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Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Titel: Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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hatten. Ein breiter Baumgürtel zog sich bis zur Grotte hin, die der Klippe, auf der Gemma und Alex saßen, beinahe genau gegenüberlag.
    Und ein paar Meilen vor der Grotte lag einsam im Ozean Bernies Insel.
    » Mein Dad wird die Insel an Daniel vermieten«, sagte Gemma.
    » Ehrlich? Das ist cool. Stimmt’s?«
    Gemma nickte. » Ja.« Sie legte eine Pause ein. » Ich glaube, Harper und Daniel sind jetzt zusammen.«
    » Wow«, sagte Alex.
    » Du sagst es.« Sie lächelte. » Ich finde, sie passen gut zusammen, aber ich habe nicht mehr daran geglaubt, dass Harper mal einen Freund haben wird. Weißt du, was ich meine?«
    » Ja.« Alex nickte.
    » Aber ich bin froh, dass ich mich getäuscht habe«, sagte Gemma. » Das macht den ganzen Schlamassel ein bisschen erträglicher für mich. Jetzt weiß ich, dass sie nicht allein sein wird, egal, was passiert.«
    » Gemma.« Alex drückte ihr die Hand. » Rede nicht so. Wir werden einen Weg finden, um dich zu retten.«
    » Und wenn nicht?« Gemma drehte sich zu ihm und zog die Knie an die Brust. » Oder… wenn das gar nicht gut wäre?«
    » Was meinst du damit?«, fragte Alex. In seinen dunklen Augen standen Sorge und Verwirrung, und Gemma wusste nicht, was sie ihm antworten sollte.
    Der Anblick des Waldes, in dem Alex und Harper Luke und die anderen toten Jungen gefunden hatten, erinnerte sie daran, wie mitgenommen Alex nach diesem Erlebnis ausgesehen hatte. Daran, wie sie Jason getötet hatte, musste sie nicht erinnert werden. Sie schreckte jede Nacht aus Albträumen über ihre Tat aus dem Schlaf.
    Sie hatte verzweifelt versucht, so zu tun, als sei alles in Ordnung. Sie wollte vergessen, dass sie schreckliche Dinge getan hatte und ein Monster geworden war, und nur den Augenblick genießen. In ein paar Wochen war Vollmond, und es war nicht unwahrscheinlich, dass Gemma ihn nicht mehr erleben würde.
    Hier neben Alex fiel es Gemma schwer, diese Gedanken beiseitezudrängen. Sie mussten auf jeden Fall einen Weg finden, die Sirenen zu töten, aber das ging nur, wenn diese sie aufspürten. Aber es konnte auch sein, dass sie gar nicht nach ihr suchten, sondern sie einfach ersetzten und sie hier allein sterben ließen.
    Wenn die Sirenen sie fanden, würde es einen Kampf geben, bei dem wahrscheinlich alle Menschen sterben würden, die ihr etwas bedeuteten. Und wenn sie sie nicht fanden, würde sie vor ihnen sterben. Gemma sah nur diese beiden Optionen vor sich und hatte allmählich begonnen zu akzeptieren, dass sie bald sterben würde. Einen Ausweg schien es nicht zu geben. Sie versuchte, ihren Frieden damit zu machen, und wollte die Zeit genießen, die ihr mit den Menschen, die sie liebte, noch blieb.
    » Gemma?« Alex legte ihr die Hand aufs Knie und beugte sich zu ihr. » Was ist los? Woran denkst du?«
    Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen. Sie konnte ihm nicht sagen, was sie wirklich belastete– dass sie eine Mörderin war und bald sterben würde. Wenn sie Glück hatte.
    Sie starrte auf ihre Hände. » Ich muss dir etwas sagen.«
    » Du kannst mir alles sagen«, beteuerte Alex.
    » Ich weiß, und ich…« Sie schluckte mühsam und sah kurz zu ihm auf. Das gab ihr den Rest. Sobald sie in seine Augen blickte, verlor sie die Nerven und sagte schnell: » Ich habe einen anderen geküsst.«
    Alex verzog verwirrt das Gesicht und seine dunklen Augen blitzten auf. » Wie bitte?«
    Gemma musste ihm sofort erklären, was passiert war. Wie war sie bloß auf die Idee gekommen, Alex zu sagen, dass sie Sawyer geküsst hatte? Sie musste völlig in Panik geraten sein.
    » Es war ein Unfall. Nein, ich meine …« Sie schloss die Augen und schüttelte den Kopf. » Es war kein Unfall. Aber ich wollte es nicht. Mir liegt nichts an ihm. Es war … eine Sirenen-Zwangshandlung. Aber ich habe gleich wieder aufgehört. Den Kuss abgebrochen. Ich wollte dir nicht wehtun! Und ich werde so etwas nie wieder machen.«
    » Eine Sirenen-Zwangshandlung?«, fragte Alex irritiert.
    » Ja«, sagte Gemma verlegen. » Das klingt wie eine Ausrede, ich weiß. Aber ein paar Sekunden lang hatte ich keine Kontrolle mehr über meinen Körper. Mich überkam so ein… merkwürdiger Drang und da habe ich diesen Typen geküsst. Aber ich hatte mich gleich wieder im Griff und damit war die Sache erledigt. Es hat nichts bedeutet. Wenn ich keine Sirene wäre, hätte ich das niemals getan. Aber ich wollte es dir sagen. Und ich würde verstehen, wenn du mich jetzt hasst.«
    » Dich hassen?« Darüber musste Alex lachen. » Gemma,

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