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Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Titel: Watch Me - Blutige Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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er ist. Er fängt ja doch nur wieder Streit an.“
    „Selbst nachdem er gegen den Schuppen gekracht ist, hat er nicht zugehört?“ Sie wusste, dass der Unfall keine Lappalie gewesen war. Roberts Camaro war immer noch in der Werkstatt.
    „Er behauptet, er würde nie wieder betrunken Auto fahren.
    Karen war versucht, einzuwenden, dass John genau wusste, dass das nicht der Wahrheit entsprach, aber sie wollte ihn nicht bedrängen. Nicht heute Abend. Er würde nur endgültig dichtmachen, dabei wollte sie mit ihm reden. Sie vermisste die Nähe, die zwischen ihnen gewesen war, bevor das Gewehr in Cains Blockhütte aufgetaucht war. Als John sie vor zwölf Jahren zum ersten Mal umworben hatte, war sie nicht interessiert gewesen, aber jetzt liebte sie ihn.
    „Und was hältst du davon?“
    „Ich bin frustriert. Ich kann dir gar nicht sagen, wie oft ich ihn in seinem Wohnwagen besucht habe, nur um festzustellen, dass er mal wieder bewusstlos im Sessel lag. Und die letzten beiden Gehaltschecks hat er schon wieder für Computerzeug ausgegeben!“
    Sie wählte ihre nächsten Worte mit Bedacht. „Ich dachte, du wolltest anfangen, Miete von ihm zu nehmen?“
    „Er gibt das Geld aus, bevor ich dazu komme, es einzufordern.“
    „Aber mit dem Job drüben in Fernley ist alles in Ordnung, oder?“
    John schaufelte ein Stück Tomate in seinen Mund. „Nein. Da ist er vor zwei Wochen rausgeflogen.“
    Karen sah John fast jeden Tag. Er war Hausmeister an der Schule, an der sie unterrichtete. Außerdem kam er mindestens vier Mal in der Woche zum Abendessen vorbei oder verbrachte die Nacht bei ihr – in normalen Wochen jedenfalls. Seit das Gewehr gefunden worden war, hatte er nicht mehr bei ihr übernachtet. „Und es ist dir nicht in den Sinn gekommen, es mir gegenüber zu erwähnen?“
    „Ich wollte deswegen keinen Streit.“
    Sie hatte ihm gesagt, dass Robert nicht in der Lage sei, einen Job längere Zeit zu behalten, insbesondere wenn er dafür pendeln musste. Robert konnte nicht einmal regelmäßige Arbeitszeiten einhalten. Er blieb bis zur Morgendämmerung wach und schlief bis in den Nachmittag hinein. „Was macht er jetzt?“
    „Ich habe ihm gesagt, er soll sich bis zum nächsten Ersten einen Job suchen, oder ich schmeiße ihn raus.“
    Karen hätte sich über diese Nachricht gefreut, wenn sie diese Prozedur nicht schon so viele Male miterlebt hätte. John würde es niemals durchziehen. Er würde Robert noch eine Chance geben und dann noch eine und noch eine …
    „Und wie läuft’s mit dir und Cain?“, fragte sie.
    Ein Muskel zuckte in seiner Wange, als die Gabel mitten in der Luft verharrte. Nervös verschränkte sie die Finger auf ihrem Schoß. Es war ein Risiko, Cains Namen auch nur zu erwähnen. Aber sie hatte das Gefühl, sie sei ihm etwas schuldig. Nach dem, was vor zwölf Jahren geschehen war, konnten Cain und sie keine Freunde werden. Aber sie konnte ihren Einfluss geltend machen und versuchen, die Dinge zwischen ihm und seinem Stiefvater zum Besseren zu wenden. „Ich möchte nicht über Cain reden“, sagte er, als hätte er das nicht bereits hinlänglich deutlich gemacht.
    „Ich frage doch nur, wie du mit ihm zurechtkommst. Das ist doch kein Drama.“ Karen wich seinem Blick aus und griff nach ihrem Glas.
    „Ich gehe ihm mehr oder weniger aus dem Weg.“
    Das überraschte sie nicht. „Du hast ihn also nicht gefragt, was er glaubt, wie das Gewehr dorthin gekommen ist, wo man es gefunden hat?“
    „Warum sollte ich? Meinst du etwa, er würde zugeben, Jason umgebracht zu haben?“
    „Ich glaube nicht, dass er Jason getötet hat.“
    „Und genau darum will ich nicht mit dir darüber reden. Jedes Mal, wenn ich etwas gegen ihn sage, nimmst du ihn in Schutz.“
    Der Vorwurf machte ihr gewaltig zu schaffen. „Ich versuche zu helfen“, erwiderte sie. „Du hast gesagt, dass du kaum noch schläfst.“
    „Das ist nichts Neues. Ich habe seit Jahren Schlafprobleme, das weißt du doch.“
    Sie wusste es. Das war die Ausrede, die er ihr nannte, warum er sich seit mehreren Wochen von ihr fernhielt. Er sagte, es würde ihm helfen, sich zu entspannen, wenn er rausgehen und in seiner Werkstatt an seinen Metalltieren arbeiten konnte. Oder dass er sie nicht wach halten wolle, weil er sich hin und her wälzte. Im Grunde war er so damit beschäftigt, Cain die Schuld zu geben, dass er seine Gesundheit aufs Spiel setzte und in all seinen Beziehungen Stress hatte. Einschließlich ihrer. „Ich mache mir Sorgen um dich“, gab

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