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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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und Frauen von HMS Hexapuma und den anderen Schiffen seines Geschwaders im Monica-System für uns auf sich genommen haben.«
    Im gewaltigen Ballsaal war es nun völlig still geworden. Alles schwieg. Baronin Medusas Stimme hallte klar und ruhig in dieser Stille wider.
    »Für die Opfer, die die Männer und Frauen in Uniform für die Menschen erbringen, denen sie dienen und die sie beschützen, kann es keine echte, angemessene Entschädigung geben. Wie soll man einen Preis für die Bereitschaft zu dienen festlegen? Wie bezahlt man gerecht für den Willen, notfalls selbst zu sterben, damit andere leben? Und wie ehrt man die, die ihre Eide gehalten haben und sich einschließlich jenes letzten Quäntchens wahrhaft aufgeopfert haben im Dienste an ihrer Sternnation und dem Glauben an die Menschenwürde und die Freiheit?«
    In der Stille schwieg sie und schüttelte den Kopf.
    »Die Wahrheit ist, dass wir ihnen nicht den Ausgleich, die Ehrung geben können, den sie so sehr verdienen. Aber dennoch sind wir uns wenigstens der Pflicht bewusst, es zumindest zu versuchen. Zu versuchen, ihnen und jedem anderen zu zeigen, dass wir die Opfer anerkennen, die sie uns gebracht haben. Dass wir begreifen, wie tief wir in ihrer Schuld stehen. Und dass wir sie über alle Maßen schätzen als Männer und Frauen, die wir nicht verdienen und für die wir Gott immer danken müssen, dass wir sie haben.
    So waren die Männer und Frauen von HMS Hexapuma. Von HMS Warlock, HMS Vigilant, HMS Gallant, HMS Audacious, HMS Aegis, HMS Javelin, HMS Janissary, HMS Rondeau, HMS Ana und HMS Volcano.
    Diese Männer und Frauen können wir nicht einzeln ehren. Zu viele von ihnen sind nicht mehr unter uns, und die meisten, die überlebt haben, befinden sich heute Abend woanders, dienen in der Uniform der Königin irgendwo anders der Queen – und uns allen – bereits wieder, wie es die ›Erfordernisse der Pflicht‹ verlangen. Doch wenn wir sie nicht einzeln ehren können, so können wir sie doch alle in der Person des Mannes, der sie befehligt hat, gemeinsam ehren.«
    Aivars Terekhov starrte geradeaus, und das nicht nur aus einfacher Bescheidenheit. Er blickte auf jene, die nur er sehen konnte – die Männer und Frauen dieser Schiffe. Die Gesichter, die niemand jemals mehr erblicken würde.
    »Commodore Terekhov«, sagte Medusa und wandte sich ihm zu, um ihn zum ersten Mal an diesem Abend direkt anzusprechen, »Sie wussten nicht, dass sich unter den Depeschen, die sie bei Ihrer Rückkehr nach Spindle beförderten, ein Brief mit Anweisungen Ihrer Majestät an mich befand. Bitte erheben Sie sich, Commodore.«
    Terekhov gehorchte langsam.
    »Treten Sie vor, Commodore«, sagte sie leise, und er ging zu ihr hinüber. Dabei erhoben sich Augustus Khumalo, Lemuel Sackett und Emil Karlberg ebenfalls von ihren Plätzen und folgten ihm. Sackett trug eine kleine, samtbezogene Schachtel, die er offenbar an seinem Platz unter dem Tisch versteckt hatte. Karlberg brachte ein kleines Kissen, das er ähnlich verborgen gehalten hatte.
    Die vier Männer blieben vor Medusa stehen, und Sackett reichte ihr das Kästchen. Sie nahm es entgegen, dann blickte sie Khumalo an.
    »Achtung!«, befahl der Vizeadmiral mit tiefer Stimme, und Helen bemerkte, wie sie ganz automatisch aufstand, und sämtliche Uniformierten im Saal taten es ihr gleich.
    »Commodore Aivars Terekhov«, sagte Medusa mit klarer, tragender Stimme, »am 16. Februar 1921 Post Diaspora drangen Einheiten der Royal Manticoran Navy unter Ihrem Befehl in das Monica-System ein. Sie handelten aufgrund nachrichtendienstlicher Erkenntnisse, die Sie während Ihrer vorherigen Einsätze im Split- und im Montana-System erhalten hatten. Während Sie diese Erkenntnisse erlangten und gewalttätige Terrorbewegungen in diesen beiden Sonnensystemen bekämpften, sind Sie auf eine weitere, potenziell zur Katastrophe führende Gefahr für die Bürger der Sonnensysteme, die damals als Talbott-Sternhaufen bekannt waren, und das Sternenkönigreich von Manticore aufmerksam geworden. Aus eigener Autorität zogen Sie mit dem Geschwader unter Ihrem Befehl zum Monica-System und verlangten den Abzug der ehemals solarischen Schlachtkreuzer, die der Republik Monica von Kräften ausgeliefert wurden, welche dem Sternenkönigreich feindlich gegenüberstehen und entschlossen waren, den Anschluss der Sonnensysteme, die nun als Talbott-Quadrant bekannt sind, an das Sternenkönigreich zu verhindern, obwohl die Bürger besagter Sonnensysteme frei und

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