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Watermind

Watermind

Titel: Watermind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.M. Buckner
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so. Ich bin CJ.« Sie zeigte auf das Telefon auf Meirs Schreibtisch. »Wenn Sie nicht lügen, dann rufen Sie die Presse an. Erzählen Sie den Leuten davon.«
    Er stand auf und hob den Telefonhörer ab. »Was soll ich sagen? Dass wir acht Kilometer von Baton Rouge entfernt eine tödliche Substanz gefunden haben und nicht wissen, wo sie herkommt, wie weit sie sich ausgebreitet hat oder wie wir sie neutralisieren können? Soll ich der Presse sagen, wie de Silva gestorben ist? Vielleicht sollten wir die ganze Gegend evakuieren lassen, oder was meinen Sie?«
    CJ öffnete den Mund, aber seine Fragen verwirrten sie. Sie richtete den Stuhl wieder auf und setzte sich hin.
    »Selbst in Boston müssen Sie von den Hurrikanen gelesen haben.« Seine Stimme verriet Ärger. »Der erste hieß Katrina, erinnern Sie sich? Der Gouverneur ordnete die Evakuierung an, aber Tausende wurden zurückgelassen. Sie waren gefangen und hatten Angst, und das ist eine schlechte Mischung. Das macht anständige Menschen zu Wilden.«
    Er trat hinter sie und umklammerte die Rückenlehne ihres Stuhls. Sie saß reglos da und versuchte seine Worte zu verarbeiten.
    »Bestimmt erinnern Sie sich an die Plünderungen und Brände. Jeder in Louisiana erinnert sich daran, das kann ich Ihnen versichern.« Er ließ ihren Stuhl los und ging im Zimmer auf und ab. »Die Leute hier leben am Rand eines Mahlstroms. Der Wasserstand des Mississippi steigt von Jahr zu Jahr, die Hurrikane werden stärker, und die Einwohner sitzen in der Falle. Währenddessen versinkt das südliche Ende des Staates im Golf. Tausende von Hektar stehen unter Wasser, und ich verrate Ihnen jetzt ein offenes Geheimnis, Carolyn. Bei der nächsten großen Panik könnte es zu einem Blutbad kommen.«
    Als er eine Pause machte, biss CJ auf ihren Daumennagel. Er zeigte auf das Telefon. »Möchten Sie immer noch, dass ich die Presse anrufe?«
    Sie trat mit dem nackten Fuß gegen Meirs Schreibtisch. Dann spuckte sie drei Worte aus, als würden sie ihr den Mund verbrennen: »Ich weiß nicht.«
    »Helfen Sie uns, Carolyn. Die Substanz befindet sich in einem isolierten Teich. Das ist unsere Chance, sie zu untersuchen und uns einen angemessenen Umgang damit zu überlegen.« Er legte den Behälter in ihre Hände, dann klemmte er seinen Ausweis an ihren Schulterträger. Als seine Hand über ihre nackte Haut strich, errötete sie. »Sie wissen, wo das Labor ist. Sagen Sie mir, was in dem Behälter ist, und Sie bekommen einen Job in unserem Wissenschaftlerteam.«
    Sie las den Namen auf dem Ausweis und blickte dann zu ihm auf. »Roman Sacony?«
    Er nickte.
    Sie las den Namen noch einmal. »Sie sind der Geschäftsführer von Quimicron?«
    »Richtig.« Sein Gesicht verriet nichts.
    Sie drückte den Behälter gegen die Brust und stellte sich das bestens ausgerüstete Labor vor, das auf sie wartete. »Ich mache es unter einer Bedingung. Max Pottevents behält seinen Job.«

11
    Donnerstag, 10. März, 11.15 Uhr
    Roman Sacony blickte auf die Uhr und blinzelte dann in die Sonne, ein weißes blendendes Licht hinter einer Dunstschicht. Kalter Regen am Morgen, feuchte Hitze am Mittag. So war der Frühling in Louisiana. Er marschierte zügig durch das hüfthohe Gras und zählte automatisch seine Schritte, um die Entfernung zu messen, eine Angewohnheit aus seiner Jugend. Er befahl, die Unfallstelle abzusperren, wo der Migrant zu Tode gekommen war, und wanderte durch den Sumpf, um persönlich einen Blick auf den geheimnisvollen, schnell gefrierenden Teich zu werfen. Er war auf Ärger gefasst, und die Logik sagte ihm, dass es teuer werden konnte.
    Er wusste immer noch nicht, was für eine Substanz der Teich enthielt. Carolyn Reilly hatte mit der Analyse noch gar nicht angefangen. Nach der langen Nacht hatte Dan Meir darauf bestanden, sie nach Hause zu fahren, damit sie duschen und sich ein wenig ausruhen konnte. Ein guter Verwalter, dieser Meir, aber zu mitfühlend.
    Roman sprang über einen zugewachsenen Graben und dachte über den seltsamen Zufall nach, dass Dr. Harriman Reillys Tochter in seinem Reinigungstrupp arbeitete. Roman hatte ihre Akte durchgesehen. Er wusste von ihrem bemerkenswerten IQ, ihren Spitzenabschlüssen am MIT, ihrem abgebrochenen Studium und ihrem abwechslungsreichen beruflichen Werdegang. Er hatte auch mit angesehen, wie sie am Vortag im Labor gearbeitet hatte. Das Mädchen verstand etwas von Chemie. Es ärgerte ihn, dass der Firmenchemiker krank geworden war. Wenn Roman Informationen wollte, wartete er

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