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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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Vernunft zu bringen.«
    Grind fuhr mit der Zunge über seine Nase. »Ah, ja, aber du kennst dich mit Schweinen wahrscheinlich nicht aus, oder? Ich kenne sie, verstehst du? Ich hab’s voll drauf mit Schweinen. Ich durchschaue diesen alten Eber schneller, als ein Schwein sich in den eigenen Schwanz beißen kann.«
    Miniva, die sich zwar fragte, warum sich ein Schwein wohl in den eigenen Schwanz beißen sollte, die jedoch die Unterhaltung auch nicht auf ein Nebengleis führen wollte, sagte: »Du hast so etwas wie ein Honorar erwähnt – dafür, dass du uns hilfst. Im Halbmondwald wissen wir zwar mit Geld nicht allzu viel anzufangen, trotzdem glaube ich, dass wir ein paar Silberlinge zusammenkratzen können.« Sie war überzeugt davon, dass das Wiesel ihnen keine große Hilfe sein würde, aber da er das Einzige war, was sie vorzuweisen hatte, war es ihre Pflicht, sich alle seine Vorschläge anzuhören.
    »Mein Lohn würde darin bestehen, dass ich mich der Gruppe der Gesetzlosen anschließen darf. Ich habe mir schon immer gewünscht, irgendwann mal ein Gesetzloser zu sein. Hört sich irgendwie aufregend an. Jedenfalls besser, als sich um den Rhabarberdung zu kümmern.«
    »Den was?«
    »Dung, der auf die Rhabarberbeete kommt. Das ist zurzeit mein Job im Dorf. Hauptberuflich Dungwächter und Fliegenfänger auf Teilzeitbasis. Vielleicht ist dir etwas an dem Zeug, das meiner Person anhaftet, aufgefallen. Es ist schwierig, Dung zu bewachen, wenn man nicht ein wenig davon im Fell hat.« Genau gesagt war er bedeckt mit Dung, aber besonders um den Schnauzbart herum.
    »Du… du hast offenbar eine gewisse Menge von… von organischem Dünger an der Nase«, räumte sie ein.
    Grind grinste und leckte sich schnell mit der langen, schlanken Zunge über die Nase. »Man braucht deswegen nicht gleich ein Theater zu machen, oder?«, sagte er. »Es ist nur Stroh und wasweißich.«
    Es war das Wasweißich, das sie entschieden störte. »Aber wie schaffst du es, es dir ins Gesicht zu schmieren?«
    »Na ja, ich muss ja irgendetwas essen, oder? Es sind die Käfer, die in dem hübschen weichen warmen Dung leben. Sie sind das abendliche Hauptgericht, wenn man so will. Hübsche knackige schwarze Käfer mit glänzenden Panzern.« Sein Gesicht nahm einen schmachtenden Ausdruck an. »Sie bekommen so etwas wie einen süßen Geschmack, wenn sie im Dünger leben. Der gewöhnliche Nichtdung-Käfer hat irgendwie einen scharfen Beigeschmack, aber der Dung-Käfer hat etwas Zuckeriges…«
    »Hör mal«, unterbrach Miniva ihn, da sie schnell das Thema wechseln wollte, »ich kann leider nicht für alle Mitglieder unserer Gruppe sprechen und dir deshalb keine verbindliche Zusage machen, dass du bei uns aufgenommen wirst, aber ich bin sicher, sie alle wären dir sehr dankbar für deine Hilfe. Bitte, welche Vorstellungen hast du?«
    Grind schüttelte energisch den Kopf. »Nein, nein… du musst mir versprechen, dass ich mich der Gruppe anschließen darf. Ich möchte ein bisschen von der Welt sehen. Ich möchte Welkin sehen. Ich bin es leid, einen Haufen dampfenden…«
    »Ja, das erwähntest du bereits, aber ich habe bei uns nicht das Sagen«, erklärte Miniva behutsam. »Sylber ist das Oberhaupt unserer Gruppe – er ist derjenige, der letztendlich alle Entscheidungen trifft.«
    »Du als Mädchen hast nichts zu sagen, wie?«, sagte Grind ein wenig verächtlich. »Die Jungs bestimmen, wo’s lang geht, ja?«
    »Ganz sicher nicht!«, brauste Miniva auf, deren feministische Instinkte sich nun in den Vordergrund drängten. »Birnoria hat viel Einfluss in der Gruppe – und auch Alissa – und ich selbst ebenfalls. Aber wir haben einen Anführer gewählt, und dieser Anführer ist Sylber. Er hört sich den Rat der anderen Mitglieder an, sehr häufig von uns Mädchen, aber er selbst trifft die endgültige Entscheidung.«
    »Nun ja, das war’s dann wohl. Wenn ich nicht mit diesem Kerl namens Sylber reden kann, dann kann ich euch auch nicht helfen, kapiert? Das leuchtet doch jedem ein. Du kannst mir nichts versprechen und ich kann sie nicht frei kriegen.«
    Diese Worte lösten bei Miniva so etwas wie eine innere Krise aus. Grind erweckte trotz seiner ungepflegten Erscheinung den Eindruck, als würde er sich selbst durchaus zutrauen, die Gruppe zu befreien. Aber Miniva fragte sich, wie lange es die Gruppe wohl mit dieser dreckigen, mit Rhabarberdünger bedeckten Gestalt würde aushalten können. Vermutlich musste man davon ausgehen, dass sie in Abwesenheit von

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