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Waylander der Graue

Waylander der Graue

Titel: Waylander der Graue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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herrschte Stille.
    Kysumu hatte noch nie in seinem Leben besser gekämpft. Er war der Vertreter der Menschheit in einem Kampf, der die Welt retten sollte, und Stolz durchflutete seine Muskeln mit einer Kraft, die er nie zuvor erlebt hatte. Das war es, worauf er sein Leben lang gewartet hatte. Das Werkzeug des Guten gegen das Böse zu sein, ein Held zu sein. Er war nicht aufzuhalten und kämpfte mit eisiger Wildheit.
    Zuerst drangen sie tief in die Reihen der Kriaznor ein und drängten auf den großen Torbogen zu. Es war ein seltsamer Anblick, und selbst mitten im Kampf fand Kysumu ihn wunderlich. Über ihm wurde der Himmel von Mond und Sternen erhellt, doch durch das Tor fiel Sonnenschein und warf goldenes Licht auf die finsteren Ruinen von Kuan Hador. Zwischendurch zuckten dunkelblaue Blitze durch die Öffnung und erfüllten die Luft mit einem beißenden Gestank.
    Die Riaj-nor hackten und hieben sich ihren Weg nach vorn frei. Vier Krieger durchbrachen die Reihen der Kriaznor und hasteten auf das Tor zu. Ein Dutzend Kriaznor nahm die Verfolgung auf. Als die grau gekleideten Krieger das Tor erreichten, schleuderten sie ihre Schwerter in das goldene Licht. Als die Schwerter die Öffnung durchflogen, flammten sie mit einer Helligkeit auf, die das Auge schmerzte. Blaue Blitze schossen durch den riesigen Bogen. Kysumu hatte den Eindruck, dass es einen Hauch dunkler war als zuvor, doch noch immer strömte das Sonnenlicht aus einer anderen Welt hindurch. Jetzt unbewaffnet, hatten die vier Riaj-nor kehrt gemacht und warfen sich auf ihre Feinde. Sie wurden in Augenblicken niedergemacht.
    Das war vor fast einer Stunde gewesen.
    Jetzt waren die Blitze nur noch blass, und in ihrem Gleißen konnte Kysumu weiße Streifen erkennen. Nur etwa dreißig der Riaj-nor kämpften noch, und wenn auch der Feind schrecklichen Tribut gezollt hatte, war er ihnen noch zwei zu eins überlegen. Ren Tang war kurz zuvor gefallen, niedergeschlagen von zwei Kriaznor. Im Fallen, mit durchbohrter Brust, hatte er einen der Krieger an sich gezogen und ihm mit den Zähnen die Kehle zerrissen.
    Donner grollte in einiger Entfernung, als das Gewitter über der Bucht von Carlis losbrach. Der Wind drehte, und ein leichter Regen fiel auf die Ruinen.
    Kysumus graues Gewand war blutdurchtränkt, und jetzt machte der Regen den Boden unter seinen Füßen rutschig. Doch er kämpfte mit beherrschter Raserei weiter. Noch zwei weitere Riaj-nor erkämpften sich einen Weg an dem Feind vorbei, liefen zum Tor und warfen ihre Schwerter hindurch. Als die Klingen verschwanden, verblassten die weißen Streifen, und die Blitze wurden so tiefblau, dass die Sonne nicht länger hindurchschien.
    Drei Kriaznor zogen sich von der Schlacht zurück, um die unbewaffneten Krieger zu töten und direkt vor dem Tor Position zu beziehen, bereit, jeden niederzumachen, der durch ihre Reihen brach.
    Song Xiu tötete zwei Krieger, dann schoss er durch die Lücke. Kysumu duckte sich unter einem herabsausenden Schwert, stieß seinem Träger sein Schwert in den Bauch und rannte dann hinter Song Xiu her. Doch ehe sie das Tor erreichten, schnitt ihnen eine Gruppe von Kriaznor den Weg ab. Rücken an Rücken versuchten Kysumu und Song Xiu sich zu verteidigen. Die verbliebenen Riaj-nor stürzten zu ihrer Hilfe vor. Viele wurden getötet.
    Nur ein Dutzend schafften es und bildeten einen Verteidigungsring. Sie waren inzwischen erschöpft.
    »Es sind jetzt nicht mehr als ein, vielleicht zwei Schwerter nötig«, sagte Song Xiu in einer kurzen Kampfpause. Er fluchte und warf einen zornigen Blick auf den steinernen Torbogen. Sie waren jetzt so nahe dran, dass ihre Gesichter und die ihrer Feinde in blaues Licht getaucht waren. Ein Krieger versuchte, sein Schwert über die Köpfe der Kriaznor hinweg zu werfen. Es flog auf das Tor zu, doch ein feindlicher Krieger sprang hoch und packte es am Griff. Die Klinge erzitterte und zersprang.
    Song Xiu starrte giftig auf die restlichen Kriaznor, die jetzt nur drei Meter von ihnen entfernt standen. Sie waren genauso müde. »Ein letzter Angriff«, sagte Song Xiu.
    Kysumu sah eine Bewegung aus dem Augenwinkel. Er blickte nach links.
    Tief am Boden, hinter einer eingestürzten Mauer, kroch eine Gestalt. Kysumu sah den Saum eines Wolfsfellwamses. Plötzlich sprang Yu Yu Liang auf die Füße und sprintete zum Tor. Die drei dort postierten Kriaznor rannten los, um ihm den Weg abzuschneiden.
    Yu Yu sprang ihnen entgegen, sein Schwert hieb durch die Luft.
    »Jetzt!«, schrie

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