Watch Me - Blutige Spur (German Edition)
ihr passiert ist. Ich weiß es.“
„Warum kann die örtliche Polizei das nicht regeln?“
„Machst du Witze? Die haben überhaupt keine Erfahrung mit Mordfällen.“
„Sie könnten jemand von draußen um Hilfe bitten.“
„Sie merken nicht einmal, dass sie Hilfe brauchen. Wie auch immer, würdest du mir das auch sagen, wenn ich eine Fremde wäre, die zu dir käme und dich um Hilfe bitten würde?“, fragte sie. „Überlassen Sie das der Polizei.’“
Skye blickte auf den stummen Fernseher. „Du weißt, dass ich es nicht tun würde.“
„Weil wir den Opfern helfen. Das ist unsere Aufgabe. Warum also gilt das nicht auch für mich?“
Skyes Stimme senkte sich zu einem Flüstern. „Weil du mir näherstehst als meine beiden Schwestern. Ich könnte es nicht ertragen, dich zu verlieren.“
„Aber ich brauche einen Abschluss, genau wie jeder andere. Wer immer auf mich geschossen und Jason umgebracht hat, hat zwölf Jahre lang sein Leben unbehelligt weitergelebt, während ich mit den Nachwirkungen seiner Tat zu kämpfen hatte. Und das ist nicht einmal das Schlimmste. Weil er damals nicht gefasst wurde, musste jetzt noch jemand sterben. Amy ist tot, Skye! Wir müssen ihn aufhalten! Wenn wir es nicht tun, bezweifle ich, dass es jemand anders schafft.“
Skye rieb sich den Nasenrücken. „Sag mir eins: Nimmst du dieses Risiko nur auf dich, weil du den Mörder von Jason und Amy fassen willst?“, fragte sie und ließ die Hand sinken.
„Warum sollte ich sonst bleiben wollen?“
„Ich könnte mir einen fantastischen Grund vorstellen. Vor gar nicht allzu langer Zeit stand er in Boxershorts vor mir und zeigte mir ein bisschen zu viel von seinem Gewehr und seinem unglaublich muskulösen Körper.“
„Caim.
„Hast du dich schon wieder in ihn verliebt, Sher?“
„Wieder?“ Sheridan lachte leise und zog sein T-Shirt noch
fester um ihren Körper. „Ich habe nie aufgehört, ihn zu lieben. Und ich glaube nicht, dass ich das jemals werde.“
Ein Funken Mitgefühl veränderte den Gesichtsausdruck ihrer Freundin. „Es geht also auch darum, diese Sache zu klären.
Sheridan stieß einen Seufzer aus. „Schon möglich.“
„Lass dich nicht von ihm dazu verführen, einen Fehler zu machen, Sher! Bitte bleib nicht hier, nur weil du glaubst, du hättest eine Chance bei ihm – nicht wenn du dabei dein Leben aufs Spiel setzt!“
Sheridan hob ihr Kinn. „Ich weiß, was ich von Cain erwarten – und nicht erwarten – kann. Ich finde den Bastard, der mich zweimal beinahe umgebracht und der Jason und Amy getötet hat, und dann komme ich nach Hause.“
„Versprochen?“
„Versprochen.“ Dann würde sie Whiterock ohne Bedauern Lebewohl sagen können. Dann würde sie gehen können, weil sie sich dazu entschieden hatte, nicht weil die Angst sie vertrieben hatte.
„Gut. Ruf Jonathan an, und sag ihm, dass du in Sicherheit bist. Seit das Flugzeug gestartet ist, hat er mir drei Nachrichten hinterlassen.“
„Jetzt?“
„Es ist ihm egal, wie spät es ist. Er will es von dir hören.“
Sheridan wappnete sich gegen weiteren Ärger und rief Jonathan an – doch er war viel zu erleichtert, um ihr Vorwürfe zu machen. „Gott, hast du mir einen Schrecken eingejagt!“, rief er.
„Es tut mir leid. Ich war eine Weile völlig neben der Spur, aber jetzt geht’s mir wieder besser.“
„Möchtest du, dass ich nachkomme und irgendjemandem in den Arsch trete?“
Sie lachte leise. „Skye sagte, du hättest gerade einen wichtigen Fall.“
„Nichts ist wichtiger als meine Freunde.“
„Bleib da, und erledige deinen Job“, lächelte Sheridan. Sie vermisste ihn. „Ich komme schon klar.“
„Lass es mich wissen, wenn sich daran etwas ändert.“
Sie hörte die Müdigkeit in seiner Stimme und beschloss, ihn nicht länger zu stören. Er arbeitete zu viel und schlief selten mehr als fünf oder sechs Stunden pro Nacht. „Ruh dich aus. Ich ruf dich morgen wieder an.“
„Gut. Lass uns später reden“, murmelte er.
Sie legte auf und kroch zurück unter die Decke. Schließlich wanderten ihre Gedanken zu Cain zurück, und sie konnte nicht anders, als sich ohne ihn an ihrer Seite einsam zu fühlen.
20. KAPITEL
Um sieben Uhr morgens klopfte Cain an Tigers Tür. Er hatte letzte Nacht kein Auge zugetan, trotzdem fühlte er sich kein bisschen erschöpft. Aus Gründen, über die er nicht weiter nachdenken wollte, war er wütend, weil Sheridans Freundin aufgetaucht und sie mitgeschleift hatte. Und er war entschlossen,
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