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Wassermanns Zorn (German Edition)

Wassermanns Zorn (German Edition)

Titel: Wassermanns Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Winkelmann
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wechselten einen Blick; sie wusste, dass er dasselbe dachte wie sie: Bei diesem Polizisten konnte es sich nur um Stiffler handeln. Aber warum war es ihm so wichtig gewesen, Frau Wolff zu warnen? Eine Frage mehr in einem Fall voller offener Fragen …
    «Wir werden das überprüfen», sagte Peter.
    «Überprüfen», echote Engler. «Wir haben keine Zeit für irgendwelche Überprüfungen … Verdammt, wir müssen Lavinia finden!»
    «Beruhigen Sie sich, Herr Engler», sagte Manuela und löste sich von der Wand. «Wir werden uns darum kümmern, das habe ich Ihnen doch versprochen. Mein Kollege wollte nur zum Ausdruck bringen, dass die Beweislage nicht einfach ist. Die Polizei kann nicht ins Blaue hinein nach jemandem suchen. Es gibt aber eine konkrete Spur, die wir bereits verfolgen.»
    Nielsen warf ihr einen missbilligenden Blick zu.
    «Was für eine Spur?», fragte Engler.
    «Das sind Ermittlungsinterna», fuhr Nielsen dazwischen und erhob sich. «Am besten fahren Sie jetzt nach Hause oder zur Arbeit oder was auch immer, aber sorgen Sie bitte dafür, dass Sie ständig erreichbar sind, falls wir noch Fragen haben.»
    «Wie? Das war es jetzt?», fragte Engler und stand unsicher auf.
    «Fürs Erste war es das für Sie», bestätigte Nielsen. «Um den Rest kümmern wir uns. Wie meine Kollegin schon sagte: Wir verfolgen bereits eine Spur.»
    Nielsen bugsierte den perplexen Mann in Richtung Tür.
    «Einstweilen danke für Ihre Hilfe, Herr Engler. Wir melden uns, sobald es Neuigkeiten gibt.»
    Manuela sah dem Taxifahrer an, dass er aufbegehren wollte. Sie sah Enttäuschung, Wut und Angst in ihm aufsteigen und hatte den Eindruck, er würde jeden Moment etwas sehr Dummes tun. Sie ging rasch zu ihm, nahm ihn beim Oberarm und schob ihn zur Tür hinaus auf den Gang.
    «Kommen Sie, ich begleite Sie noch hinaus.»
    Er sträubte sich nicht, schien sich in sein Schicksal ergeben zu haben. Sie hatte Mitleid mit ihm.
    «Wir werden sie finden», sagte sie mit fester Stimme.
    Frank Engler blieb stehen und sah sie an.
    Sie hatte sich vorhin nicht getäuscht: Seine Augen waren wirklich bernsteinfarben, und sie wären noch wesentlich schöner ohne die tiefen Schatten darunter. Noch nie hatte Manuela so müde Augen gesehen, hinter denen gleichzeitig eine solche Energie loderte.
    «Das hörte sich bei Ihrem Kollegen aber nicht danach an», entgegnete er.
    Manuela nickte. «Ich weiß. Hören Sie, er muss das alles erst einordnen, aber dann wird er seine Meinung ändern, da bin ich mir sicher.»
    «Ist er Ihr Vorgesetzter?», fragte Frank Engler.
    «Ja. Ich bin neu hier», antwortete Manuela. Eigentlich sollte sie das nicht zugeben, aber sie fand, der Mann habe ein wenig Ehrlichkeit und Vertrauen verdient.
    Er lächelte zaghaft. «Also können Sie gar nichts ausrichten.»
    «Doch, kann ich. Ihre Sache hat offensichtlich sehr viel mit einem aktuellen Fall zu tun, an dem ich dran bin, und deshalb werde ich nicht lockerlassen. Das verspreche ich Ihnen.»
    Frank Engler sah ihr direkt in die Augen, und Manuela spürte seinen Blick irgendwo tief in sich.
    «Kann ich mich auf Sie verlassen?», fragte er mit rauer Stimme.
    Sie nickte, erwiderte seinen Blick und sagte:
    «Ich werde sie finden.»

    «Ein narkoleptischer Taxifahrer, der sich für Sherlock Holmes hält, nicht zu fassen», sagte Nielsen, als sie wieder in seinem Büro saß.
    «Der Mann macht sich wirklich Sorgen», sagte sie.
    Es war nicht in Ordnung, dass ihr Kollege sich über Frank Engler lustig machte.
    «So ein Zufall, dass er Frau Wolff gerade jetzt kennenlernt, kurz bevor sie entführt wird», sagte Nielsen, und es klang sarkastisch.
    «Verdächtigst du den Mann etwa?»
    «Ich glaube nur nicht an Zufälle.»
    «Ich ebenfalls nicht, und es ist auch keiner. Frau Wolff wurde verfolgt und hat sich aus ihrer Angst heraus ein Taxi genommen. Kein Zufall also, sondern Ursache und Wirkung. Wenn wir dem Täter dadurch näherkommen, dann war es doch gut.»
    «Oh, noch ein Sherlock Holmes», bemerkte er.
    Manuela holte tief Luft und setzte zu einer passenden Erwiderung an, schluckte sie aber im letzten Moment hinunter. Sie durfte es sich nicht mit Nielsen verderben. Okay, er verhielt sich gerade nicht sehr fair, aber er war auch nur ein Mensch und stand unter großem Druck. Polizeichef Bender erwartete von ihm, dass er den Fall löste und gleichzeitig auch noch Stiffler ersetzte.
    Apropos Stiffler.
    «Hast du eigentlich schon mit Eric gesprochen?», fragte Manuela, um das Thema zu

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