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Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Titel: Watch Me - Blutige Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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gezeugt hatte. Bis heute Abend hatte er sich im Wald stets sicher gefühlt und das Gefühl gehabt, seine Umgebung unter Kontrolle zu haben.
    „Ich auch nicht“, lächelte Sheridan.
    „Er hat vor fünfzehn Minuten angefangen, wir haben also ein bisschen verpasst.“
    „Aber das wäre ja bei jedem Film so.“
    Nickend wechselte er den Sender, und sie sahen sich den Film an. Es stellte sich als so fesselnd heraus, dass Cains Anspannung sich endlich zu lösen begann – bis Ralph Fiennes und Kristin Scott Thomas sich liebten.
    Als Sheridan sah, wie die Hauptdarsteller sich auszogen und einander berührten, war es, als würde sie dieselbe Wüstenhitze spüren, dieselbe Leidenschaft und Verzweiflung empfinden wie die beiden. Aber sie saß steif da und weigerte sich, sich zu bewegen, weigerte sich sogar, auch nur in Cains Richtung zu blicken. Bis Kristin Scott Thomas voller Ekstase aufschrie. In diesem Moment konnte sie es sich nicht verkneifen, Cain einen raschen Blick zuzuwerfen. Sie wollte seinen Gesichtsausdruck sehen, wollte wissen, was er empfand.
    Aber er schaute nicht zum Fernseher.
    Er sah sie an.
    „Das ist heute Abend vielleicht nicht der beste Film für uns“, stellte sie fest, als ihre Blicke sich trafen.
    Er antwortete nicht.
    „Meinst du nicht auch?“, drängte sie.
    „Warum nicht?“
    Er wusste es, aber er wollte, dass sie es laut aussprach, wollte wissen, ob sie ihre eigene Sehnsucht zugeben würde. „Wir sind beide ein bisschen … erschüttert und … desorientiert, nach allem, was heute Abend passiert ist.“
    „Desorientiert“, wiederholte er.
    „Ja.“
    „Bei erschüttert’ stimme ich dir zu, aber ich bin nicht desorientiert. Ich weiß genau, was ich will.“
    „Ja dann. Nun, ich glaube, ich gehe ins Bett.“ Sie wollte aufstehen, aber er streckte den Arm aus, um sie zurückzuhalten. In dem Moment, in dem sich seine Finger um ihr Handgelenk schlossen, zögerte sie, die Hand zurückzuziehen.
    Sein Blick wanderte über ihr Tanktop und blieb schließlich an dem Laken hängen, das sie mit der anderen Hand an ihrer Taille zusammenhielt. „Lass los“, sagte er.
    Sie schluckte heftig. „Nein.“
    „Ich möchte dich ansehen.“
    „Das hast du bereits, als du mich nach unserem Bad im Teich ausgezogen hast. Schon vergessen?“
    „Dieses Mal möchte ich aber, dass du es mir zeigst.“
    Sie beschwor sich selbst, es nicht zu tun. Sie war klug genug, um dieses Spiel nicht weiter mitzuspielen. Aber der Ausdruck der Sehnsucht in seinen Augen schien sie zu lahmen.
    „Sheridan?“ Er klang sehnsüchtig, fast verzweifelt.
    Sie ließ das Laken fallen und stellte sich vor ihn hin. Sie trug nichts als ein Tanktop und ihr Höschen.
    Als er plötzlich tief Luft holte, spürte sie, wie sie bis ins Mark ihrer Knochen dahinschmolz. Mit einem Finger berührte er ihr Seidenhöschen – und sie trat immer noch nicht zurück.
    „Ich kann nicht aufhören, an dich zu denken“, flüsterte er.
    Es hatte Jahre gedauert, bis Sheridan über ihre letzte Liebesnacht hinweggekommen war. Aber sie war nicht mehr sechzehn. Seitdem hatte sie sich in einer Beziehung nie wieder in der schwächeren Position befunden. Sie war seitdem auch nie wieder verliebt gewesen, was ihr ungerecht vorkam, aber emotionale Sicherheit hatte auch etwas für sich.
    „Jetzt ist kein guter Zeitpunkt. Ich … ich habe zu viele blaue Flecken“, sagte sie, aber es waren nicht die Prellungen, die ihr Sorgen bereiteten. Ungeachtet dessen, was sie sich einzureden versuchte, hatte sie vor allem Angst davor, wie sie sich später fühlen würde, wenn sie sich jetzt auf eine Nacht mit Cain einließe.
    „Glaubst du, ich könnte dir wehtun?“
    Nicht körperlich. Aber das war es, was er meinte. „Nein.“
    „Wovor hast du dann Angst?“
    „Vor dir bestimmt nicht“, log sie. Zum Beweis versenkte sie ihre Finger in seinem Haar und fühlte sich unbändig mächtig, als er die Augen schloss, als hätte er tatsächlich Angst gehabt, sie könnte sich ihm verweigern.
    „Ich dachte, du hättest dich gebessert“, flüsterte sie und beobachtete die Erleichterung in seinen Zügen.
    „Nein, ich habe nur gewartet.“
    „Worauf?“
    „Darauf.“ Er hielt ihre Taille fest, beugte sich vor und nahm ihre aufgerichtete rechte Knospe samt Stoff in den Mund.
    Ein wohliger Schauder raubte Sheridan die Kraft, sich noch länger aufrecht zu halten. Cain musste ihre Reaktion gespürt haben. Er drückte sie sanft zurück auf die Couch, schob langsam ihr Top hoch und

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