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Way Out

Way Out

Titel: Way Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Sekunde lang unbeweglich in der Stille. Dann fiel ihm etwas Neues ein. Als hätte jemand ihm einen Eiswürfel hinten in den Kragen gesteckt.
    »Was für Bäume schütteln sie?«, fragte er
    »Krankenhäuser«, sagte Kowalski. »Wir haben uns überlegt, dass jemand, der zurückgekommen ist, krank sein muss.«
    »Welche Krankenhäuser?«
    »Weiß ich nicht«, sagte Kowalski. »Vermutlich alle.«
    »Krankenhäuser geben niemandem Auskunft.«
    »Glauben Sie? Wissen Sie, was eine Krankenschwester in der Notaufnahme verdient?«
    Sekundenlanges Schweigen.
    »Ich gehe noch mal weg«, erklärte Reacher. »Sie bleiben hier.«
    Drei Minuten später stand er an einem Münztelefon und wählte Paulings Handynummer.

45
     
    Pauling meldete sich beim zweiten Klingeln. Oder beim zweiten Vibrieren, dachte Reacher. Reacher fragte: »Haben Sie ein Auto?«
    »Nein.«
    »Dann nehmen Sie gleich ein Taxi und fahren rüber zu Dee Marie. Lane und seine Männer sind unterwegs, klappern die Krankenhäuser ab, suchen Knight oder Hobart. Sie wissen noch nicht, welcher der beiden zurückgekommen ist. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, wann sie im Saint Vincent’s aufkreuzen und von Hobart erfahren und seine Adresse kaufen. Wir treffen uns also dort. Wir müssen die beiden anderswo unterbringen.«
    Dann hängte er ein und hielt selbst auf der Ninth Avenue ein Taxi an. Der Fahrer war schnell, aber der Verkehr stockte. Das besserte sich erst, nachdem sie den Broadway überquert hatten. Allerdings nicht erheblich. Reacher lümmelte auf dem Rücksitz und lehnte seinen Kopf ans Fenster. Er dachte: Zwecklos, sich über etwas aufzuregen, das sich deiner Kontrolle entzieht. In diesem Fall war das der Verkehr in Manhattan. Der wurde von roten Ampeln gesteuert. Von ungefähr zweiundsiebzig zwischen dem Dakota Building und Hobarts gegenwärtiger Unterkunft.
     
    Unterhalb der West 14th Street war die Hudson Street eine in Süd-Nord-Richtung verlaufende Einbahnstraße, weshalb das Taxi über Bleecker Street, Seventh Avenue und Varick Street fuhr. Dann bog es rechts auf die Charlton Street ab. Wenig später ließ Reacher es halten und legte den Rest der Strecke zu Fuß zurück. Direkt vor Dee Maries Haus parkten drei Autos – aber keine Luxuslimousine mit einem OSC-Kennzeichen. Er beobachtete den von Süden heranrollenden Verkehr, bevor er auf den Klingelknopf von 3L drückte. Pauling antwortete. Reacher nannte seinen Namen, und der Türöffner summte.
    Oben im dritten Stock ließ die Wohnungstür sich noch immer nicht ganz schließen. Schiefe Angeln, zersplitterter Rahmen. Im Wohnzimmer waren die Stimmen Dee Maries und Paulings zu hören. Als Reacher eintrat, verstummten beide. Sie sahen nur an ihm vorbei zur Wohnungstür. Er wusste, was sie dachten. Diese Tür bot keinen Schutz mehr gegen die Außenwelt. Dee Marie trug noch immer ihr Baumwollkleid, aber Pauling hatte sich umgezogen. Sie hatte jetzt Jeans und ein T-Shirt an. Hobart saß so auf dem Sofa, wie Reacher ihn zuletzt gesehen hatte. Er sah schlecht aus. Blass und krank. Aber seine Augen blitzten. Er war wütend.
    »Lane kommt hierher?«, fragte er.
    »Vielleicht«, antwortete Reacher. »Lässt sich nicht ausschließen.«
    »Was machen wir also?«
    »Wir handeln clever. Wir sorgen dafür, dass er eine leere Wohnung vorfindet.«
    Hobart sagte nichts. Dann nickte er widerstrebend.
    »Wo sollten Sie sein?«, fragte Reacher. »Medizinisch?«
    »Medizinisch?«, sagte Hobart. »Keine Ahnung. Aber Dee Marie hat sich mal umgehört, glaube ich.«
    Dee Marie sagte: »Birmingham, Alabama, oder Nashville, Tennessee. Eine der großen Universitätskliniken dort unten. Ich habe ihre Prospekte. Sie sind echt gut.«
    »Nicht das Walter Reed?«, fragte Reacher.
    »Das Walter Reed ist gut, wenn Leute frisch vom Schlachtfeld eingeliefert werden. Aber sein linker Fuß ist seit fast fünf Jahren nicht mehr da. Sogar sein rechter Armstumpf ist völlig verheilt. Ganz falsch verheilt, aber trotzdem verheilt. Deshalb bräuchte er alle möglichen Vorbehandlungen. Knochenaufbau und plastische Chirurgie. Aber zuvor müssten die Tuberkulose und die Malaria auskuriert sein. Auch die Unterernährung und die Parasiten.«
    »Wir können ihn heute Nacht nicht nach Birmingham oder Nashville schaffen.«
    »Er kann überhaupt nicht dorthin. Allein die Operationen würden über zweihunderttausend Dollar kosten. Und die Prothesen sogar noch mehr.« Sie nahm zwei Hochglanzbroschüren von einem Beistelltischchen und gab sie ihm. Die

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