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Watermind

Watermind

Titel: Watermind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.M. Buckner
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eine intelligente Flüssigkeit muss Millionen wert sein.«
    »Es geht nicht um das Geld.« Sie zog einen Kamm durch ihr Haar. »Es geht um eine billige Methode, Wasser zu reinigen.«
    »Genau. Und dazu ist der Watermind imstande?«
    Ihre Hand umklammerte den Kamm. »Ist Ihnen klar, dass alle acht Sekunden ein Kind stirbt, weil es verunreinigtes Wasser getrunken hat?« Ihre Augen tränten, als sich der Kamm an einer widerspenstigen Strähne verhedderte. »Aber prüfen Sie das lieber noch einmal nach. Die Zahlen könnten sich verändert haben.«
    »Wie funktioniert dieser Watermind?«
    CJ legte den Kamm weg. Vor vier Tagen hatte sie sich bei Quimicron schriftlich zur Geheimhaltung verpflichtet – war es wirklich schon so lange her? Es war nur ein Stück Papier, und sie hatte zu wenig Erfahrung mit juristischen Klagen, um sich deswegen Sorgen zu machen. Andererseits ließ Romans Warnung vor einer Panik in der Bevölkerung sie zögern.
    »Miss Reilly, lassen Sie uns offen reden«, sagte Hal Butler. »Was ich brauche, ist der menschliche Aspekt. Zum Beispiel sterbende Kinder – so etwas weckt Emotionen. Das ist es, was meine Leser wollen. Also geben Sie mir mehr davon. Wie kann der Watermind helfen, sterbende Kinder zu retten?«
    CJ missfiel der Tonfall des Reporters, aber sie erkannte auch die Gelegenheit, die Wahrheit an die Öffentlichkeit zu bringen. Sie suchte nach ihrer Zahnpasta, und als sie keinen Erfolg hatte, rieb sie sich etwas Hotelseife auf die Zahnbürste. »Wann werden Sie meine Geschichte drucken?«
    »Morgen, wenn sie gut ist«, sagte Hal.

41
    Montag, 14. März, 18.10 Uhr
    Vereinzelte Schauer wehten durch Baton Rouge, und der Himmel wechselte jede Minute die Farbe. In der Pickle Barrel Tavern kamen schon früh die ersten Gäste. Bob Ed Lafleur wischte den Tresen ab und stellte neue Körbe mit Popcorn auf. Er drehte den Thermostat herunter, schaltete den Fernseher ein und streckte den Kopf durch die Küchentür, um nach seinem Helfer zu sehen. »Komm mit raus, Junge, und bring mehr Bierkrüge mit.«
    Die Leute aus der Fabrik von Quimicron hatten bereits ihre gewohnte Ecke in Besitz genommen und drei Tische zusammengeschoben. Die Gruppe war größer als sonst. Sie bestellten ein halbes Dutzend Pitcher mit Bud und zwei Teller mit Buletten aus Krebsfleisch im Teigmantel. Bob Ed erkannte sofort, dass die Leute ein Problem hatten, denn im Fernsehen spielten die Braves gegen die Devil Rays, und niemand sah zu. Draußen donnerte es, und ein paar dicke Tropfen platschten auf den Bürgersteig. Bob Ed spitzte die Ohren, aber niemand sagte etwas Interessantes, bis die zweite Runde Bier geleert war.
    Wie gewöhnlich gab Merton Voinché den Anstoß. Er lehnte sich im knarrenden Holzstuhl zurück und verschränkte die kräftigen Arme hinter dem Kopf. Ein unruhiges Licht schimmerte in den grünen Augen in seinem dunklen Gesicht. Er sprach leise, aber trotzdem zog er sofort die Aufmerksamkeit aller auf sich. »Eh là , djab dile, entwischt einfach den Saugpumpen. Er lässt sich durch keinen Schlauch quetschen.«
    »O ja, er ist aus der Absperrung geschlüpft.« – »Ein verdammt schlauer Bursche.« Die Leute an den drei Tischen murmelten vor sich hin und starrten in den Schaum ihrer Biergläser. Sie wirkten nervös, beinahe verschreckt. Jemand flüsterte leise: »Djab dile weiß sich zu verstecken.«
    Bob Ed Lafleurs Ohren wurden immer länger. Djab dile. Teufelsmilch? Wovon in aller Welt raunten diese Leute? Draußen fielen weitere Regentropfen.
    »Djab dile ist kein Er, sondern eine Sie«, sagte Betty DeCuir. »Sie ist Yemanja , die Wasser- Loa . Ich weiß, wovon ich rede.« Betty DeCuir hatte immer einen Kommentar abzugeben.
    »Sei vorsichtig, Baby. Du hast die Geheimhaltungsvereinbarung unterschrieben«, sagte eine pummelige junge Frau mit Erdnussbutterhaut. Jeder, der für Quimicron arbeitete, hatte diese Vereinbarung unterschrieben.
    »Ich pisse auf die Geheimhaltungsvereinbarung«, sagte Betty.
    Merton war nachsichtig mit ihr. »Erzähl uns, Mädchen. Wie erkennst du Yemanja?«
    »Okay, ich erzähl's dir, Junge. Yemanja trägt immer ein weißes Kleid und eine Perlenkrone, und sie lebt unter Wasser. Denk nach, was wir gesehen haben, und sag mir, dass es nicht Yemanja ist.« Betty verschränkte die Arme.
    Inzwischen hatte der Regenguss eingesetzt. Das Wasser floss die Straße hinunter und verschwand gurgelnd in den Gullys. Der Schauer hörte sich an wie eine applaudierende Menschenmenge. Bob Ed rieb sich die

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