Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WattenMord (German Edition)

WattenMord (German Edition)

Titel: WattenMord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
Vom Netzwerk:
stand.
    Wiebke nickte Petersen zu. Ihr Kollege nahm die Handschellen vom Gürtel.
    „Herr Schäfer, wir müssen Sie verhaften. Sie stehen unter dem dringenden Tatverdacht, an einem Mord beteiligt zu sein.“
    Petersen stellte keine Fragen. Sie hatten die Befragung von Torben Schäfer und Levke Kühn sofort abgebrochen, nachdem Wiebkes Vater sie um Hilfe gebeten hatte. Nun rasten sie im Dienstwagen zurück nach Husum.
    Zwischenzeitlich waren die Kollegen vom Streifendienst eingetroffen, die eine Anzeige wegen eines gemeldeten Fahrzeugdiebstahls aufnehmen wollten. Stattdessen wurden sie von Wiebke und Petersen damit beauftragt, Torben Schäfer in Untersuchungshaft zu nehmen.
    Levke Kühns Proteste hatten nichts genutzt – machtlos hatte sie mit ansehen müssen, wie man Torben Schäfer Handschellen angelegt und ihn zum Streifenwagen gebracht hatte.
    „Sie halten sich bitte zu unserer Verfügung“, hatte Wiebke ihr noch mit auf den Weg gegeben, bevor sie mit Petersen zum Dienstwagen gegangen war. Er war versucht gewesen, auch Levke Kühn festzunehmen, hatte es aber dann doch unterlassen.
    „Es fehlt etwas. Eine Sache, bei der sie den Kopf nicht mehr aus der Schlinge ziehen können“, murmelte Wiebke nachdenklich. „Ist dir aufgefallen, dass sie Frau Heiners beim Vornamen genannt hat? Wir müssen Frau Kühn unbedingt zu ihrer Beziehung zu dem Ehepaar Heiners befragen.“
    Petersen warf ihr einen flüchtigen Seitenblick zu und spürte, dass sie die Sache mit ihrem Vater beschäftigte.
    „Was empfindest du für ihn?“, wechselte er das Thema.
    „Für Papa?“ Wiebke lächelte matt. „Wut, Enttäuschung, aber auch Stolz, weil er wieder da ist und weil er es nicht ohne seine Familie ausgehalten hat. Er ist wieder da, und ich habe beschlossen, ihm zu verzeihen, dass er mir nie geschrieben hat. Meine Mutter war es, die seine Briefe und Karten weggeworfen hat. Im Grunde genommen kann er also nichts dafür. Ganz im Gegensatz zu dem, was er jetzt verbockt hat.“
    „Soll ich mitkommen?“
    „Nach Flensburg?“ Wiebke schüttelte den Kopf. „Nein, bleib du mal hier, und sieh zu, dass wir irgendwas herausfinden, was Levke Kühn oder Torben Schäfer für uns so interessant macht, dass wir sie in die Enge treiben können.“
    „Das haben wir doch schon: Er hat sein Aussehen verändert, sie beide gemeinsam in der Schule krankgemeldet, obwohl die Affäre der beiden eigentlich geheim bleiben sollte. Merkst du was, Wiebke? Er wollte, dass sie auffliegen, damit sie sich gegenseitig ein Alibi geben können. Und die Sache mit dem als gestohlen gemeldeten Golf ist auch komisch.“
    „Der Countdown läuft. Wir können Schäfer nicht ewig in der Zelle lassen. Jetzt müssen wir reinklotzen, um den Fall diesmal endgültig zu klären. Und Frau Kühn unterläuft vielleicht noch ein Fehler, weil sie sich durch Schäfers Verhaftung in Sicherheit wähnt.“
    „Wir sollten sie beschatten lassen”, stimmte Petersen seiner Kollegin zu.
    „Die zentrale Frage lautet doch: Wie kamen Heiners und sein Mörder in das Multimar?“ Wiebke beruhigte sich langsam. „Haben wir schon alle Mitarbeiter durchleuchtet?“
    „Piet sagt ja. Aber was ist mit Beke Frahm?“ Petersen trommelte auf dem Lenkradkranz herum.
    „Sie hat nichts damit zu tun, sonst wäre das alles ein wenig zu konstruiert. Warum sollte die Frau, die morgens als Erste die Ausstellung betritt, auch dafür gesorgt haben, dass ungebetene Besucher nach Kassenschluss ins Multimar kommen?“
    „Weil sie rund um die Uhr reinkommt.“
    „Das würde heißen, dass ihr Freund in irgendeiner Weise in die Geschichte involviert ist. Und Peer Hansen kann es sich nicht leisten, dass sein Name mit solchen Gerüchten in Verbindung gebracht wird. So was ist nicht gut fürs Geschäft, Jan.“ Wiebke schüttelte den Kopf.
    „Wenn er ein Motiv hatte, würde ihn das sicher nicht abhalten.“
    Wiebke überlegte. „Vielleicht hast du recht. Dein Freund Fiete hat uns doch was von einer Nacht- und Nebelaktion geflüstert. Da schert sich Hansen auch nicht um Gerüchte, die möglicherweise aufkommen könnten.“
    „Ich werd noch mal mit Fiete schnacken“, versprach Petersen. Und er überlegte sich, wie er das am besten anstellen könnte. Sie hatten den Hof der Polizeidirektion an der Poggenburgstraße erreicht. Petersen lenkte den Kombi in eine der freien Boxen, nahm das Handy und die Unterlagen und stieg aus. „Und nu?“
    „Werd ich mit meinem Auto nach Flensburg fahren und Papa aus den Fängen

Weitere Kostenlose Bücher