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Watermind

Watermind

Titel: Watermind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.M. Buckner
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Rouge Community College. Mit diesem Job finanzierte er seine erste eigene Wohnung.
    Als der junge Timothy zum anderen Ende des Kais spazierte, wiederholte Max seine Warnung. »Sie stecken dich ins Gefängnis, wenn du mit diesem Reporter redest.«
    CJ wischte sich den Schweiß aus dem Nacken. »Ich habe noch nicht mit ihm geredet. Ich versuche zu entscheiden, ob ich es tun soll. Hilf mir, diese Plane wegzuziehen.«
    Unter der schweren Plane stand die Ausrüstung, die Yue und Vaarveen in Plastikfolie gehüllt hatten, um sie vor Nebel und Morgentau zu schützen. CJ schlitzte die Folie mit ihrem Schweizer Messer auf.
    »Du hast die Vereinbarung unterschrieben«, rief Max ihr ins Gedächtnis. »Das ist wie ein Ehrenwort. Daran musst du dich halten.«
    »Immerhin hat er versprochen, meinen Namen nicht zu nennen.« Max' Warnung beunruhigte sie. Sie hätte ihm gar nichts von Hal Butlers Bitte um ein Interview erzählen sollen. Auch ohne diese Lektion in Ethik fiel ihr die Entscheidung schon schwer genug. »Hier, schließ dieses Kabel an.«
    Sie reichte ihm das Netzkabel von Yues Vielkanalanalysator. Als er die Steckdose gefunden hatte, verband sie alle Instrumente miteinander und fuhr Yues Computer hoch. Auf dem Bildschirm blinkte eine Darstellung des elektromagnetischen Feldes.
    »Oh«, flüsterte sie. »Es befindet sich außerhalb der Absperrung.«
    »Sa?«
    Max blickte ihr über die Schulter, während sie die Tastatur bearbeitete und nach früheren Versionen der Darstellung suchte. Sie wollte die zeitliche Veränderung der Bilder verfolgen, um festzustellen, wann das Kolloid aus dem Gefängnis ausgebrochen war. Eine unangenehme Erinnerung ließ sie erschaudern, aber sie wusste nicht, wie man die Software startete.
    »Verdammtes Ding!« Wütend schlug sie auf die Tasten.
    »Wahrscheinlich suchen Sie nach dem Bildarchiv«, sagte eine vertraut klingende Stimme hinter ihnen.
    Als sie sich umdrehten, sahen sie, wie sich Roman Sacony über den Kai anschlich. Selbst in Jogginghosen und T-Shirt wirkte er modisch gekleidet. CJ fragte sich, wie lange er sie schon heimlich belauscht hatte.
    »Ich hatte es vor einer Weile schon einmal abgerufen.« Er beugte sich über sie und tippte einen Befehl ein, worauf ein Diagramm mit einer Hyperbel auf dem Bildschirm erschien.
    CJ starrte das Bild fassungslos an. »Es wächst«, keuchte sie.
    »Yue schätzt das Volumen auf achtundzwanzig Kubikmeter. Das wäre eine Zunahme von dreißig Prozent seit gestern.« Er sah auf die Uhr. »Mich würde interessieren, wie das verdammte Ding aus der Absperrung entkommen konnte. Yue hat es einen halben Kilometer entfernt im Kanal wiedergefunden. Jetzt müssen wir es noch einmal einfangen.«
    »Zeigen Sie mir die Daten«, sagte sie, ohne daran zu denken, wer der Chef und wer die Angestellte war.
    Romans Unterkiefer schob sich zur Seite. »Ich gebe Ihnen fünf Sekunden, mich zu überzeugen, dass ich Sie nicht feuern sollte.«
    »Ich habe eine Kommunikationstheorie«, platzte es aus ihr heraus. Halbausgegorene Ideen purzelten durch ihren Kopf. Sie war nicht darauf vorbereitet, ihre Hypothese zu formulieren, aber sie war auch nicht bereit, gefeuert zu werden. »Ich weiß, wie wir mit dem Kolloid sprechen könnten.«
    »Tatsächlich?«
    »Ich muss die Theorie überprüfen«, räumte sie ein.
    »Den Teufel werden Sie tun.« Er schob sich das lange Haar aus der Stirn und funkelte sie an. »Haben Sie sie schon heute früh getestet? Wir haben Ihren MP3-Player gefunden. Habe ich Ihnen nicht ausdrücklich verboten, noch einmal ins Wasser zu gehen? Wenn uns die Behörden im Nacken sitzen, können wir uns keinen weiteren Unfall erlauben.«
    »Wie mitfühlend von Ihnen«, gab sie zurück. »Was ich weiß, könnte für Sie sehr nützlich sein. Also hören Sie zu.«
    Sie griff nach dem Beutel, den Max über der Schulter trug. Darin befand sich eine Unterwasser-Audioanlage, die Max im Keller von irgendjemandem gefunden hatte. Sie zog zwei scheibenförmige Lubell-Lautsprecher aus dem Beutel. Die piezoelektrischen Komponenten sahen aus wie zusammengeschweißte Radkappen, und sie waren geeignet, Unterwasserschall über eine Fläche von zehn Hektar zu verbreiten. Die Lautsprecher waren eingedellt und verdreckt, aber voll funktionsfähig. Sie hatte sie zusammen mit Max im Goldfischteich eines seiner Freunde getestet.
    »Wir werden mathematische Sequenzen ins Wasser übertragen und dann auf eine Reaktion warten«, sagte sie.
    Roman zog eine Augenbraue hoch. »Was wollen Sie damit

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