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Watermind

Watermind

Titel: Watermind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.M. Buckner
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glitzerte wie sandige schwarze Lehmerde voller Diamantensplitter. Während sie es beobachteten, wurde die Färbung dunkler und funkelnder. Die irisierende Fläche spiegelte den Himmel, und sie schien abwechselnd sichtbar und unsichtbar zu werden. Alle schauten wie hypnotisiert zu, als es grün und dann violett wurde und schließlich wie angelaufenes Quecksilber aussah.
    »Seltsame Farbe«, sagte Ebbs.
    Rick wankte auf den Fußballen vor und zurück. »Ich schätze, dafür ist die gesunde Ernährung mit Schiffsfracht verantwortlich, nicht wahr, Roman?«
    CJ schnappte sich das Fernglas. Ein süßlicher Geruch hing in der Luft, wie von Frostschutzmittel, Sie beugte sich über die Reling, um besser sehen zu können. »Wir sollten uns jetzt eine Probe holen.«
    » Mierda !« Roman zeigte auf das Ufer.
    Drei Fischer in zerlumpter Kleidung rutschten das Betondeckwerk hinunter zum gekenterten Trawler. Dann sprangen sie ins Wasser und schwammen zum Schiff, mit dem sie ihren Lebensunterhalt verdienten.
    »Gehen Sie aus dem Wasser, verdammt!« Roman beugte sich vor, packte die Reling und reckte das Kinn vor, als könnte er die Männer mit reiner Willenskraft zurücktreiben.
    CJ blickte von seinen weißen Fingerknöcheln zu den Fischern, die in der starken Strömung planschten. Ebbs eilte zur Brücke zurück, und ein kurzes Hornsignal der Pilgrim ließ alle Anwesenden zusammenschrecken.
    Der durchlöcherte Rumpf des Trawlers machte den Eindruck, als würde er bei der leichtesten Berührung zerfallen, doch als der erste Fischer an Bord kletterte, hielt er erstaunlicherweise sein Gewicht aus. Als der zweite und schließlich auch der dritte Mann aus dem Wasser kamen, flüsterte Roman etwas auf Spanisch und griff nach der Gasmaske auf seiner Brust. Seine Lippen wurden bleich. CJ hatte ihn noch nie so verletzlich erlebt.
    Er angelte sein Headset aus der Tasche und brüllte: »Godchaux, fahren Sie rüber und ziehen Sie diese Idioten aus dem Wasser! Und setzen Sie Ihre Gasmasken auf!« Dann klemmte er sich das Headset ans Ohr und murmelte: »Wahrscheinlich werde ich auch für dieses maldito Boot bezahlen müssen.«
    Als Nächstes fuhr er mit einer Plötzlichkeit zu CJ herum, die sie völlig überraschte. »Kommen Sie mit.«
    »Na gut«, antwortete sie.

78
    Freitag, 18. März, 12.50 Uhr
    Während die Fischer gerettet wurden, zog CJ ihre frisch gewaschene Kleidung an, dann fuhr Roman sie zur Chasseur hinüber, die im seichten Flussarm lag. Der Nachmittag wurde heiß, und der Wind trug Fetzen von irgendeinem Radio heran. Sie fanden Peter an seinem Computerarbeitsplatz im Heck der Yacht. Er wirkte noch mürrischer und ungepflegter als zuvor. Getrocknete Sonnenmilch klebte auf seiner weißen Brust, und Salzkörnchen hingen in seinen Wimpern. Er verfolgte das Programm von Channel 17 auf einem Kleinbildfernseher und trank Bier aus einer grünen Flasche. Romans Gesicht nahm eine mörderisch rote Färbung an. Er riss Vaarveen die Flasche aus der Hand und warf sie über Bord, wo sie sofort in der aufgestauten Brühe versank. Wenn er eine Waffe zur Verfügung gehabt hätte, hätte er Vaarveen wahrscheinlich auf der Stelle das Lebenslicht ausgeblasen. »Schalten Sie das Ding aus! Ich will einen Bericht.«
    Peter sah CJ schmunzelnd an, dann legte er den Arm über einen tragbaren CD-Tower mit leuchtenden LEDs. Sein schleppender Long-Island-Dialekt war nun besonders ausgeprägt. »Ihre Musik ist Wahnsinn, Reilly. Ich sende Voodoo-Trommeln ins Wasser und lade Ihren Dämon zu einem Besuch in der Fischfriteuse ein.« Er nickte in Richtung des EMP-Generators, der am Heck bereitstand.
    CJ blickte von Peter zu Roman. »Sie erwarten doch nicht, dass ich Ihnen dabei helfe!«
    Roman musterte den angesäuselten Chemiker mit finsterer Miene. »Reilly, Sie haben mein Wort, dass wir eine aktive Probe nehmen, bevor wir den EMP einsetzen. Aber Sie verstehen sicherlich, dass wir keine weiteren Unfälle riskieren dürfen.«
    »Yue ist aufgewacht«, sagte Peter. »Das Krankenhaus hat angerufen.«
    CJ blinzelte. »Wie geht es ihr?«
    »Sie hat Ihnen eine Nachricht geschickt, Ihren Watermind betreffend.« Peter grinste schief. »Sie sagte etwas von Verzerrung. Irgendwas in der Art.«
    CJ setzte sich auf einen Klappstuhl, um nachzudenken. »Welche CD spielen Sie gerade?«, fragte sie.
    »Schauen Sie selbst. Ich muss mal.« Peter schlurfte davon.
    Im Vorbeigehen ging er in aggressiver Haltung genau auf Roman zu, und die beiden Männer tauschten energische Blicke aus. Die

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