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Watermind

Watermind

Titel: Watermind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.M. Buckner
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nirgendwo in Louisiana gehört. Als sie ihre Arme verschränkte und ihren Mund zusammenpresste, verlor er seine freundliche Maske, und ein animalischer Zug erschien auf seinem Gesicht. CJ drückte sich erschrocken in ihren Stuhl.
    Doch seine sanfte Zivilisiertheit kehrte augenblicklich zurück, und er brachte fast ein Lächeln zustande, als er fragte: »Carolyn, was ist das für eine Flüssigkeit?«
    »Haben Sie sie noch nicht analysiert?«, platzte sie heraus.
    »Wir haben eine Probe ins Labor nach Miami geschickt.« Er setzte sich auf eine Ecke von Meirs Schreibtisch und starrte sie an. »Gestern ist einer unserer Mitarbeiter in einen Teich mit dieser Substanz gefallen und – gestorben. Ich hätte fast gesagt, er wäre ertrunken, aber es war ein Herzinfarkt. Haben Sie den Unfall mitbekommen?«
    CJ wurde schummrig. Sie konnte das Gesicht des Ausländers nicht mehr sehen, nur noch das helle Fenster. »Im Teich?«, fragte sie schwach.
    »Manuel de Silva«, sagte Meir und stieß seine Zigarre in einen Aschenbecher. »Er hinterlässt eine Frau und drei Kinder in Mexiko.«
    »Etwas hat ihn zu Tode erschreckt«, sagte der Spanier.
    CJ knetete ihre Hände. Dieser Teich – sie hätte die Leute warnen sollen. Ihr fiel wieder ein, wie sie um Atem gerungen hatte, und ihre abgekauten Fingernägel gruben sich in den gepolsterten Sitz des Stuhls. Max hatte den Unfall melden wollen. Sie hätte ihn lassen sollen. Der Spanier starrte auf sie herab, als könnte er ihre Gedanken lesen.
    »Sagen Sie es uns. Wussten Sie nicht, dass jemand gestorben ist?«, sagte Meir.
    »Vielleicht sollten wir sie in Einzelhaft nehmen«, schlug der blonde Mann vor.
    »Meine Herren, ich würde gern allein mit Miss Reilly sprechen.«
    Der Spanier sprach die Bitte ganz ruhig aus, aber der Befehlston in seiner Stimme war unmissverständlich. Der blonde Mann schien Einwände erheben zu wollen, doch als Meir aufstand und das Büro verließ, folgte er ihm.
    Nachdem sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, wusste CJ nicht, ob sie erleichtert sein oder in Panik verfallen sollte. Erneut betrachtete der Spanier den Probenbehälter, als könnte er ihm ein Geheimnis entlocken. Die perlmuttartige Flüssigkeit wirbelte herum wie der weiße Flitter in einer Kinder-Schneekugel.
    Er reichte CJ den Behälter, und sie nahm ihn mit beiden Händen wie ein wertvolles Juwel – oder wie eine tickende Bombe.

10
    Donnerstag, 10. März, 9.35 Uhr
    »Zeugen behaupten, der verseuchte Teich, in den Manuel de Silva gefallen ist, wäre einfach so wieder zugefroren.« Der Spanier schnippte mit den Fingern.
    CJ zuckte zusammen. Sie spürte, wie er ihre Reaktion beobachtete. Er zog Meirs Schreibtischstuhl heran und setzte sich ihr gegenüber. Ihre Knie berührten sich beinahe. »Sie wissen etwas darüber«, sagte er.
    Sie stellte den Behälter auf den Schreibtisch und schob ihre zitternden Hände zwischen die Oberschenkel. Es war an der Zeit, ein Geständnis abzulegen, bevor noch mehr Menschen starben. Aber was wusste sie eigentlich? Sie betrachtete den Behälter, der von der Sonne angestrahlt wurde. Darin lag die Wahrheit. Sie wollte unbedingt diese glitzernde Flüssigkeit untersuchen – ähnlich wie der Teich auch sie eindringlich untersucht hatte.
    Die linke Braue des Manns schob sich nach oben und riss sie aus ihren Gedanken. Als er sich, noch immer höflich, aber ohne zu lächeln, vorbeugte, bemerkte sie erneut die silbernen Schläfen. Seine Iris war schwarz und schwer zu lesen. Seine manikürten Hände lagen leicht auf der maßgeschneiderten Hose. Sie sah seine gelockerte Seidenkrawatte, den offenen Kragen, den nackten Hals. Reflexartig blickte sie auf seinen Mund.
    Sofort wurde sie rot und wandte den Blick ab. »Quimicron hat keinen Anspruch darauf. Es gehört der Welt.«
    »Was gehört der Welt?«
    Sein dunkler Blick schlug sie in den Bann. Aber sie würde sich von diesem Firmensprecher nicht einschüchtern lassen. Sie sagte nichts.
    »Sie haben die Mentalität Ihres Vaters«, sagte er.
    »Was?«
    »Ich habe Ihren Vater kennengelernt. Dr. Reilly hat in Buenos Aires Vorlesungen gehalten.«
    Verblüfft sah sie ihn an.
    Als sie immer noch nicht redete, sagte er: »Sie haben seine Augen.«
    »Lügner!« Sie sprang auf und warf dabei den Stuhl um. »Ich mache bei Ihren Lügen nicht mit. Wenn Sie diese Entdeckung nicht öffentlich machen, tue ich es.«
    Der Mann reagierte verdutzt. »Carolyn, ich verspreche Ihnen, es wird keine Lügen geben.«
    »Und nennen sie mich nicht

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