Watch Me - Blutige Spur (German Edition)
atmete tief durch. „Wow.“
Sie berührte ihn an der Wange, und ihre Blicke trafen sich. Seiner war erfüllt mit einem Verlangen, das sie nie zuvor gesehen hatte. Das lag an Amy. Seine Exfrau ermordet auf der Straße zu finden hatte ihm verständlicherweise einen Schock versetzt, hatte ihn aufgewühlt, auch wenn er sie nie geliebt hatte.
„Alles wird wieder gut“, sagte sie, und dann berührte und küsste er hungrig jeden Zentimeter ihrer nackten Haut.
„Genau darauf habe ich gewartet“, flüsterte er. Als er seine Hände in ihr Höschen gleiten ließ, stöhnte Sheridan auf.
Auf diese Weise konnte sie ihn trösten, konnte ihm für eine halbe Stunde Zuflucht gewähren und sich trotzdem emotional von ihm fernhalten. Zumindest redete sie sich das ein, während er ein Kondom holte. Doch als er zurückkam, eskalierte ihr Liebesspiel so rasch und wurde so wild, dass ihr die Kontrolle entglitt. Als sie den wundervollen Druck spürte, mit dem er sich in sie hineinschob, begriff sie, dass sie ebenfalls auf diesen Moment gewartet hatte – seit jener Nacht im Wohnmobil.
Und sie hatte seine Macht über sie unterschätzt. Selbst als Erwachsene gelang es ihr nicht, sich innerlich von ihm zu distanzieren und auch nur den kleinsten Teil von sich zurückzuhalten. Sie verliebte sich so schnell und so heftig und mit jeder Faser ihres Seins, als würde ein Jahrhundertsturm über sie hinwegfegen.
Angesichts dieses Gefühlsorkans in ihrem Inneren erstarrte Sheridan, sodass er aufhörte, sich zu bewegen.
„Bin ich zu grob?“, fragte er mit rauer Stimme. „Tue ich dir weh?“
„Nein.“ Er tat genau das Gegenteil und ließ sie Dinge spüren, die sie nicht mehr empfunden hatte, seit er sie das letzte Mal geliebt hatte. Jetzt war sie zwölf Jahre älter und wollte immer noch an das glauben, was sie fühlte. Das war kindisch! Der Versuch, sich an Cains Zuneigung zu klammern, glich dem Versuch, die Sonnenstrahlen in einem Glas einzufangen.
Er strich ihr das Haar aus der Stirn. „Erzähl mir, was los ist.
„Nichts.“ Sie legte ihm die Hände auf die Hüften, um ihn dazu zu bringen, weiterzumachen, doch als er versuchte, sie zu küssen, drehte sie den Kopf zur Seite. Jetzt erstarrte er ebenfalls und schwieg mehrere Sekunden lang.
„Sheridan?“
Er war verwirrt, das spürte sie. Nur kurz zuvor war sie ganz begierig auf seine sinnlichen Küsse gewesen, ihre Leidenschaft hatte seiner um nichts nachgestanden. Und jetzt wurde ihr fast schlecht, weil sie ein beängstigendes Gefühl von einem Déjà-vu-Erlebnis hatte. „Was?“
Mit dem Daumen zeichnete er die Kontur ihrer Unterlippe nach. Im flackernden Licht des Fernsehers konnte sie die Furche erkennen, die sich zwischen seinen Brauen gebildet hatte. „Was ist passiert?“, fragte er.
„Nichts.“
„Und warum schließt du mich plötzlich aus?“
„Ich schließe dich nicht aus.“ Sie hob die Hüften an, um ihm zu zeigen, dass sie ihn nicht bis zu diesem Punkt gebracht hatte, nur um ihn dann fallen zu lassen. Sie wusste, dass es nicht fair wäre. Aber ihr Versuch war nicht gut genug, um ihn zu überzeugen.
„Ich will mich hier nicht als Einziger vergnügen. Ich will dich mitnehmen“, raunte er.
Sie war beinahe so weit gewesen. Sie hatte gespürt, wie sich die Spannung in ihr aufbaute, und war im letzten Moment ausgestiegen. Es fiel ihm viel zu leicht, ihr Lust zu bereiten. Sie wollte nicht, dass sie bei ihm mehr empfand als bei anderen Männern. „Ich kann nicht kommen. Mach einfach weiter.“
„Es wird passieren, wenn du es zulässt.“
„Nein, ich bin nicht einmal nah dran.“ Sie senkte die Lider, damit er nicht merkte, dass sie log, doch er wusste es auch so. Er wurde langsamer, als würde er ganz von vorne beginnen, und obwohl sie ihn nicht mehr küsste, fand er tausend andere Dinge, die er mit seinem Mund anstellen konnte. „Gefällt dir das?“, murmelte er, als er mit der Zunge die Spitzen ihrer Brüste liebkoste.
Er wusste, dass es ihr gefiel. Sie konnte nicht anders und wand sich unter ihm, und sie bekam eine Gänsehaut bis hinunter zu den Zehenspitzen.
„Das ist nicht fair“, beschuldigte sie ihn und wurde dafür mit dem sinnlichsten Lächeln belohnt, das sie je gesehen hatte.
„Niemand hat gesagt, dass ich fair sein soll.“ Seine Stöße waren so langsam und gleichmäßig, dass sie das natürliche Ansteigen der Spannung herbeisehnte, die sie versprachen. „Hör auf, dich selbst zu verleugnen! Hör auf, mich zu verleugnen!“, sagte er
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