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Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Titel: Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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er sie wieder für sie öffnen konnte.
    » Das sagst du immer«, warf sie ihm vor.
    » Und ich habe recht. Du traust Gemma viel zu wenig zu.«
    » Ich glaube, dieses eine Mal habe ich ihr zu viel zugetraut.« Harper glitt in eine Nische am Fenster. » Ich hätte nie gedacht, dass sie mal in echten Schwierigkeiten stecken würde, und jetzt hat sie sich in ein Monster aus einer griechischen Sage verwandelt.«
    » Ein Monster aus einer griechischen Sage?«, fragte Daniel skeptisch und lehnte sich auf der Bank ihr gegenüber zurück.
    » Ja.« Harper vergewisserte sich, dass niemand sie belauschte, doch so früh waren kaum Gäste im Lokal. » Sirenen. Alex und ich haben ein bisschen recherchiert, und wir glauben, dass sie Sirenen sind.«
    » Sirenen?«, fragte Daniel. » Singende Meerjungfrauen?«
    » So ähnlich.« Harper bedeutete ihm, leise zu sein, weil Pearl zu ihrem Tisch kam.
    » Wie geht’s euch heute?«, fragte die Wirtin.
    » Gut.« Daniel lächelte sie an und selbst Pearl war hin und weg von seinem Charme. Sein Lächeln war wirklich umwerfend. » Und wie geht’s meiner Lieblingskellnerin?«
    » Viel besser, jetzt, wo du da bist«, sagte Pearl und lachte über ihren eigenen Witz. » Was kann ich euch bringen?«
    Daniel sah Harper an und wartete, dass sie bestellte. Bei Pearl gab es keine Karte. An einer Tafel hinter der Theke standen die Tagesgerichte, ansonsten wurde von den Gästen erwartet, dass sie wussten, was serviert wurde. Das hielt die Touristen fern, während die Einheimischen gerne kamen.
    » Äh, eine Cherry Coke und einen Cheeseburger, bitte«, sagte Harper.
    » Für mich auch«, sagte Daniel.
    » Kommt sofort.« Pearl zwinkerte ihnen zu und ging zurück zum Tresen.
    » So ist das also.« Daniel beugte sich vor und stützte die Arme auf den Tisch. » Mit Alex kannst du noch telefonieren.«
    » Das ist was anderes.« Harper schüttelte den Kopf und starrte aus dem Fenster auf den langsam vorbeirollenden Verkehr.
    » Inwiefern ist das anders?«
    Sie stöhnte und rieb sich den Nacken. » Du weißt genau, wieso das was anderes ist.«
    » Nein, das weiß ich nicht. Ich kann dir auch beistehen. Ich möchte dir helfen.«
    » Ja, schon…«, seufzte sie. » Aber mit dir und mir ist es eben kompliziert.«
    Daniel lachte leise. » Nein, eigentlich nicht. Du hast deutlich gesagt, wofür du gerade offen bist. Ich hab’s kapiert. Du hast keine Zeit für mehr als nur Freundschaft. Aber, Harper, mehr will ich dir auch gar nicht anbieten.«
    Sie biss sich auf die Lippe und sah ihn zögernd an. Das zu hören wurmte sie und darüber war sie ziemlich überrascht. Die ganze Zeit hatte sie sich immer geschworen, auf keinen Fall etwas mit ihm anzufangen, und nie war ihr in den Sinn gekommen, dass er vielleicht gar nichts mit ihr anfangen wollte.
    » Deine Schwester ist mit ein paar absolut grässlichen Vogelmonstern abgehauen«, sagte Daniel. » Kannst du es dir da wirklich leisten, jemanden abzuweisen, der dir helfen möchte, sie zurückzuholen? Vor allem, wenn es jemand ist, der dich nicht für verrückt hält, weil du an grässliche Vogelmonster glaubst?«
    » Nein«, gab Harper zu und musste über seine Beschreibung der Sirenen lächeln.
    » Gut.« Er grinste noch breiter und lehnte sich entspannt zurück. » Also, wie ist dein Plan, Gemma zu finden?«
    » Ich habe keinen.«
    » Das macht nichts«, sagte Daniel aufmunternd. » Wir denken uns was aus.«

ACHT

    Undankbar
    A ls Gemma erwachte, war es draußen noch dunkel. Fast hätte sie es nicht mehr rechtzeitig ins Bad geschafft, wo sie sich über die Kloschüssel beugte und das wenige hervorwürgte, was sie im Magen hatte. Es war Freitag und sie hatte seit Tagen nicht mehr gegessen.
    Hinterher lehnte sich Gemma gegen die kühlen Badfliesen und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Ihr Kopf wirbelte und schmerzte von der Wassermelodie, ihre Haut fühlte sich zu straff an. Schweiß klebte an ihr und trocknete zu einer schmierigen Hülle, in der sie sich wie eingeschweißt vorkam.
    Eine Dusche schien die beste Lösung zu sein. Das würde sie zwar nicht heilen können, vertrieb aber vielleicht die Übelkeit.
    Draußen hellte sich der Himmel allmählich auf und trübes bläuliches Licht drang durchs Fenster. Gemma ließ die Badlampe ausgeschaltet, weil dieses Halbdunkel für ihre Migräne am angenehmsten war.
    Sie drehte den Wasserhahn auf und stellte sich unter die kalte Dusche, obwohl sie immer noch Schüttelfrost hatte. Aber sie hoffte, der kühle Strahl würde

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