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Wassermelone: Roman (German Edition)

Wassermelone: Roman (German Edition)

Titel: Wassermelone: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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war. Immerhin hatte ich mich mit ihm schön, begehrenswert, interessant und als etwas Besonderes gefühlt.
    »Hat er seine Telefonnummer hinterlassen?«, fragte ich voller Hoffnung.
    »Äh, nein«, sagte Mum und sah beschämt beiseite.
    »Vielleicht ruft er noch mal an«, sagte ich voll Zuversicht.
    »Schon möglich«, stimmte sie zweifelnd zu. Was hatte sie ihm nur gesagt?
    »Und wenn er anruft, möchte ich mit ihm reden, hast du gehört?«, sagte ich.
    »Kein Grund, mir den Kopf abzureißen«, murmelte sie.
    Wie versprochen, rief James am späten Dienstagabend an, um zu sagen, dass er gesund und munter in London angekommen war. Er wollte wissen, ob ich schon einen Termin für meine Abreise hätte.
    »Noch nicht«, sagte ich matt. »Aber ich verspreche dir, dass ich mich bald darum kümmern werde.«
    »Ich bitte dich darum«, sagte er mit einem hörbaren anzüglichen Grinsen in der Stimme. Dabei überlief mich ein Schauer der Besorgnis, ja, fast der Angst. Die Vorstellung, wieder bei ihm zu schlafen, mit ihm ins Bett zu gehen, war nicht unbedingt angenehm.
    Kaum hatte ich – dankbar – aufgelegt, als das Telefon erneut klingelte.
    Adam! Der schöne, hochgewachsene, lustige, liebe, gütige Adam.
    »Hallo, Claire«, sagte er mit seiner hinreißenden Stimme.
    »Hallo, Adam.« Ich war so froh, ihn zu hören. Ich kam mir wie ein kleines Mädchen vor, als müsste ich kichern und albern lächeln. Ich war ganz kribbelig.
    »Ich habe gehört, dass man gratulieren darf«, sagte er mit kalter, harter Stimme. Das war wie ein Eimer kaltes Wasser auf meine Freude, ihn zu hören.
    »W … wie meinst du das?«, fragte ich. Offenbar sah er in mir ein hartherziges Biest, eine Frau, die ihn verführt hatte, weil es ihr Befriedigung verschaffte, der an ihm als Mensch aber nichts lag und die jetzt, da ihr Mann zurückgekehrt war, keine Verwendung mehr für ihn hatte.
    »Helen hat mir gerade gesagt, dass du zu James nach London zurückgehst«, sagte er anklagend.
    »Das stimmt«, räumte ich ein. »Ich halte es für meine Pflicht. Wegen Kate.«
    »Und was ist mit mir?«, fragte er. Fast wäre ich bei dieser Frage in Tränen ausgebrochen. Am liebsten hätte ich ihm gesagt, dass mir bei der bloßen Vorstellung schlecht wurde, zu diesem selbstgerechten, scheinheiligen Schweinehund zurückzukehren.
    In meinen Augen wurde James nämlich mit jeder Sekunde schlimmer, Adam hingegen immer begehrenswerter und verlockender. Ich sehnte mich förmlich danach, bei ihm zu sein.
    Aber das konnte ich ihm nicht gut sagen. Ich musste es mit James versuchen. Wenn ich mir jetzt wünschte, mit einem anderen zusammen zu sein, wäre das unserer Ehe nicht besonders förderlich.
    »Es wird schon klappen«, sagte ich.
    »So sieht es aus«, gab er bitter zur Antwort.
    Ich schämte mich so sehr, dass ich kein Wort herausbrachte.
    »Und was ist mit mir?«, fragte er. »Hat dir der Sonntag abend eigentlich gar nichts bedeutet?«
    »Doch, selbstverständlich«, sagte ich stockend.
    »Besonders viel kann das aber nicht gewesen sein, wenn du nicht mal zwei Tage später zu einem anderen zurückgehst«, sagte er unumwunden.
    »Adam, so ist es nicht …« Verzweifelt bemühte ich mich, es ihm zu erklären. »Ich muss … Ich muss es noch mal probieren.«
    »Warum? Er hat sich dir gegenüber doch abscheulich verhalten«, sagte er.
    »Ja, aber … Es war nicht wirklich seine Schuld.«
    Adam lachte kalt.
    »Wessen denn? Lass mich raten. Er hat gesagt, es wäre deine Schuld gewesen«, sagte er dann.
    »Ja, aber weißt du …«
    »Ich kann es einfach nicht glauben«, fiel er mir zornig ins Wort. »Du bist eine kluge Frau – eine sehr kluge Frau – und lässt dich von diesem Hornochsen an die Wand drücken. Was hat er dir gesagt?«, fuhr er fort, einmal in Schwung gekommen. »Mal sehen. Vielleicht: Ich brauchte unbedingt eine Frau im Bett, als du schwanger warst, und du konntest mir den Gefallen ja nicht tun. War es das?«
    »Nein«, sagte ich leise.
    »Oder: Er hat sich vernachlässigt und unbeachtet gefühlt, weil du dich viel zu sehr auf das Kind konzentriert hast, und deshalb musste er sich seine Zuneigung woanders holen?«
    »Auch das nicht«, erwiderte ich, froh, dass er noch nicht auf die richtige Lösung gekommen war.
    »Ich verstehe, dass du nicht bereit bist zu sagen, warum es angeblich deine Schuld ist«, schnaubte er. »Aber du kannst Gift darauf nehmen, dass es nicht deine Schuld ist. Warum lässt du dich eigentlich so von ihm manipulieren?«
    Eine sehr

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