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Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Titel: Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Master Lace?“
    Er rappelte sich auf.
    „Anscheinend schon “, sagte er missmutig. „In jedem Fall ein technisches.“
    „Ich habe auch eine technische Ausbildung“, sagte Antoia und lachte über seinen Gesichtsausdruck. Er verbarg seinen Kopf an ihrer Brust.
    „Ich habe dein Herz gesehen“, sagte er dann. „Da in diesem furchtbaren Ding, in das York uns geschleppt hat. Auf vier mal vier Meter vergrößert.“
    „War‘ s ein romantischer Anblick?“, fragte sie.
    „Nachträglich betrachtet vielle icht schon.“ Diesmal fiel der Kuss länger aus. Lace bekam Gelegenheit, die rosigen Brustwarzen in natürlicher Größe zu sehen und war froh, dass der Crash danach ausblieb. Er stellte fest, dass Antoias Arme kräftig genug waren, ihm Halt zu geben, während er mit seiner Einschränkung kämpfte.
    „Technische Ausbildung, ja?“, fragte er und sie kicherte.
    Als er schließlich atemlos und erstaunlich entspannt in ihrem Arm lag, wunderte er sich plötzlich, dass er gar nichts von einem Kater spürte. Ganz im Gegenteil. Er fühlte sich gut. Das seidige blaue Haar fiel auf seine Wange und er lauschte Antoias Herzschlag.
    „Wir kennen einander gar nicht “, sagte er spontan. „Wir wissen nichts voneinander. Wir haben vollkommen falsche Vorstellungen voneinander.“
    „Nun, das lässt sich ändern. Nicht wahr?“, fragte Antoia schläfrig.

Klärung
     
    Am folgenden Morgen brach der Ausschuss zu seiner ersten Besichtigung auf. York umrundete den Wagen wie eine aufgeregte Entenmutter, bis endlich auch Bette auf ihrem Platz saß.
    Sie überflogen die Hauptstadt in östlicher Richtung und es war Alisander, der Bette erklärte, dass die Himmelrichtungen auf Plejade nicht nach dem magnetischen Nord-Pol angeben wurden, sondern nach den Richtungen von Sonnenaufgang und Sonnenuntergang.
    „Bei uns ist Sonnenaufgang nichts besonderes“, sagte sie. „Gidion ist so klein und dreht sich so schnell, dass wir alle paar Stunden Sonnenaufgang haben. Aber auf einem Planeten ist es natürlich viel schöner. Seht mal dieses krasse Pink! Und dieses Lila!“
    „Dafür braucht man eben eine Atmosphäre“, sagte Mira von Moran.
    „Eine Atmosphäre, die das Wasser hält“, ergänzte Elester. „Keine Atmosphäre, kein Wasser. Das hat uns dieser Typ doch gestern erklärt. Deswegen müssen alle Stationen und Meteoriten mit Wasser versorgt werden.“
    „Außer, das Ding besteht sowieso aus Wasser“, widersprach Bette. „Dann müssen sie‘s nur auftauen.“
    „Und klären “, sagte York, die auf dieses Stichwort gewartet zu haben schien. „Darum geht es heute. Außer Grundwasser kann fast kein Wasser unaufbereitet getrunken werden. Wasser in Kometen und anderen kleinen Himmelkörpern ist meist mit Staub durchsetzt, der alles Mögliche enthalten kann. Jedenfalls hat es keine Trinkwasserqualität. Was wir uns heute ansehen wollen, ist allerdings eine Anlage, die bereits verschmutztes Wasser klärt. Das Nowark-Aufbereitungsprojekt wurde vor 12 Jahren aus der Taufe gehoben. Heute werden dort die Abwässer aus acht Städten untersucht, aufbereitet und verschiedenen Endzwecken zugeführt.“
    „Sie haben die Prospekte ja im Kopf“, sagte Alisander.
    „Natürlich “, sagte York. „Ich habe schon mehrere Gruppen dorthin begleitet.“
    „Wen denn? Den Bund der Steuerzahler?“
    „Zufällig, ja“, schnappte sie. „Denn die möchten auch gerne wissen, wohin die Steuergelder wandern?“
    „Wohin si e versickern“, sagte Alisander. „Ist alles okay im Newark-Klärwerk?“
    „Finden Sie es selbst heraus!“, sagte York. „Ich wurde darauf hingewiesen, dass ich die Ausschussmitglieder nicht beeinflussen darf.“
    „Ich wette, die Sache stinkt“, witzelte Elester.
    „Darüber brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen“, belehrte ihn York. „Das sind alles geschlossene Prozessabläufe. Sie werden gar nichts riechen.“
    Und so war es auch.
    Die ungeheure Anlage, die sich auf einer Fläche von acht Quadratkilometern ausdehnte, verlief größtenteils unterirdisch. Becken, Kammern und Rohre waren von der Umwelt abgeschlossen. Schleusen verhinderten Rückfluss. In einem Tank von der Höhe eines Hochhauses wurde durch Osmose gefiltert. In kreisrunden Becken träufelten Röhren das Wasser auf Schichten aus Kieseln, Sand oder Kohle. In einem anderen Teil der Anlage wurden Stoffe zugesetzt, die dazu führten, dass unerwünschte Beimischungen ausgefällt wurden. Ein unerfreulicher, rostroter Schaum trieb auf dort auf der

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