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Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Titel: Watch Me - Blutige Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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herauszufinden, wovon, zum Teufel, Levi geredet hatte.
    Tigers Gesichtsausdruck nach zu urteilen, als er schließlich die Tür aufmachte, war er nicht besonders erbaut davon, so früh aus dem Bett gescheucht zu werden.
    „Was hämmerst du hier in der verdammten Morgendämmerung an meine Tür?“, fragte er unwirsch und blinzelte im Sonnenlicht, als hätte er Kopfschmerzen oder, was wahrscheinlicher war, einen Kater.
    „Ich hatte angenommen, du seist schon wach und auf dem Sprung zur Arbeit.“ Tiger gehörte eine Autowerkstatt in der Stadt.
    „Ich habe mir die ganze Woche freigenommen.“ Er kratzte sich am Bauch. „Also, was willst du?“
    „Warst du letzte Nacht auf meinem Grundstück?“, fragte Cain.
    Tiger antwortete nicht. Sein Haus mit den zwei Zimmern lag völlig im Dunkeln, und es stank nach Alkohol und Schweiß.
    „Tiger? Warst du das? Hast du Tequila getrunken und mein Haus beobachtet?“
    Seufzend presste er die Handflächen gegen seine blutunterlaufenen Augen. „Ja, das war ich. Na und?“
    „Na und?“, wiederholte Cain. „Ich will wissen, warum! Mein Nachbar hat behauptet, dass du ziemlich häufig da warst. Und er sagte, dass Amy sogar noch öfter gekommen ist.“
    Tiger verzog die Lippen zu einem bitteren Hohnlächeln. „Du wirst ja kaum mich brauchen, um das zu erklären.“
    „Am Telefon hast du mir gesagt, du wüsstest, dass ich sie nicht angerührt habe.“
    „Das weiß ich. Ich weiß aber auch, dass sie dich geliebt hat.“ Seine Miene war so trotzig wie bei einem ertappten Kind. „Sie hat dich mir vorgezogen, jeden Tag in der Woche und sonntags sogar zweimal.“
    Cain hatte stets angenommen, Tiger sei sich Amys wahrer Gefühle nicht bewusst gewesen. Auf jeden Fall hatte er sich so verhalten. Bisweilen hatte Cain ebenfalls so getan, als würde er nichts merken, vor allem um Tigers Stolz zu retten. Deshalb war er verblüfft, dass Tiger es jetzt so einfach zugab, und zögerte, tiefer nachzubohren. Er hatte nicht um Amys unsterbliche Liebe gebeten und sie auch nicht gewollt. Ihm war es eher peinlich gewesen, als dass er sich geschmeichelt gefühlt hätte. Aber jetzt war etwas vorgefallen, und er oder Tiger durften die Wahrheit nicht länger ignorieren. „Das erklärt noch nicht, was sie so oft bei mir zu suchen hatte.“
    „Sie hat dich durchs Fenster beobachtet, Cain“, sagte er und betonte jede Silbe, als hätte er einen Fünfjährigen vor sich. „Und gehofft, du würdest dich ausziehen oder dich selbst anfassen.“ Er senkte die Stimme. „Und sich dabei vorgestellt, du würdest sie berühren natürlich.“ Er schnaubte. „Ist das nicht saukomisch? Dass sie dir gleichzeitig nicht mal wichtig genug war, um sie überhaupt wahrzunehmen?“
    Nein, es war traurig. Was hatte er getan, um diese Besessenheit auszulösen? Sicher, damals war er so dumm gewesen, sich auf sie einzulassen, aber er war von Anfang an ehrlich gewesen. Und sobald er begriffen hatte, dass er sie nicht auf die Weise lieben konnte, die sie wollte, hatte er sich zurückgezogen. Sie war diejenige gewesen, die immer wieder zu ihm gekommen war, an ihm gezerrt und ihn angebettelt hatte, mit ihr zu schlafen. Er hatte nachgegeben, und das war vielleicht sein größter Fehler gewesen. Nur so war es dazu gekommen, dass sie schließlich schwanger geworden war.
    Cain hatte sich wegen aller Fehler schuldig gefühlt, die er in seinem Leben gemacht hatte, aber er wusste, dass es bei Amy nichts gab, weswegen er sich besonders mies fühlen musste, nicht in den letzten zehn Jahren. „Und du bist ihr gefolgt, um zu sehen, was los war?“
    „Ich hatte Angst, du könntest eines Tages schwach werden. Dass du da draußen einsam genug wärst, um zu dem Schluss zu kommen, dass sie besser ist als nichts. Also habe ich mir ein Fernglas gekauft und sie dabei beobachtet, wie sie dich beobachtet.“ Er lachte humorlos. „Wie waren beide ziemlich erbärmlich, was? Sie war dort oben, um ihrem schlimmsten Schmerz auf den Grund zu gehen, und ich tat dasselbe.“
    „Was gab es denn da zu sehen?“, fragte Cain. „Ich tue doch nichts Interessantes. Ich esse und arbeite, so wie jeder andere auch.“
    „Sie war schon glücklich, wenn sie dir nur beim Schlafen zusehen konnte. Ihre Lieblingsstelle war direkt vor deinem Schlafzimmerfenster.“
    Bei dem Bild, das in seinem Kopf entstand, verzog Cain das Gesicht. Zu dumm, dass der Hundezwinger nicht auf der anderen Seite des Hauses lag. „Warum hast du mir nie davon erzählt, damit ich dem einen

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