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Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Titel: Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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ihre Benommenheit vertreiben.
    Während das Wasser auf sie niederrauschte, überkam sie der Drang zu singen. Sie hatte nicht mehr gesungen, seit sie damals zu Hause in Capri mit ihrem Lied versehentlich Alex zu sich gerufen und ihn beinahe verletzt hatte. Schlimmer noch, sie hatte ihn damit auch für die anderen Sirenen empfänglicher gemacht.
    Obwohl nun das Sirenenlied so heftig auf ihrer Zunge tanzte, dass sie sich auf die Lippen beißen musste, um es nicht entwischen zu lassen, gab Gemma keinen Ton von sich. Zu groß war ihre Angst, noch einen anderen Jungen in diesen Schlamassel mit hineinzuziehen.
    Würde Sawyer nicht hier bei ihnen wohnen, wäre sie vielleicht versucht gewesen, ab und an ein leises Schlaflied anzustimmen oder vor sich hin zu summen. Aber es war schlimm genug, dass Penn und Lexi ihn in ihren Bann gezogen hatten; Gemma wollte nicht auch noch Macht über ihn haben.
    Wenigstens half die Dusche. Ihr Körper sehnte sich nach Wasser wie Pflanzen nach dem Licht. Allerdings war Leitungswasser nicht ganz das Richtige, nicht nur wegen der darin enthaltenen Chemikalien, sondern vor allem, weil es kein Salzwasser aus dem Ozean war.
    Normalerweise spürte sie ein flatterndes Gefühl, wenn ihre Haut nass wurde und ihre Beine versuchten, sich in einen Fischschwanz zu verwandeln. Unter der Dusche funktionierte das nur ansatzweise, weil allein das Meerwasser diese Verwandlung auslösen konnte.
    Diesmal spürte sie jedoch rein gar nichts. Es war, als habe ihr Körper nicht einmal mehr die Kraft, die Verwandlung zu versuchen. Doch der Kopfschmerz ließ nach und mehr hatte sie sich auch gar nicht erhofft.
    Gemma blieb noch eine Weile unter der Dusche und wusch sich die Haare. Sie ertappte sich dabei, wie sie summte, trotz ihrer Bemühungen, es nicht zu tun. Doch da das Rauschen des Wassers ihr Singen übertönte, gab sie diesem Drang schließlich nach.
    Mitten beim Haarewaschen wickelte sich auf einmal etwas um ihre Finger. Sie streckte die Hand aus, um nachzusehen, was das sein könnte, und entdeckte im Licht der Morgendämmerung ein ganzes Büschel Haare. Erschrocken schrie sie auf.
    Sie griff sich an den Kopf und zog. Fast mühelos löste sich ein weiteres Büschel Haare.
    Sie hatte sich nie für besonders eitel gehalten, aber der Anblick der losen Strähnen war doch ein furchtbarer Schock. Dabei sorgte sie sich nicht so sehr um ihr Aussehen als darum, dass sie Haarausfall immer mit tödlichen Krankheiten und Sterben in Verbindung gebracht hatte, zum Beispiel bei Krebspatienten.
    Plötzlich wurde der Duschvorhang zur Seite gerissen. Gemma schlang rasch die Arme um sich, um ihre Blöße zu bedecken.
    Vor ihr stand Penn und starrte sie so böse an, wie nur sie es vermochte. Es war, als würden ihre schwarzen Augen direkt durch Gemma hindurchschneiden.
    Abgesehen von diesem finsteren Blick sah Penn einfach hinreißend aus, obwohl sie eben erst aufgestanden war. Sie trug ein schwarzes Seidennachthemd, das ihre Schenkel knapp bedeckte, und ihr glänzendes schwarzes Haar hing offen über ihren Rücken.
    » Penn!«, rief Gemma vorwurfsvoll.
    » Dein dämliches Haar fällt aus«, stellte Penn fest, und ihr Tonfall wandelte sich von verärgert zu gehässig.
    » Stimmt.« Gemma schluckte ihre Angst hinunter und klammerte sich an ihre Empörung. » Und übrigens bin ich nackt. Es wäre also nett, wenn du den Vorhang zuziehen und mir ein bisschen Privatsphäre gönnen würdest.«
    » Du musst etwas essen«, sagte Penn, ohne auf Gemmas Worte einzugehen.
    » Im Moment kann ich nichts essen«, entgegnete Gemma. » Ich stehe nämlich unter der Dusche.«
    Sie hätte gern die Hand ausgestreckt und den Vorhang wieder zugezogen, doch dann hätte sie sich völlig entblößt. Momentan bedeckte ein Arm gerade so ihre Brust, während der andere ihren Unterleib zu verbergen versuchte.
    » Tot nützt du mir nichts, Gemma«, warnte Penn sie. » Wenn du nicht bald etwas isst, wirst du sterben. Und dann werde ich so richtig sauer. Weißt du, was passiert, wenn ich sauer werde, Gemma?«
    Gemma seufzte. » Nein.«
    » Dann rechne ich ab.« Penn beugte sich vor und senkte die Stimme. » Das heißt, dass ich mir diesen dämlichen Jungen und deine hässliche Schwester vorknöpfe.«
    Gemma senkte die Augen. Kaltes Wasser tropfte von ihrem Körper, und sie musste alle Kraft zusammennehmen, um nicht zu zittern.
    Sie wollte doch nur Harper und Alex beschützen. Nur deshalb war sie weggegangen und hatte in all das hier eingewilligt. Aber es gab

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