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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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soll. Eine Besatzung so schnell zusammenschweißen zu müssen ist nicht gerade das, womit man mich vor so vielen Zeitaltern bei der Anwerbung nach Saganami Island gelockt hat, Ma’am! Aber im Großen und Ganzen haben wir wohl einen guten Haufen beisammen, und Abigail hat sich bereits auf die Probleme in ihrer Abteilung gestürzt. Und ihre Idee eines Wettstreits zwischen den Schiffen wird jedem Taktischen Offizier in der Flottille sehr helfen, da bin ich mir sicher.«
    »Also haben Sie keine ernsthaften Bedenken gegen sie?«
    »Ma’am, wenn ich ernsthafte Bedenken hätte, dann hätten Sie davon schon gehört«, entgegnete er ruhig.
    »Gut.«
    Kaplan war die Erleichterung anzumerken, und Tallman zog eine Braue hoch.
    »Dass Sie auf ihrer Seite stehen, nimmt mir eine Last von der Seele«, erklärte sie. »Es ist einfach so, dass zwar alles hundertprozentig der Wahrheit entspricht, was ich ihr über ihre Qualifikation für diese Aufgabe gesagt habe, aber genauso wahr ist, dass ich, wenn ich zur Günstlingswirtschaft neigte, Abigail um jeden Preis durchdrücken würde. In gewisser Weise tue ich das sogar jetzt, das ist mir bewusst.«
    »Ja, das stimmt«, pflichtete Tallman ihr bei. »Andererseits stehen Sie da nicht allein. Mal sehen … da wären Commodore Terekhov, Herzogin Harrington, Admiral Cortez …«
    »Vergessen Sie nicht Hochadmiral Matthews«, erinnerte ihn Kaplan mit schiefem Lächeln. »Wenn wir schon all ihre Gönner aufzählen, meine ich.«
    »Oh, Sie dürfen mir glauben, Ma’am, ihn habe ich keineswegs vergessen.«
    »Gut.« Sie lehnte sich zurück. »Verbessern Sie mich, falls ich mich irre, aber bemerke ich da einen leisen Groll bei einigen ihrer Offizierskameraden?«
    »Nicht in einem Ausmaß, dass man es allgemein so nennen könnte«, antwortete Tallman. »Es gibt einige, die sich übergangen fühlen, aber wenn man ehrlich ist, wäre auch ohne Abigail keiner davon für den Posten des Taktischen Offiziers infrage gekommen. Ich würde mir darüber nicht allzu viele Gedanken machen, Ma’am. Wir haben einige kühle Köpfe an Bord, die denen mit dem Problem schon sagen werden, wie der Hase läuft. Offenbar versteht sich Abigail darauf selbst sehr gut. Das hat wahrscheinlich damit zu tun, dass sie die Tochter eines Gutsherrn ist. Sie musste schon früh lernen, mit Menschen umzugehen. Und wenn alles andere fehlschlägt, können Sie immer nach Ihrem patentierten Fünf-Dollar-Hammer greifen, der sich Erster Offizier nennt. Aber ich glaube nicht, dass Sie ihn in nächster Zeit brauchen werden.«
    »Wir wollen es hoffen«, sagte Kaplan. Sie gab sich innerlich einen Ruck.
    »Nun, da Sie mich beruhigt haben, was dieses kleine Problem angeht, sehen wir uns mal das nächste auf der Liste an«, schlug sie vor. »Ich habe nachgedacht über das, was Fonzarelli über die vorderen Impellerräume gesagt hat, und ich glaube, er hat recht. Wenn man sich ansieht, wie vollgestopft der Zugang dank Jagdbewaffnung und Werfern ist, wird es schwieriger sein, jeden auf seine Gefechtsstation zu bringen, als BuShips es sich gedacht hat. Wir müssen wohl die Fließpläne umgestalten, wenn wir keinen Stau wollen, wo wir ihn am wenigsten gebrauchen können. Ich habe ein paar Zahlen hin- und hergeschoben, und ich glaube, wenn wir den Weg für die Bedienung von Nahbereichsabwehr Zwo und Vier ein Deck nach oben verlegen, und die Bedienungen von Nahbereichsabwehr Eins und Drei ein Deck tiefer, dann müssten wir …«

4
    Albrecht Detweiler blickte über die gestuften Sitzreihen des gewaltigen Saales. Mit nüchternem Gesichtsausdruck schritt er zum Rednerpult. Der Saal war eigentlich nicht sehr groß, aber luxuriös eingerichtet und mit den neuesten Vortrags- und Kommunikationsgeräten ausgestattet. Außerdem lag er unter gut zweihundert Metern massiven Erdreichs und Betokeramik, sodass er mit keinem bekannten Spionagesystem abgehört werden konnte, und das war an einem Tag wie diesem keineswegs unwichtig. Obwohl die Zahl der Plätze fast die Tausend erreichte, saßen an diesem Nachmittag nicht mehr als achthundert Personen auf den bequemen Sitzen. Dafür war der Saal mehr als groß genug, und Detweiler spürte die Vorfreude in seinem Blut summen, als er jene Achthundert musterte.
    Sie waren der Führungskern des gesamten Mesanischen Alignments. Eine Handvoll Personen fehlte, darunter seine Söhne Franklin und Gervais. Sie vermisste Detweiler mehr als die meisten anderen, doch ihre Abwesenheit war nicht wirklich problematisch. Franklin

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