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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bisschen komisch, doch er zuckte nur die Achseln und trank seinen Kaffee aus. Schließlich stellte er seine Tasse ab.
    »Ich werde nicht so tun, als wäre ich darin mit Ihnen vollkommen einer Meinung«, sagte er gleichmütig. »Andererseits haben Sie vermutlich auch nicht ganz unrecht. Und in jedem Fall sind Sie erst einmal hier. Was also kann ich für Sie tun?«
    »Ich habe gerade eine recht lange Depesche aus dem Heimatsystem erhalten«, antwortete Ottweiler ernst. Er stellte seine Teetasse auf die Untertasse und setzte die Untertasse auf seinen Schoß.
    »Was für eine Depesche?« Hongbo hatte die Augen zusammengekniffen, und er konnte nicht ganz die Anspannung seiner Stimme verbergen. Ottweiler wölbte eine Augenbraue, und der Vizekommissar schnaubte schroff. »Sie hätten sie nicht erwähnt, wenn sie nicht in irgendeiner Weise unsere  … Vereinbarung berührte, Valery. Und ich bezweifele doch sehr, dass etwas darin stand, das ich gerne höre.«
    »Nun, sie berührt allerdings unsere ›Vereinbarung‹«, räumte Ottweiler ein. »Und ich will nicht so tun, als wäre ich sonderlich glücklich gewesen, als sie eintraf.«
    »Wenn das so ist, warum sagen Sie mir dann nicht endlich, was Sache ist, statt nach einer Möglichkeit zu suchen, sie mir zu versüßen?«
    »Also gut. Ohne Zuckerguss. Man hat angeordnet, Sie in Kenntnis zu setzen, dass wir den Stichtag vorverlegen müssen.«
    »Wie bitte?« Hongbo betrachtete ihn mit einem Ausdruck, der der Fassungslosigkeit schon recht nahe kam.
    »Wir müssen den Stichtag vorverlegen«, wiederholte Ottweiler.
    »Wieso? Und was bringt Sie auf den Gedanken, ich könnte einfach irgendwo einen Schalter umlegen, und es ginge los?«
    »Über das Wieso hat man mir auch nichts gesagt.« Ottweiler wirkte bemerkenswert immun gegenüber dem beißenden Sarkasmus in Hongbos Frage. »Man hat mir nur mitgeteilt, was zu geschehen hat. Und das habe ich, ganz nach Anweisung, soeben an Sie weitergegeben.«
    Hongbo funkelte ihn einen Augenblick lang fast unverhohlen an, dann zwang er sich, tief durchzuatmen und sein spontanes Aufflackern von Wut zu unterdrücken.
    »Verzeihen Sie«, sagte er. »Ich weiß, dass Sie nur der Überbringer der Nachricht sind. Das ändert aber nichts an den Realitäten, Valery. Bei einem Vorhaben wie dem unseren kommen wir nur so und so schnell voran. Das wissen Sie.«
    »Unter normalen Umständen würde ich Ihnen gewiss zustimmen. In diesem Fall jedoch spielt es keine große Rolle.
    Ich möchte Sie keineswegs absichtlich provozieren, indem ich es ausspreche, aber es ist so, dass ich meine Anweisungen habe, und diesmal gibt es dabei keinerlei Ermessensspielraum.«
    »Seien Sie vernünftig, Valery! Sie wissen, wie schwer ich es hatte, Lorcan überhaupt an Bord zu holen! Dieser Idiot Thurgood hat ihm mit seinen Horrorgeschichten über die neuen Superwaffen der Mantys Todesangst eingejagt. Lorcan macht sich ins Hemd, dass Byng signifikante Verluste erleiden könnte, falls es zu einem Schusswechsel kommen sollte. Das wäre, gekoppelt mit dem, was bei Monica schon passiert ist, seiner weiteren Karriere nicht gerade förderlich. Und meiner übrigens auch nicht. Unter diesen Umständen ist es umso wichtiger, dass sämtliche Hilfeersuchen aktenkundig sind, ehe wir unsere nächsten Schritte einleiten.«
    »Ich verstehe Ihren Standpunkt völlig«, versicherte ihm Ottweiler beschwichtigend, aber sein Gesicht blieb unnachgiebig. »Und ich bin überzeugt davon, dass es nicht Ihre leichteste Aufgabe sein wird, Kommissar Verrochio im Boot zu halten. Ich fürchte aber, es muss getan werden.«
    »Ich glaube nicht, dass es möglich ist!« Hongbo winkte mit einer Hand frustriert ab. »Selbst wenn Lorcan bereit wäre, morgen loszuschlagen – und das ist er nicht, so viel kann ich Ihnen sagen –, hat Byng dennoch seine Schlachtkreuzer aufgespalten und sie über den ganzen Sektor verteilt, damit sie ein halbes Dutzend unabhängiger Systeme außerhalb dieses neuen Talbott-Quadranten besuchen und dort Flagge zeigen. Hier im Meyers-System hat er nur eine einzige Division. Nachdem Thurgood ihm diese ganzen Horrorgeschichten ins Ohr gesetzt hat, könnte ich Verrochio auf gar keinen Fall, völlig egal, wie wichtig es wäre, überzeugen, eine einzelne Division nach New Tuscany zu entsenden. Schon gar nicht, nachdem wir nun erfahren haben, dass die Mantys zumindest einige moderne Schlachtkreuzer in den Quadranten verlegt haben.
    Wenn er sich bereits wegen Schwerer Kreuzer Sorgen gemacht hat,

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