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Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Titel: Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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sie zu umklammern. Er sah jetzt so etwas wie Hell und Dunkel, nicht mehr. Also legte er sie beiseite. Er fischte seinen Kommunikator aus der Hemdtasche und fingerte damit herum, um den Notruf zu aktivieren. Seine Finger berührten Tastfelder, die er nicht erkennen konnte. Fieberhaft befühlte er das Gerät und versuchte sich zu erinnern, was man berühren musste, um den Notruf zu senden, da packte ihn etwas am Knöchel. Er trat heftig danach. Der Kommunikator entglitt seinem Griff und schlitterte über den glatten Metallboden. Lace bückte sich danach, versuchte ihn mit wischenden Bewegungen zu finden und stieß ihn über die Kante. Er fluchte laut und bereute es sofort, denn seine Kehle schnürte sich zusammen und er wurde von einem Hustenkrampf geschüttelt. Finger krallten sich in seine Weichteile. Kreischend rollte er von der Plattform.
    Er fiel etwa zwei Meter tief, rutschte irgendwo herab und kam auf einer harten, glatten Fläche auf. Sein Rücken und seine Rippen protestierten heftig gegen diese Behandlung. Würgend blieb er liegen. Seine Hand lag auf so etwas wie Knöpfen. Er fuhr mit den Fingern darüber. Offenbar war er auf eine Schaltfläche gefallen.
    „ So“, murmelte er. „Jetzt machst du also wieder Mist!“
    Er drückte auf alles, was er ertasten konnte, drehte Regler, schob andere nach oben und bemühte sich, alles so stark wie möglich zu verändern, damit ein Notruf an die Zentrale hinausging. Dann erst fiel ihm ein, dass die Anlage Aqua Stellata gehörte. Aber deren Personal bestand ja wohl nicht aus lauter gut geschulten Killern! Entschlossen veränderte er die Position einer ganzen Reihe kleiner Schalter. Irgendwo zischte es. Ein Warnruf sprang an.
    Langsam begann Lace wieder Umrisse zu sehen. Seine Augen fühlten sich an, als habe er kräftig Pfeffer und Chili hinein gerieben, aber die Tränen liefen nicht mehr so stark. Er betupfte die Augenwinkel mit dem Saum seines Unterhemdes.
    Terrel hatte sich in der Zwischenzeit fast bis nach oben vorgearbeitet. Die Frau hatte zweimal nach ihm geschossen, doch es war nicht einfach aus kriechender Position schräg nach oben zu zielen, und sie bemühte sich hartnäckig, näher heranzukommen. Terrel lag auf dem Rohr. Er klammerte sich mit den Knien fest. Mit den Händen untersuchte er seine Taschen.
    Er fand Schutzfolie, die klein zusammengefaltet in einem Tütchen steckte, den Riegel Notration und eine kleine Akku-Atemmaske. Das alles schob er wieder in die Tasche, denn nichts davon war schwer genug, um es als Wurfgeschoss zu benutzen.
    Zäh zog er sich weiter. Bevor das Rohr fast im rechten Winkel in die Wand eintrat, galt es einen Buckel zu überklettern. Wie eine Raupe schob sich Terrel hinauf. Er selbst überrascht, als er oben ankam. Er konnte die Frau nicht sehen, die durch den Buckel verdeckt wurde. Links von ihm endete ein Steg an der Tür neben dem Rohr. Um dorthin zu kommen, würde er springen müssen. Vorsichtig richtete er sich auf.
    Da, plötzlich, ging die Tür auf. Zwei Männer in Technikerkleidung trugen eine Werkzeugkiste hinein.
    „He “, sagte Terrel. „Hallo!“

Nachrichten
     
    Alisander saß mit einem der anderen Professoren seiner Fakultät beim Essen. Er hatte gelernt, den großen Bildschirm am anderen Ende der Mensa zu ignorieren, wenn er sich unterhielt, doch plötzlich zog ein bekanntes Gesicht seine Aufmerksamkeit auf sich. Ein immer noch zu schmales Gesicht, eingerahmt von wirrem braunem Haar.
    Er ließ die Gabel sinken.
    „Entschuldige “, sagte er zu seinem Gesprächspartner, zog schnell die Kopfhörer aus der Tasche seines Jacketts und stellte den Sender ein, dessen Logo am Rand des Bildschirms zu sehen war.
    „ ... angesichts der Schwere der Vorwürfe lehnte es der Vorsitzende des zweiten Strafsenats von Virginia ab, Brian Lace gegen Kaution auf freien Fuß zu setzen. Er wurde nach Morning Glow gebracht, wo ... “
    Alisander streifte die Kopfhörer ab.
    „Tut mir leid, alter Junge!“, sagte er zu seinem Kollegen. „Aber ich muss dringend weg. Sei doch so lieb und sage meiner Sekretärin, dass ich heute nicht mehr ins Büro kommen werde!“
    Er machte sich nicht die Mühe, sein Tablett zum Band zu tragen.  ln aller Eile lief er die Rolltreppe zum Universitätsexpresszubringer hinab. Noch bevor er den Bahnsteig erreichte, piepte sein Kommunikator.
    „Hast du das gesehen?“, hörte er Bettes Stimme, während sich das Bild noch aufbaute. „Was soll das? Lace entführt doch keine kleinen Kinder!“
    „Kaum“,

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