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Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Titel: Watch Me - Blutige Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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geschlafen, und das ist jetzt über zehn Jahre her. Und ich habe sie nie eingeladen, über Nacht zu bleiben. Zum Teufel, ich habe sie nicht einmal tagsüber eingeladen! Wenn sie hergekommen ist, dann aus eigenem Antrieb. Ich hatte meine Lektion bereits gelernt.“
    „Was hat sie dann hier gemacht, wenn sie nachts hierherkam?“
    Das würde Cain auch gerne wissen. „Keine Ahnung“, sagte er. Aber es war höchste Zeit, dass er es herausfand.
    Sheridan saß auf dem Doppelbett im Fairweather Inn in der Main Street und sah ihre beste Freundin an. Sie hatte den Schlüssel für das Haus ihres Onkels, war jedoch noch nicht bereit, dorthin zurückzukehren. Sie war sich nicht sicher, ob sie überhaupt jemals wieder dort schlafen wollen würde. Das Motel fühlte sich sicherer an, neutraler.
    „Ich fasse es nicht, dass du nicht angerufen hast!“, schnaubte Skye. Sie war immer noch wütend. „Wir haben uns solche Sorgen gemacht, besonders Jonathan! Er ist an einem wichtigen Fall dran, sonst wäre er an meiner Stelle gekommen.“
    „Es tut mir leid. Ich … ich wusste nicht, was ich dir hätte sagen sollen. Oder ihm.“ Jonathan und sie waren kein Paar mehr. Seit mehr als zwei Jahren sahen sie einander nicht mehr im romantischen Licht, doch sie standen sich näher als je zuvor und waren gute Freunde. „Ich fürchtete, er würde mich überreden, abzureisen, wenn ich ihn angerufen hätte.“
    Skye starrte sie an, ohne ein Wort zu sagen.
    „Außerdem funktionierte mein Handy nicht“, fuhr Sheridan fort. „Der Akku ist alle, und ich habe keine Ahnung, wo mein Ladegerät abgeblieben ist.“
    Skye verzog den Mund. „Und was ist mit dem Telefon deines Liebsten?“
    Sheridan warf ihr einen bösen Blick zu. „Ich wollte kein Ferngespräch von seinem Anschluss aus führen …“
    „Das ist doch lächerlich!“
    Sky hatte nicht ganz unrecht. Die Wahrheit war: Sie hatte sich vor jedem versteckt, der sie vielleicht davor gewarnt hätte, das zu tun, was sie dann tatsächlich getan hatte. Sie war nie über Cain hinweggekommen. Der Wunsch, bei ihm wohnen zu wollen, war stärker gewesen als ihr gesunder Menschenverstand. Doch sie wollte Whiterock nicht verlassen, weil sie fürchtete, das Rätsel würde sonst nie gelöst werden. Sie war entschlossen, den Mann zu entlarven, der versucht hatte, sie umzubringen. Sie würde nicht aufhören, für die Wahrheit zu kämpfen.
    „Wolltest du keine emotionale Unterstützung? Oder warst du mit dem zufrieden, was du stattdessen bekommen hast?“, fragte Skye missbilligend.
    „Hör auf!“ Sosehr sie sich selbst Vorwürfe machte, weil sie keine Rücksicht auf die Ängste ihrer Freunde genommen hatte, reagierte Sheridan zunehmend gereizt auf Skyes unablässige Sticheleien. „Du hast kein Recht, dich so aufzuspielen!“
    Skye ging fast an die Decke. „Ich habe jedes Recht dazu! Du bist beinahe totgeprügelt worden! Vor zwei Wochenl Meinst du nicht, ich hätte das erfahren sollen? Was, wenn Cain sich nicht so gut um dich gekümmert hätte? Was, wenn du gestorben wärst? Du bist meine beste Freundin, verdammt!“
    „Aber es ist mein Leben. Es ist meine Sache, ob ich es verpfusche oder nicht!“
    Skye warf sich auf das Bett und schaltete den Fernseher mit der Fernbedienung an. „Ich hoffe nur, es hat sich gelohnt.“
    In diesem Punkt war sich Sheridan ziemlich sicher. Eine Begegnung wie jene, die sie mit Cain erlebt hatte, konnte man nur schwer bereuen. Mit keinem anderen Mann hatte sie den Sex so genossen wie mit ihm. Das musste doch irgendetwas zählen. Es gab Menschen, die brachten ihr ganzes Leben hinter sich, ohne jemals diese schwindelerregende Erregung zu erleben, dieses Verlangen, das durch Mark und Bein ging. Auch wenn es nicht anhielt, zumindest hatte sie es gespürt. Zumindest wusste sie, dass es möglich war, dass es nicht nur ein Traum war.
    Aber sie hatte Skye eine Menge Kummer, Ärger und Kosten bereitet. Dafür war eine Entschuldigung fällig. Und Jonathan hatte sich vermutlich noch mehr aufgeregt. „Skye, ich war vollkommen neben der Spur, vielleicht acht oder neun Tage. Die erste Woche kannst du mir nicht vorwerfen.“
    Skye blickte zum Fernseher. „Du hättest Cain bitten können, deine Freunde und Familie zu verständigen.“
    „Die Polizei hat versucht, meine Eltern zu erreichen, aber sie waren auf ihrer Kreuzfahrt.“
    „Und was ist mit mir und Jonathan?“
    „Ich wollte mich bei euch melden“, flüsterte Sheridan beschämt.
    Skye warf die Fernbedienung aufs Bett.

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