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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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machen«, sagte Birnoria.
    »Betreibe du die Dinge auf deine Art und ich betreibe sie auf meine Art«, erwiderte Kunicht mürrisch. »Ich habe das gleiche Recht, Angelegenheiten auf meine Weise zu erledigen, wie du.«
    Also beließen sie es dabei, aber immer noch blieben nur Miniva und Grind in der Nähe von Kunicht sitzen, während die anderen ihn äußerst kühl behandelten und sich von ihm abwandten.
    »Also«, sagte Sylber, nachdem dieser Punkt abgehakt war. »Was ist nun ein Mufflon, Waldschratt?«
    »Das ist so etwas wie ein wildes Bergschaf, mit langen gebogenen Hörnern. Dasjenige, um das es hier geht, genießt den Ruf, mit Zauberkraft gesegnet zu sein«, erklärte der Zauberer. »Du musst von dieser Hexe gehört haben, Lukas. Ihr Name ist Maghatsch.«
    »Maghatsch? O ja, sie ist mir ein Begriff. Ein wahrlich gottloses Geschöpf. Ich habe gehört, sie sperrt ihre Opfer jahrelang in den moderigen Oublietten ihrer grünen Kapelle ein…«
    »Oublietten?«, hakte Achsl nach.
    »Kleine Brunnen mit Eisengittern, in die Tiere versenkt und dann vergessen werden. Die Gefangenen überleben dank der Insekten, die dort unten herumkrabbeln – und des Wassers, das an den feuchten Steinen hinabrinnt. Die grüne Kapelle ist ein riesiges grünes Loch, im Aussehen einem Menschengrab nicht unähnlich, und an beiden Enden offen. Wenn man die grüne Kapelle betritt, steigt man in eine Hölle von steingesäumten unterirdischen Gängen hinab, von denen zumindest einer in die Fremdwelt der Hexen führt.«
    Birnoria zitterte. »Ich hoffe sehr, dass uns eine Begegnung mit dieser Maghatsch erspart bleibt.«
    »Wenn das nicht der Fall ist, kann es nur zu unser aller Nachteil sein«, sagte Waldschratt.
    Während die Gesetzlosen diesem wenig erfreulichen Gedanken nachhingen, stocherte jemand im Feuer, um vom Licht der höher schlagenden Flammen ein wenig Trost zu erhaschen.
    »Warum ist diese Welt nur voll von Kanaks und Maghatsches?«, murmelte Kunicht. »Warum kann sie nicht voll von lieben Tieren sein?«
    »Wo bleibt euer Sinn fürs Abenteuer?«, rief Grind, dessen Augen seit Verkündung der Neuigkeit leuchteten. »Wo ist dein inneres Feuer, junger Kunicht? Wie können wir es schaffen, bessere Wiesel zu sein, ohne unsere Zähne dem Bösen ins Gesicht zu schlagen? Dies ist die Gelegenheit, etwas zu beweisen, begreifst du das nicht? Jetzt haben wir die Chance zu zeigen, woraus wir gemacht sind, Genosse!«
    »Du kannst der Welt zeigen, woraus du gemacht bist«, brummte Kunicht. »Ich ziehe es vor, mein inneres Licht unter den Scheffel zu stellen.«
    Schweigen kehrte ein. Diejenigen, die nicht zur Wache eingeteilt waren, legten sich nieder, um etwas Schlaf zu bekommen. Die beiden Wachtposten für die Nacht bezogen lautlos Stellung auf dem Damm, in entgegengesetzte Richtungen spähend. Die Nacht war dunkel, mit wenigen Sternen und ganz ohne Mond. Die Wachtposten hatten wenig zu erspähen, außer der Dunkelheit.
    Im Laufe der Nacht wurden sie zweimal abgelöst. Die beiden letzten, Ohnforcht und Alissa, hatten das Pech, die Morgendämmerung über das Land kriechen zu sehen. Graues Zwielicht ist eine eigenartige Zeit, wenn die Schatten abwechselnd hell und düster sind und wie Fledermäuse herumzuflitzen scheinen, auf der Suche nach Höhlen, um sich aufzuhängen.
    In der Morgendämmerung sieht man Dinge, die eigentlich gar nicht da sind. Das Licht treibt Spiele mit den Augen. Die Schatten spielen dem Gehirn Streiche. Man glaubt, etwas aus dem Augenwinkel zu erspähen, doch wenn man den Kopf schnell umdreht, um es anzuvisieren, ist es verschwunden. Anscheinend hat es sich in irgendeiner Felsvertiefung versteckt oder ist in ein dichtes Dickicht gehuscht, um dort zu lauern. Man hat das Gefühl, dass etwas – viele Dinge – einen aus den Ritzen der Welt beobachtet. Finstere Augen starren zu einem her, warten darauf, dass man sich entspannt und die Aufmerksamkeit nachlässt, bevor sie flink heranhuschen – und über einen herfallen.
    Alissa war ungemein erleichtert, als es an der Zeit war, Sylber und die anderen zu wecken. Auch Ohnforcht war um einiges froher, als die Gruppe wach war, allgemeines Geplapper sich erhob und die dunklen Ängste aus seinem Kopf vertrieb. Beiden Wachen wäre es besser ergangen, wenn am Abend zuvor keine Gespräche über Hexen und Gespenster stattgefunden hätten.
    Im hellen Tageslicht erschien all das jedoch als törichtes Zeug.



Vierzehntes Kapitel
    Die Gesetzlosen gelangten zu einem Wald, wo die Bäume wie

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