Watersong - Sternenlied (German Edition)
Lexi erwiderte sein Lächeln, sprang auf und wischte sich den Sand von den Beinen. » Gut. Ich bin so weit. «
Penn und Thea erhoben sich etwas langsamer als Lexi. Ein halbes Dutzend Jungen grüßte sie, als sie davongingen, doch nur Lexi antwortete. Gemma, die ebenfalls die Blicke einiger Jungen auf sich zog, war es nicht gewöhnt, so begafft zu werden, und fand es eher unangenehm.
Sie wanderten zu einem steinigen Strandabschnitt, der in die Bucht hinausragte, noch vor dem Zypressenwäldchen, doch weit genug entfernt, um von der Menschenmenge am Strand nicht gesehen zu werden.
Sobald sie angekommen waren, schlüpfte Thea aus ihrem Bikinihöschen und watete ins Wasser. Gemma konnte vom Strand aus nicht erkennen, wie sich ihre Beine in einen Fischschwanz verwandelten, wusste aber, dass es geschah.
» Sollen wir schwimmen gehen? « , schlug Lexi vor und zog sich ebenfalls den Slip runter.
» Nein, ich möchte nicht schwimmen « , log Gemma. » Ich möchte nur reden. «
Lexi hielt inne und schaute von Gemma zu Penn. Penn musterte Gemma schweigend, während sie überlegte, was sie tun sollte.
» Geh du schwimmen « , sagte sie schließlich zu Lexi. » Ich bleibe hier und rede mit Gemma. «
» Gut. « Lexi zögerte, zog dann ihr Bikiniunterteil ganz aus und ging ins Wasser. Kurz darauf war sie in den Wellen verschwunden und schwamm mit Thea davon.
Gemma schaute ihnen unauffällig hinterher. Es war hart, so dicht am Meer zu sein und nicht zu schwimmen. Die Wellen schlugen wie Musik gegen die Steine und sangen zu ihr.
In jeder Zelle ihres Körpers war ihr Lockruf spürbar, und alles in Gemma sehnte sich danach, ins Wasser zu springen, doch sie musste unbedingt mit Penn reden. Und das ging nicht, wenn sie in der Bucht herumschwamm.
» Und, worüber wolltest du reden? « , fragte Penn und lehnte sich an einen großen Stein.
» Als Erstes würde ich gerne wissen, wie ihr damit umgeht. « Gemma deutete auf das Meer vor ihnen und zupfte sich am Ohrläppchen. » Es macht mich ganz wahnsinnig. «
» Du meinst, die Wassermelodie? « Penn grinste über Gemmas offenkundige Qual.
» Die Wassermelodie? «
» Die Musik, die du in diesem Moment hörst, die Art und Weise, wie das Meer zu dir singt? Das ist die Wassermelodie. Sie ruft uns nach Hause und sorgt dafür, dass wir nie weit vom Meer entfernt sein können. «
» Dann verstummt sie nie? « Gemma wickelte eine Haarsträhne um ihren Finger und schaute zu den Wellen.
» Nein « , gab Penn betrübt zu. » Aber sie wird einfacher zu ertragen, wenn du nicht hungrig bist. «
» Ich bin nicht hungrig « , widersprach Gemma. » Ich habe heute Morgen gefrühstückt. «
Penn schaute achselzuckend auf das Meer. » Es gibt verschiedene Arten von Hunger. «
» Hör mal, ich wollte mit dir über etwas reden, das du neulich gesagt hast. «
» Das habe ich mir schon gedacht. « Penn beobachtete, wie Thea und Lexi ein Stück vom Strand entfernt im Wasser planschten, und drehte sich dann zu Gemma. » Bist du bereit, dich uns anzuschließen? «
» Das ist es ja. « Gemma schüttelte den Kopf. » Ich möchte nicht zu euch gehören. «
» Dann willst du lieber sterben? « Penn hob kühl eine Augenbraue.
» Nein, natürlich nicht. Es muss doch einen Ausweg geben, irgendwas, das ich dagegen tun kann. «
» Nein, gibt es nicht « , sagte Penn schlicht. » Sobald du den Trank getrunken und dich verwandelt hast, bist du gefangen. Du bist eine Sirene und der einzige Ausweg ist der Tod. «
» Das ist nicht fair. « Gemma ballte frustriert die Fäuste. » Wie konntest du mir das antun? Wie konntest du mich in etwas verwandeln, ohne mich vorher zu fragen, ob ich überhaupt will? Du kannst mich doch nicht einfach zwingen, ein solches … solches Wesen zu werden. «
» Oh doch, ich kann es und ich habe es getan. « Penn richtete sich auf und kam einen Schritt auf Gemma zu. » Es ist zu spät. Du bist eine Sirene, ob du willst oder nicht. «
» Warum tust du mir das an? « , fragte Gemma. Zornestränen brannten in ihren Augen.
» Weil ich dich wollte. « Penns Stimme war kalt und hart. » Und ich tue, was ich tun will. «
» Nein. « Gemma schüttelte den Kopf. » Das geht nicht. Du kannst mich nicht haben. Ich bin ein freier Mensch, und du kannst mich nicht zwingen, etwas zu sein, nur weil es dir so passt. «
» Schätzchen « , lächelte Penn, » das habe ich längst. «
Gemma hätte sie am liebsten geschlagen, hielt aber ihre Hände im Zaum. Sie spürte, dass Penn gefährlicher
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