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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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riesige Meereswellen die Hänge hinaufwogten. Zwischen den baumbestandenen Reihen war der Wald dunkel und moderig. Genau wie im Lichtlosen Forst wuchsen hier nur Nadelhölzer, in denen kein Lebewesen wohnte, es sei denn, es wäre unbeschreiblich böse. Den Boden bedeckte eine dicke Schicht von Piniennadeln; oben erstreckte sich ein dunkelgrüner Baldachin, der den Himmel abschirmte.
    Hier regierte die Stille allein über ein leeres Reich, Königin ganz für sich selbst.
    »Wir brauchen Waldschratts magische Nadel«, sagte Sylber. »Eine Tanne gleicht der anderen und in der Dunkelheit ist es schwierig, den richtigen Weg zu finden.«
    Waldschratt holte die Nadel aus seinem Beutel. Als er sie an dem Faden baumeln ließ, schwang sie in Richtung der magnetischen Berge im Norden.
    Auf diese Weise ausgerüstet, betraten die Welkin-Wiesel den düsteren Wald, wo jene unbekannten Gefahren lauerten, auf die man sich nie vollständig vorbereiten kann. Sie hielten ihre Steinschleudern und Wurfpfeile bereit, für den Fall, dass sie sich irrten, was die Leere des Ortes betraf. Eine so dicht bewaldete Gegend konnte ein ganzes Heer von wilden Geschöpfen verbergen, die nur darauf warteten, hinter den einheitlichen Baumstämmen hervorzustürzen.
    »Habe ich tatsächlich gesagt, ich wollte mich eurer Gruppe anschließen?«, flüsterte Grind, als ob das Sprechen in normaler Lautstärke den Zorn der Waldgötter herausfordern könnte. »Ein bisschen voreilig von mir, was? Vielleicht mache ich gleich einen Sinneswandel durch.«
    »Dafür könnte es bereits zu spät sein«, erwiderte Kunicht mit bebender Stimme. »Aber wenn du wirklich gehen willst, dann lass es mich wissen, vielleicht komm ich mit dir.«
    Unter dem Tannenbaldachin gediehen sonderbare Moose, die in der Dunkelheit schimmerten. Hin und wieder stieß einer der Gesetzlosen einen Schrei aus und deutete auf etwas, das wie eine Gestalt erschien, nur um bei näherem Hinsehen festzustellen, dass es sich um ein Stück Moos handelte, das wie ein Tier oder ein Vogel geformt war oder wie überhaupt nichts Lebendiges, aber dennoch Angst einflößte.
    Es gab außerdem grob behauene Steine, einige in menschenähnlicher Form. Aufrecht stehende Steine von ähnlichem Aussehen waren überall im Wald platziert, wahrscheinlich alte Wegpfosten, aufgestellt für menschliche Wanderer auf dem Weg durch die Düsternis. Doch sie kennzeichneten keinen eigentlichen Pfad mehr. Und wenn sie je mit einer Beschriftung oder Markierung versehen gewesen waren, so war diese verschwunden.
    Irgendwann befand sich Grind am Ende der Reihe und plötzlich verschwand er in der Dunkelheit. Ein paar Augenblick später, als sich die Gruppe einem auffälligen stehenden Stein näherte, sprang Grind dahinter hervor, um sie zu erschrecken.
    »Jaaaaaahhhhhh!«, brüllte er und durchbrach die Stille mit seinem grauenvollen, wilden Gebrüll.
    Kunicht wäre beinahe auf der Stelle bewusstlos geworden. »O Goooott!«, kreischte er.
    Die anderen sprangen natürlich erschrocken davon, doch als sie sahen, dass es nur Grind war, ärgerten sie sich.
    »Was ist denn in dich gefahren?«, fauchte Sylber ihn an. »Bist du übergeschnappt oder was?«
    »Wahrscheinlich bin ich ›was‹, weil ich nicht übergeschnappt bin. Es war nur ein Spaß. Ich dachte, ich bring ein bisschen Leben in die Bande, verstehst du? Hier wird’s nämlich langsam ganz schön unheimlich. Was’n los, versteht ihr nicht mal so ’n kleinen Spaß? Also echt, das war doch nur ’n harmloser Streich.«
    Inzwischen waren die anderen von Grind zurückgewichen, als eine große dunkle Gestalt hinter ihm auf ihren Weg trat und ihm folgte. Grind sah dieses Ungeheuer nicht, einen großen Klotz aus Fell mit Klauen und Zähnen. Es war etwa so hoch wie ein Mann, hatte jedoch einen wesentlichen größeren Umfang. Da der Boden sehr weich war, waren keine Schritte zu hören, und Grind hatte keine Ahnung, dass etwas hinter ihm ging.
    Seinen Geruchssinn hatte er längst weitgehend eingebüßt. Dadurch, dass er die meiste Zeit seines Lebens auf Dunghaufen verbracht hatte, war er verkümmert. Das war wahrscheinlich auch einer der Gründe, warum er keine Notwendigkeit sah, sich zu waschen.
    Die riesige dunkle Gestalt, die hoch über ihm aufragte, bewegte sich weiter. Noch immer wusste Grind nichts von ihrer Anwesenheit.
    »Was ist denn? Was habe ich denn Schlimmes gemacht oder gesagt?«, fragte er, nun in fast flehentlichem Ton. »Seht mich doch nicht so an! Schon gut, kommt wieder

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