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Wassermelone: Roman (German Edition)

Wassermelone: Roman (German Edition)

Titel: Wassermelone: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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die nassen Straßen zum Parkplatz. Das hatte nichts, aber auch gar nichts Romantisches an sich. Ich hätte heulen können. Meine Wildlederstiefel waren total hinüber, und ich würde sie den Rest meines Lebens über einen dampfenden Wasserkessel halten müssen, damit sie wieder würden wie früher.
    Wir stiegen in Dads Auto. Adam warf seine tropfnasse Tasche nach hinten und setzte sich auf den Beifahrersitz. Ich schwöre, dass er das Auto vorn praktisch allein ausfüllte.
    Wir fuhren an. Er fing an, am Radio zu drehen.
    »Bitte nicht«, sagte ich. »Mein Vater bringt mich um.«
    Ich berichtete ihm von dem Gespräch, das ich vor meinem Aufbruch mit meinem Vater gehabt hatte, und er lachte aus vollem Halse.
    »Du fährst gut«, sagte er nach einer Weile. Natürlich brachte mich das völlig durcheinander. Kaum hatte er das gesagt, würgte ich den Motor ab und hätte den Wagen fast an einen Lichtmast gefahren. Davon abgesehen, dass mir Adam den Weg zu seiner Wohnung in Rathmines erklärte, fuhren wir schweigend durch den Regen. Es war eine angenehme Stille. Sie wurde lediglich vom Geräusch der Autoreifen auf der nassen Straße und dem Quietschen der Scheibenwischer unterbrochen.
    Ich hielt vor seinem Haus an und lächelte ihm zum Abschied zu. Es war wirklich ein herrlicher Abend gewesen.
    »Danke fürs Nachhausebringen«, sagte er.
    »Nichts zu danken«, sagte ich lächelnd.
    »Äh, hm … würdest du, ich meine … darf ich dir eine Tasse Tee anbieten?«, fragte er unbeholfen.
    »Wann … jetzt …?«, fragte ich ebenso unbeholfen.
    »Nein, eigentlich dachte ich, irgendwann im Dezember.« Er grinste.
    Meine Ablehnung kam automatisch. Ich hatte sie auf der Zunge, bevor ich es selbst wusste.
    Es gab dafür mehrere Gründe. Es war spät. Ich war durchnässt bis auf die Haut. Es war mein erster Abend, an dem ich Kate einem anderen Menschen anvertraut hatte. Helen würde mich umbringen.
    »Ja«, hörte ich mich zu meiner eigenen Überraschung sagen. »Warum nicht?«
    Ich stellte den Wagen ab und ging mit ihm hinein.
    Ich war voll böser Vorahnungen, und die waren begründet. Ich hatte genug Studentenwohnungen kennengelernt, um mit dem Schlimmsten zu rechnen.
    Da gab es allerlei sonderbare Situationen. Beispielsweise schliefen sechs oder sieben Personen im Wohnzimmer, ein paar Leute wohnten in der Küche, wer ins Bad wollte, musste durchs Schlafzimmer, wer ins Wohnzimmer wollte, durchs Bad. Manche Schlafzimmer wurden durch eine von der Decke hängende Wolldecke geteilt, damit es nach Privatsphäre aussah. Kleiderschränke standen auf der Diele, Kommoden in der Küche, Kochtöpfe und Eimer im Badezimmer und der Kühlschrank auf dem Treppenabsatz. Der Couchtisch im Wohnzimmer bestand aus vier Milchflaschenkisten aus blauem Plastik mit einer Spanplatte darauf. So in der Art.
    Eine Küche, die aussah, als würde die ganze Evolution von vorn beginnen, wenn der Blitz einschlüge, krumm und schief hängende Vorhänge, vor den Fenstern zerbrochene Jalousien, der Fußboden voller zertretener Bierdosen. Im Spülkasten braute jemand Bier. Glauben Sie mir, ich habe meinen Anteil an Studentenwohnungen dieser Welt kennengelernt. Daher war ich äußerst erleichtert, als mir Adam die Wohnungstür öffnete und ich Räume betrat, die normal, ja ich würde sogar sagen, ausgesprochen angenehm wirkten.
    »Komm mit in die Küche«, sagte er und zog seine nasse Jacke aus.
    Dort setzte er den Kessel auf und schaltete einen Ofen an. Es war nicht einer dieser scheußlichen orangefarbenen Elektroöfen mit zwei Heizstäben, die man in allen möblierten Zimmern findet, sondern ein normaler Gasofen, wie wir ihn in unserer Wohnung in London hatten. Der Wasserkessel war auch ein richtiger Kessel und nicht eine leere Konservendose auf einer Gasflamme.
    »Sind deine Mitbewohner auch Studenten?«, fragte ich misstrauisch.
    »Nein«, sagte er, während er meinen Mantel nahm und nahe der Heizung aufhängte. »Sie arbeiten beide.« Das erklärte eine ganze Menge.
    »Bist du sehr nass?«, fragte er fürsorglich. »Soll ich dir einen Pulli leihen?«
    »Nein, es geht«, sagte ich tapfer. »Mein Mantel hat mich vor dem Schlimmsten bewahrt.«
    Er lächelte. »Dann hol ich dir ein Handtuch, damit du dir die Haare trocknen kannst«, sagte er und ging hinaus.
    Er war fast umgehend mit einem großen blauen Handtuch zurück, und ich freue mich, Sie beruhigen und Ihnen sagen zu können, dass er mir nicht die Haare getrocknet hat.
    Halten Sie das hier etwa für ein

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