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WattenMord (German Edition)

WattenMord (German Edition)

Titel: WattenMord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Glücksburg.“
    Wiebke ahnte Schlimmes. „Du hast dich in meinen Fall eingemischt und warst bei Heiners’ Frau?“
    „Das auch. Sie ist übrigens tot, ermordet. Aber das erzähle ich dir später. Kannst du mich abholen? Mein Auto steht noch in Glücksburg, und …“
    „Sag mal, Papa, spinnst du?“ Wiebke glaubte es nicht. Kaum, dass sie ihren Vater nach all den Jahren wiederhatte, machte er Blödsinn wie ein kleines Kind. „Was war da los?“
    Ulbricht berichtete seiner Tochter stichwortartig, was sich in Glücksburg ereignet hatte.
    „Also: Kommst du? Es ist wichtig.“
    „Warum?“ Sie beschloss ihren alten Herrn schmoren zu lassen. Er hatte sich die Suppe selbst eingebrockt, dann musste er sie auch wieder selbst auslöffeln. „Ich stecke mitten in einem Fall, da kann ich nicht abhauen.“
    „Wie ich schon sagte, es ist wichtig, und du solltest kommen.“
    „Wieso denn das?“
    „Weil ich Friedrichs gesagt habe, dass du im Fall Holger Heiners die Ermittlungen leitest und mich hierher geschickt hast. Nun behauptet er aber, dass die Ermittlungen von ihm geleitet werden. Er möchte dich dringend sprechen. Also – kommst du?“
    Der Erste Kriminalhauptkommissar Friedrichs war Wiebke noch gut bekannt. Sie war ihm bereits ein paar Mal flüchtig begegnet, und trotzdem war ihr der Leiter der Flensburger Mordkommission noch in Erinnerung geblieben. Als sehr unangenehmer und selbstverherrlichender Abteilungsleiter einer Truppe, die täglich mit Gewalt und Tod konfrontiert wurde.
    Und nun war ihr eigener Vater, selbst Erster Hauptkommissar, mit eben jenem Friedrichs aneinandergeraten. Das roch nach Ärger, und Wiebke spürte, wie sich ihre Brust zusammenzog.
    „Wiebke – bist du noch da?“ Er klang nun fast flehend, doch sie antwortete nicht.
    Es gab wenige Momente, in denen Wiebke sprachlos war.
    „Ich habe nach dem Mord ein Auto gesehen, das sich schnell vom Tatort entfernt hat. Wahrscheinlich das Fahrzeug des Täters oder der Täter.“
    „Du bringst mich um den Verstand, Papa.“
    „Halt durch, Kind.“ Er klang eifrig. „Hör zu, der Wagen hatte ein ,SL‘ auf dem Nummernschild – damit bist du wieder im Rennen. Das war ein außergewöhnliches Auto. Ein Golf.“
    „Was ist daran ungewöhnlich?“
    „Es war einer dieser Möchtegern-Geländewagen“, erwiderte Norbert Ulbricht.
    Nun wurde Wiebke hellhörig. „Meinst du einen Golf Country?“
    „Ja, genau. So eine hochbeinige Karre, matschverschmiert.“
    „Aber das komplette Kennzeichen hast du dir nicht gemerkt?“
    „Es ging schnell, Kind. Verdammt schnell. Und die Karre war dreckig, als wäre sie gerade durch den Wald gefahren.“
    „Ich komme“, sagte Wiebke und unterbrach die Verbindung. Das Gespräch noch im Kopf betrat sie wieder die Küche.
    Petersen hatte gerade Torben Schäfer ins Kreuzverhör genommen, während Levke Kühn auf der Eckbank saß und Tee trank.
    „Ich weiß nicht, was Sie mir vorwerfen.“
    Torben Schäfer rang mit den Händen und tauschte Blicke mit Levke, die Wiebke nicht recht deuten konnte.
    „Den Mord an Gabriele Heiners zum Beispiel“, mischte sich Wiebke ein und zog sich einen Küchenstuhl heran.
    Levke Kühn zuckte zusammen. Ihre Augen wurden groß. „Was sagen Sie da? Gabi ist tot?“
    „Ja.“ Wiebke nickte. „Sie wurde ermordet. Und es gibt einen Zeugen, der gesehen hat, wie ein grüner Golf Country mit Schleswiger Kennzeichen vom Tatort flüchtete. So viele gibt es von den Dingern nicht, Herr Schäfer.“
    Torben Schäfer sank zusammen wie ein Häufchen Elend. Er stierte auf den Dielenboden und schüttelte stumm den Kopf.
    „Das ist unmöglich“, stammelte er und barg das Gesicht in den Händen. „Wir waren hier, haben getrunken – zu viel getrunken, ja. Und wir haben die Nacht gemeinsam verbracht.“ Schäfers Kopf ruckte hoch. Er warf Levke Kühn einen Hilfe suchenden Blick zu. „Sag es ihnen, Levke.“
    Alle Augen waren auf die junge Frau gerichtet, die nun nickte.
    „Ja, das stimmt“, sagte sie leise.
    „Haben Sie miteinander geschlafen?“, fragte Petersen.
    „Was tut das zur Sache?“ Levke Kühns Stimme klang schneidend.
    „Es deutet darauf hin, dass Sie tatsächlich ein Verhältnis miteinander haben, so wie Sie es behaupten“, erwiderte Wiebke. „Damit werden Sie einen Teufel tun, den jeweils anderen durch eine Aussage zu belasten.“
    „Das haben wir Ihnen eben schon alles erzählt“, murmelte Schäfer kleinlaut. Er wurde sich offenbar bewusst, dass er gerade unter Mordverdacht

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