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Watermind

Watermind

Titel: Watermind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.M. Buckner
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der Kombüse einzurichten, während sie ihre Ausrüstung am Heck aufbaute. Danach ließen sie Plastikeimer an Seilen hinunter, um Wasserproben zu nehmen. Im Labor mampfte Peter ein Eiersandwich, während er literweise außergewöhnlich reines, schadstofffreies Wasser unter dem Elektronenmikroskop analysierte. Er entdeckte keine Minicomputer, aber mit einem Eimer hatten sie einen Klumpen Proplastid mit einer Teilkette aus Mikrochips erwischt. Außerdem enthielt der Klumpen eine große Konzentration von mutierten Bakterienzellen. Etwas hatte ihre Zellkerne umgebaut.
    »Noch mehr Quimi-Chimären«, frotzelte er. Die genetisch veränderten Zellen produzierten ständig neue seltsame Nanostrukturen. Er zeigte sie Yue. »Das kannst du unmöglich als Zufall bezeichnen.«
    »Lass mich raten.« Yue verschränkte die dünnen Arme. »Du glaubst, unser Sumpfmonster kommuniziert mit Wasserlebewesen.«
    »Kommuniziert?« Peter gluckste. »Ich würde eher von Versklavung sprechen. Schau dir die hier an.« Seine stumpfe Fingerspitze bewegte sich über das Bild der aufgequollenen Zellen. Ihre schwangeren Chloroplasten sahen aus, als würden sie jeden Moment platzen.
    Yue schnaufte. »Nur Gott weiß, was in diesem Fluss ist.«
    Nicht weit entfernt warteten Creque und Spicer an Bord der Refuerzo, dass sie ihre Sperre und die Pumpen einsetzen konnten. Sobald die Schleuse dicht war, sollten sie die angebliche Kühlflüssigkeit aufsaugen, und Kapitän Ebbs hatte sich einverstanden erklärt, den Verkehr umzuleiten. Nur Romans Team kannte den wahren Plan – dass sie einen elektromagnetischen Puls abfeuern wollten. Roman hatte Creque angewiesen, nach Möglichkeit eine Probe zu bergen, aber das hatte nicht höchste Priorität.
    Die Chasseur schaukelte heftig, als sich ein Frachtschiff, das größer als ein Sportstadion war, vorbeischob und eine schmutzig gelbe Bugwelle aufwarf. Der Maschinenlärm übertönte zeitweise alles, so dass Spicer nicht mehr Radio hören konnte. Yue las die chinesischen Zeichen an der Bordwand, und Max spürte, wie der Pott alles Licht blockierte, das durch das Bullauge in seiner Heckkabine drang.
    Er drückte das Handy fester ans Ohr und legte eine Hand darüber. »Ceegie, hörst du mich noch?«
    »O ja, ich spiele gerade Shuffleboard auf meinem Promenadendeck.« Durch ihr Fernglas sah sie, wie Rory den Anker der Yacht warf. Das konnte nur bedeuten, dass sie das Kolloid wiedergefunden hatten. Die Pilgrim ging ebenfalls vor Anker.
    »Du solltest zu uns an Bord kommen, Ceegie. Es gibt Pfannkuchen. Ich weiß, dass niemand etwas dagegen hätte.«
    »Ich führe gerade ein Experiment durch. Ruf mich später noch einmal an.«
    Ein Experiment? Max erhob sich von seiner Koje und lugte durch das kleine runde Fenster, aber aus diesem Blickwinkel konnte er nicht viel sehen. Er hatte den Befehl erhalten, zu schlafen, also hatte er sich hingelegt, die Augen geschlossen und dem met tet , seinem Wächtergeist, zugeflüstert: » Osun Moses Maria Macher des Atems, protégez-nous .«
    »Harry, hilf mir lieber, dass es funktioniert.«
    CJ schaute blinzelnd auf die verwirrenden Werte des Feldmessgeräts. Ihre Muskeln schmerzten vom langen Liegen im engen Boot, und ihre Augen brannten. Im Hafen gab es so viele elektromagnetische Felder, dass es schwierig war, sie auseinanderzuhalten. Angespannt und wachsam steuerte sie das Boot aus ihrem Versteck.
    Auf dem Fluss herrschte dichter und lauter Verkehr. Fischerboote flitzten hinter Schleppverbänden aus dreißig Leichtern hinterher, und gewaltige Frachter steuerten den Hafen an, beladen mit lastwagengroßen Containern, die wie Spielzeugbauklötze auf den Decks gestapelt waren. CJ stopfte ihr Haar unter eine verblasste Red-Sox-Kappe, setzte eine Sonnenbrille auf und hoffte, dass sie zwischen so vielen unterschiedlichen Wasserfahrzeugen unbemerkt blieb.
    Indirekt näherte sie sich der Chasseur, wobei sie den Bug ansteuerte und für die Pilgrim außer Sicht war. Zum Glück hielt sich auf Deck niemand auf, der sie hätte sehen können. Je näher sie kam, desto klarer funkelte das Wasser. Sie schöpfte ein paar Handvoll und schnupperte. Es roch sauber und frisch. »Du bist hier«, sagte sie voller Freude. Bald hatte ihr Feldmessgerät die schwachen Umrisse des blütenförmigen Energiefeldes ausgemacht. Sie erkannte die Form wie ein vertrautes Gesicht wieder. Es wogte genau unter der Yacht. »Du!«
    Sie biss sich in die Finger, um ihre Aufregung zu dämpfen. Sie stellte den Motor ab und ließ ihr

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