicht so einfach, dabei auf der weichen Matratze das Gleichgewicht zu bewahren und er fiel ihr praktisch in den Schoß.
    Antoia grinste , als er halb verlegen halb wütend zu ihr hinaufstarrte. Sie fuhr seine Lippen mit dem Zeigefinger nach.
    „Gibt es ein Problem,

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