Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)
in meine Behausung hinuntergehen, weil ich nur dort zaubern kann.«
»In Ordnung«, sagte Sylber. »Wir kommen mit dir. Nur für den Fall, dass du versuchst, Gnaisch hier in Sumpfgas zu verwandeln. So etwas würdest du doch bestimmt nicht tun, oder?«
Gnaisch sagte: »Ich habe in meiner Höhle für den Fall, dass ich nicht innerhalb eines Tages zurückkehre, die Anweisung hinterlassen, dass das ganze Rudel in dieses Höllenloch hinabsteigen und es – und dich – in Stücke reißen soll.«
»Keine Tricks, wirklich, keine Tricks«, murmelte Maghatsch mit seidenweicher Stimme. »Bitte folgt mir.«
Vor Ablauf einer Stunde waren die anderen Wiesel wieder bei Sylber, betrachteten sich gegenseitig prüfend und redeten über die sonderbare Zeit, die sie durchgemacht hatten.
»Es war wie ein Traum«, erzählte Birnoria. »Ich hatte andauernd das Gefühl, dass ich aufwachen müsste – und schließlich wachte ich auf.«
Achsl sagte: »Ich fand es abscheulich da drunten in den Bauen. Die Kaninchen sind gar nicht so liebenswerte Geschöpfe, wenn man eines von ihnen ist. Ich wurde von innen nach außen und wieder zurück geprügelt.«
»Und während der ganzen Zeit dachte ich«, warf Ohnforchten, »sie finden heraus, dass ich ein verkleidetes Wiesel bin, und zerlegen mich Glied um Glied. Ich kam mir vor wie ein Spion im Kaninchenlager. Ich hatte das Gefühl, mich als eine andere Person auszugeben.«
»Nun, jetzt seid ihr frei«, beruhigte Sylber sie. »Und ein Tier, dem ihr das verdankt, ist dieser Hund hier, Gnaisch. Wir müssen uns etwas einfallen lassen, um ihn zu belohnen.«
»Im Augenblick ist keine Belohnung erforderlich«, sagte Gnaisch. »Macht ihr nur weiter mit euren Bemühungen, die Menschen zurückzuholen. Das kommt mir und meinesgleichen sehr gelegen.«
»Wir tun, was wir können«, versicherte ihm Grind, der sich dabei kratzte. »Herrje, diese Kaninchenflöhe sind schlimmer als alles andere, was? Ich bin noch nie in meinem Leben so viel gestochen worden.«
Die Gruppe verabschiedete sich von dem Wildhund, nachdem sie sich noch einmal für seine Hilfe bedankt hatte, und setzte ihren Weg fort. Gegen Abend schlugen sie ihr Lager am Waldrand auf, bevor sie den Marsch in das Vorgebirge der Gelben Berge antraten. Die Atmosphäre war erfüllt von beißenden Dämpfen aus vulkanischen Spalten, wo Schlangen in gasiger Hitze auf ihren Schwänzen tanzten. Es war nicht unerträglich, aber es war auch nicht angenehm.
In der Ferne sahen sie eine verschachtelte Behausung, halb versteckt zwischen hohem Schilf, das in den Untiefen des Sees wuchs. Rauch stieg aus den vielen baufälligen Kaminen des einstöckigen Gebäudes auf, das aus Spalthölzern gefertigt zu sein schien. Die Sonne glitzerte auf dem Glas der unförmigen Fenster.
»Wir werden diesen Ort morgen erkunden«, entschied Sylber. »Unterdessen bleiben wir während der Nacht innerhalb der Baumreihen.«
Ohnforcht, Alissa und Achsl ging auf die Jagd, um etwas in den Kochtopf zu bekommen, während die anderen Verteidigungsanlagen für die Nacht bauten. Die Gruppe der Gesetzlosen war bisher schon zu oft überfallen worden, und sie befand sich in einer Gegend, in der Magie nicht unbekannt war. Sylber war nicht vertraut mit der Umgebung und wollte auf jeden möglichen Angriff feindlicher Tiere vorbereitet sein. Und nicht nur das: Irgendwo hinter ihnen war auch noch Sheriff Trupkopp mit seinen Truppen. Es würde nicht lange dauern, bis dem Hermelin klar würde, dass die Gesetzlosen ihm wieder einmal entkommen waren. Zweifellos würde Maghatsch keinen Augenblick zögern, ihn darüber aufzuklären.
Als die drei Jäger zurückkehrten, brannte bereits ein Feuer innerhalb eines Rings aus Holzpflöcken. Brombeer- und Schlehdornäste waren in die Barrikade aus angespitzten Stöcken eingeflochten worden und bildeten so eine wirkungsvolle dornige Barriere gegen Eindringlinge. Es gab nur eine Öffnung, die ständig von zwei Wieseln gleichzeitig bewacht wurde, sodass Sylber das Gefühl hatte, ausreichend geschützt gegen jeglichen hinterhältigen Überfall zu sein.
»Meine Güte, da draußen gibt es jede Menge Jagdbeute«, berichtete Achsl, während sie eine ganze Ladung von Wühlmäusen neben dem Feuer zu Boden warfen. »Es wimmelt nur so davon.«
Sylber beunruhigte diese Mitteilung ein wenig. »Vielleicht hat sich jemand einen Vorrat angelegt«, mutmaßte er. »Glaubt ihr, dass irgendein uns unbekannter finsterer Machthaber über diese Gegend herrscht? Ich wüsste lieber,
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