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Watermind

Watermind

Titel: Watermind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.M. Buckner
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Lampen. Machen Sie Fotos.« Roman blickte finster drein. »Wir unterhalten uns später.«
    Sein Handy vibrierte, und während Meir und Hammer Nesbitt sich aus der Kälte zurückzogen, schaute er auf die Anzeige, um zu sehen, wer so früh anrief. Es war eine Nummer, die er nicht kannte.

24
    Samstag, 12. März, 5.44 Uhr
    In einem fensterlosen Büro auf der anderen Seite der Stadt schwang Hal Butler seine behaarten Füße vom Schreibtisch und setzte sich kerzengerade hin. »Roman Sacony? Oh. Hallo.« Er hatte nicht erwartet, den Geschäftsführer von Quimicron persönlich zu erreichen.
    Der Mitarbeiter der Nachtschicht musste ihn direkt zu Saconys Handy durchgestellt haben. Das war ein Wunder, auf das Hal Butler nicht vorbereitet war. Auf der Suche nach einem Stift warf er Zeitschriften und Bücher vom Tisch. Das Erscheinen des millionenschweren Firmenchefs von Quimicron wurde in Baton Rouge wie ein Staatsbesuch betrachtet. Und Hal hatte den Mann live am Telefon!
    Während er nach einem Blatt Papier suchte, stellte Hal sich als Herausgeber und Redakteur des Baton Rouge Eye vor, der einzigen unabhängigen Tageszeitung der Hauptstadt. Die Worte sprudelten nur so hervor, obwohl er zu erwähnen vergaß, dass er der einzige Angestellte dieser Boulevardzeitung war. Während sich Roman über den frühen samstäglichen Anruf ärgerte, griff Hal nach dem Bleistift, den er sich ins drahtige, kupferrote Haar gesteckt hatte.
    Hal lebte praktisch in dem Kabuff, das sein Büro war und sich über der Druckerei seines Vetters befand, wo sein seltsames Blatt jede Woche auf frischem, knisterndem Zeitungspapier gedruckt wurde, das dieselbe Farbe wie seine Haut hatte. Hal sah wie vierzig aus, obwohl er erst zweiunddreißig war. Er hatte dünne Gliedmaßen und einen schmalen Brustkorb, und das Fett an seinem Körper hatte sich an seinem Hängebauch gesammelt. Hal Butler kam nicht oft an die frische Luft.
    Ohne Fenster hatte seine Wirklichkeit den Tag- und Nachtrhythmus verloren. Er erlebte die Welt über Telefon, Internet, Streaming Audio und Versandhandel. Mit den Jahren hatte die abgekapselte Existenz seine Sinne geschärft. Seine besten Interviews bekam er meistens zu ungewöhnlichen Zeiten. Er kritzelte Saconys Namen auf die Rückseite einer Zeitschrift und sagte: »Was ist da los in Ihrem Sumpf?«
    Hal hatte einen Hinweis auf seltsame mitternächtliche Lichter im Devil's Swamp bekommen, und der Baton Rouge Eye war sich nicht zu schade, hin und wieder eine Geistergeschichte als Beitrag mit Lokalkolorit zu bringen.
    »Ich frage mich, was wohl die Umweltschutzbehörde über Ihre geheimen nächtlichen Aktionen denkt«, drängte Hal.
    Sacony lachte auf. »Sie sind auf dem falschen Dampfer.«
    »Oho, ich kann ja mal mit meinem Angelboot in Ihren Kanal kommen.« Hal hatte keine Ahnung, was diese Drohung bringen sollte, doch Saconys Antwort überraschte ihn.
    »Sie dürfen uns gerne besuchen, Mr. Butler. Kommen Sie zu unserer Niederlassung, und mein Assistent wird Sie herumführen. Ich hoffe, Sie schreiben einen Artikel über unsere neue Produktionsanlage für Pipelines. Wir haben ein Patent dafür angemeldet.«
    Sacony ratterte so viele langweilige Einzelheiten über Rohre, Stützen und Anschlussstifte herunter, dass Hals Kaffee darüber kalt wurde. Um ihn zum Schweigen zu bringen, erklärte sich Hal damit einverstanden, sich die Pressemappe anzuschauen, und strich in Gedanken die Geistergeschichte aus dem Devil's Swamp von seiner Liste. Als er später daran zurückdachte, fühlte er sich wie ein Vollidiot, weil er zugelassen hatte, dass Sacony ihn hinters Licht führte.

25
    Samstag, 12. März, 5.55 Uhr
    CJ erwachte mit einem Schrei.
    »Psst«, machte Max und nahm sie in die Arme. »Du hast geträumt.«
    Sie schlang die Beine um seine Taille und drückte sich an seinen warmen Körper. Ein feuchter Luftzug drang unter die Decke. Max hatte das Fenster offen gelassen. Was hatte sie geträumt? Ihre Wangen waren tränenfeucht. Sie fühlte sich krank.
    Max rieb ihren Rücken zwischen den Schulterblättern und küsste ihre Augenbrauen. »Es ist noch früh. Samstagmorgen. Versuch weiterzuschlafen.«
    »Ich bin ein Idiot.«
    »Nein, Mädchen. Das stimmt nicht. Du bist der intelligenteste Mensch, den ich je getroffen habe.«
    »Intelligenz wird total überbewertet.« Sie zog das Kissen über den Kopf. Der Morgen war das Schlimmste, aufzuwachen und festzustellen, dass sie noch lebte. Letzte Nacht war sie dem Jüngsten Gericht nah gewesen. Aber

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