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Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Titel: Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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sagte Alisander. Er sprang durch eine Tür, die sich gerade schloss und der Empfang ging verloren. Als der Express aus dem Tunnel auf die Islingate-Brücke raste, piepte es erneut. Diesmal war Antoia am Apparat.
    „Du bist doch auf Morning Glow “, sagte sie. „Kannst du hinfahren? Ich werde mindestens sechs Stunden brauchen, falls die Flüge alle pünktlich gehen.“
    „Bin schon unterwegs “, erwiderte Alisander. „Ich müsste in einer halben Stunde am Justizpalast sein, aber ich weiß nicht, ob die mich reinlassen werden.“
    „Versuch auf jeden Fall, mehr Informationen zu sammeln!“
    „Ich habe ohn ehin nur einen Satz mitbekommen“, sagte Alisander. „Und Bette sagte etwas von Entführung. Da kann es doch nicht um den Cornelsen-Jungen gehen, oder doch?“
    „Doch “, sagte Antoia. „Es heißt, Lace hätte den Leibwächter erschossen und versucht, Terrel über die Schaltanlage eines Parks zu einer Technikerschleuse zu schaffen.“
    „Wozu, um Himmels Willen?“, fragte Alisander und sprang am Winston-Boulevard aus dem Express.
    „Lace hat von seinem Unfall her hohe Schulden. Es war die Rede von psychischer Instabilität. Sie stellen es so hin, als hätte ihm die Sache mit dem Ausschuss den Rest gegeben.“
    „Aber das ist doch höherer Blödsinn!“
    Antoia zog die Augenbrauen nach oben.
    „Blödsinn, den jemand vorbereitet haben muss. Sonst hätten die nicht alle passenden Informationen zur Hand.“
    „Was ist mit dem Kind?“, fragte Alisander.
    „Wird in der psychologischen Abteilung des Academic-Research-Centers betreut. Angeblich ist Terrel noch nicht in der Lage, Einzelheiten zu schildern. Ich habe versucht, die Cornelsens an den Apparat zu bekommen, aber sie haben die Verbindungen sperren lassen, wahrscheinlich, um nicht von Reportern um den Verstand gebracht zu werden.“
    „Ich bin jetzt am Justizpalast. Melde mich“, sagte Alisander.
    Er eilte die Kunststeinstufen hinauf.
    Am Empfang drängten sich rund zwanzig Männer und Frauen mit Kameras. Sicherheitskräfte hielten sie vom Tresen fern. Dank seines korrekten silbergrauen Anzugs mit dem Wappen der Universität gelang es Alisander, bis zu der mehrfach gesicherten Trennwand kommen. Er schob seinen Universitätsausweis in die Papierschleuse.
    „Wohin möchten Sie, Professor Otto?“, fragte der Mann hinter dem Panzerglas über Mikrofon.
    „Ich möchte Master Brian Lace sehen“, sagte Alisander so leise wie möglich. Leider hörten ihn die Journalisten trotzdem. Fragen prasselten auf ihn herab. Mikrofone wurden in seine Richtung geschwenkt.
    Unbeeindruckt sagte der Mann hinter der dicken Glasscheibe: „Sie können sich in Raum 359 melden, Professor Otto.“
    Resolute Uniformierte mit Impulsgerten hielten die Vertreter der Medien zurück, die sich mit ihm durch die Schleuse schieben wollten.
    Alisander fuhr in den dritten Stock, wo ihm ein beunruhigend freundlicher Sonderermittler namens Hawk die Hand schüttelte.
    „Na, Sie sind aber erstaunlich schnell“, sagte er. „Natürlich haben Sie‘s nicht weit. Freut mich, dass wir Sie hier haben, Professor! Wir wollten ohnehin mit Ihnen Verbindung aufnehmen. Sie hatten schließlich in den letzten Wochen Gelegenheit, sich einen Eindruck von der Verfassung unseres guten Masters Brian Lace zu machen.“
    Alisander bemühte sich um ein Lächeln.
    „Vielleicht können Sie mir sagen, was überhaupt passiert ist. Ich sah nur einen kurzen Ausschnitt der Nachrichten und bin sofort hierher gefahren. Entführung? Habe ich das richtig verstanden?“
    Hawk nickte.
    „Haben Sie, Professor. Master Lace hat das Kind unter einem Vorwand zu einem der Parks gebracht und nachdem der Leibwächter ausgeschaltet war, hat er versucht, über die technischen Steuerungsanlagen an eine der Schleusen zu kommen. Wenn er keinen Mist mit der Steuerung getrieben hätte, wäre das viel zu spät aufgefallen, aber so kamen zwei Techniker und er konnte gestellt werden. Der Junge hatte es immerhin geschafft, ihm Reizgas ins Gesicht zu sprühen und die Techniker konnten unseren guten Mann überwältigen.“ Hawk grinste. „Er hat eine beeindruckende Flut von Schimpfworten über ihnen ausgegossen, aber das nutzte dann auch nichts mehr.“ Hawk bot Alisander einen Stuhl an. „Und nun erzählen Sie mir etwas über Master Lace! Ein wenig eigen, nicht wahr? Ich habe mir sagen lassen, er wäre im Ausschuss so eine Art enfant terrible gewesen.“
    „Den Eindruck hatte ich nicht “, sagte Alisander vorsichtig.

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