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Watermind

Watermind

Titel: Watermind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.M. Buckner
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gelösten Eisenanteile lenkte. Aber die Männer waren viel mehr an Taktik als an wissenschaftlichen Theorien interessiert.
    Rick Jarmond wollte den gesamten Flusskorridor von Plaquemine bis New Orleans evakuieren lassen. Er befürchtete, dass der gesamte Fluss mit tödlichem Gas eingenebelt wurde, und drohte damit, den Gouverneur anzurufen. Kapitän Ebbs kaute auf seinem weißen Schnurrbart herum, Dan Meir auf seiner Zigarre.
    Es war der alte Zwiespalt: Sollte man Alarm schlagen und eine Panik riskieren oder Stillschweigen wahren und das Problem heimlich aus der Welt schaffen? Sofern irgendetwas an diesem Wasserzirkus still und heimlich war.
    Inzwischen wurden die Chasseur und die Pilgrim von über einem Dutzend weiterer Wasserfahrzeuge flussabwärts verfolgt. Die Umweltschutzbehörde hatte ein Zodiac geschickt, das Ingenieurcorps war mit seinem Boston Whaler Gallant vertreten, und die Polizei von Iberville fuhr in einem Rennboot hinterher. Das Mittelfeld bildete eine Regatta aus Zuschauern: die Sender Channel 2 und Channel 17, Wachhunde verschiedener Umweltschutzorganisationen und ein paar Fischerboote. Die Nachhut bestand aus der Refuerzo und den zwei kleinen Rennbooten von Quimicron. Roman hatte Rory Godchaux angewiesen, den Pulk zusammenzuhalten.
    »Im Augenblick ist es am wichtigsten, es von Bevölkerungszentren fortzutreiben«, sagte Meir. »Wir wollen nicht, dass noch mehr Menschen zu Schaden kommen.«
    Rick Jarmond tänzelte nervös um den Kartentisch herum. »Warum leiten wir es nicht einfach durch den Bonnet-Carré-Überlaufkanal ins Meer hinaus?«
    Er sprach die zwei französischen Worte wie den Namen eines Mädchens aus, wie Bonnie Carrie. Auf der Karte zeigte er auf einen schmalen Streifen Sumpfland, wo sich eine Biegung des Mississippi dem Lake Pontchartrain näherte, unmittelbar nördlich von New Orleans. Mit jungenhaftem Stolz erklärte er, wie das Ingenieurcorps den Überlaufkanal in den 1930er Jahren gebaut hatte, um das Mississippi-Hochwasser durch den See in den Golf von Mexiko ableiten zu können.
    »Sind Sie noch bei Trost?« Roman blickte den Mann voller Verachtung an. »Sie wollen das Ding ins Meer entkommen lassen?«
    »Das ist praktisch in Sichtweite von New Orleans. Dort leben viel zu viele Menschen«, sagte Meir.
    »Wie wäre es mit Manchac Point?« Kapitän Ebbs legte einen Finger auf die Landkarte.
    Ebbs war einen Kopf größer als alle anderen auf der Brücke, und seine Bassstimme übertönte mühelos den Lärm des Regens, der immer noch aufs Dach trommelte. Er beugte sich über die Karte und zeigte auf die Flussschleife, neben der der Name Manchac Point stand. »In dieser Biegung gibt es ein überflutetes Feld zwischen dem Fluss und dem Deich. Dort könnten wir das verdammte Ding hineintreiben.«
    Genauso wie Roman hielt Ebbs nicht viel von der Vorstellung, die Bewohner der Umgebung zu evakuieren. Ebbs hatte die Verwüstungen überstanden, die vier Hurrikane hinterlassen hatten. Er hatte gesehen, wie New Orleans geplündert, verwüstet und in Trümmer geschossen worden war. Er hatte sich mit tollwütigen Hunden, Brandstiftern und ausgerasteten alten Frauen mit Brotmessern in der Hand auseinandersetzen müssen. Ebbs war sich bewusst, dass eine Stadt durch eine Evakuierung zerrissen werden konnte, und er würde das damit verbundene Chaos nur als letzten Ausweg in Kauf nehmen.
    »Manchac Point?« Roman versuchte zu erraten, wie sehr Ebbs an seinen Vorschlag glaubte, aber der alte Kapitän zwirbelte lediglich seinen schneeweißen Schnurrbart und gab nichts weiter preis.
    »Wie wollen wir es hineintreiben?« Jarmond betrachtete hektisch blinzelnd die Karte. »Mit weiteren Elektroschocks? Das hat sich bisher nicht als besonders erfolgreich erwiesen.«
    »Weil wir nicht genug Saft hatten«, sagte Peter. »Wir mussten uns mit der Leistung der Yacht begnügen. Geben Sie mir genug Energie, und ich kann das Vieh überall hintreiben, wo Sie es haben wollen.«
    CJ sprang auf die Beine und packte Peter am Kragen seines T-Shirts. »Sagen Sie mir, dass Sie nicht auf ihrer Seite stehen. Sie wollen genauso sehr wie ich mehr über das Kolloid herausfinden.«
    »Sicher doch, Reilly. Aber im Labor und nicht in der Wildnis. Ich werde eine Probe nach Miami mitnehmen.« Er befreite sein T-Shirt aus ihrem Griff. »Ich hasse diesen verdammten Fluss.«
    Roman drängte Peter beiseite und nahm CJs Hände. »Am Bassin haben Sie etwas entdeckt, etwas mit Schall.«
    »Ich werde Ihnen nicht dabei helfen, es zu

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