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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Taliadoros fast mit Sicherheit richtig – Anisimovna war besser darüber informiert, was im New-Tuscany-System vorging, als Premierminister Vezien. Gut möglich, dass sie sogar besser informiert war als Damien Dusserre, doch darauf hätte sie nicht unbedingt gewettet.
    »Wahrscheinlich stimmt es schon«, fuhr sie laut fort. »Es ist viel wahrscheinlicher, dass Vezien seine Informationen noch einmal überprüft, als dass er versucht, uns absichtlich im Dunkeln zu halten.«
    Taliadoros nickte erneut, und Anisimovna erhob sich in einer fließenden Bewegung. Auf nackten Füßen ging sie zur Terrassenmauer und blickte nachdenklich über New Tuscanys Hauptstadt hinaus. Dann wandte sie sich wieder ihrem Leibwächter zu.
    »Ich glaube, es wird Zeit, dass ich ganz sorgsam hier sitze und absolut nichts Verdächtiges tue«, sagte sie. »Und wenn ich hier bin, müssen Sie ebenfalls hier sein. Ich glaube, es wäre wahrscheinlich eine gute Idee, alle privaten Kommunikationskanäle zu schließen, die vielleicht offen sind. Ich nehme an, Lieutenant Rochefort hat bereits seine Anweisungen erhalten?«
    »Jawohl, Ma’am. Und Botschafter Metcalf hat das Comrelais überprüft. Selbst wenn jemand es entdecken sollte, lässt es sich auf keinen Fall zu uns zurückverfolgen.«
    »Ich weiß eine positive Einstellung zu schätzen, Kyrillos, aber nach meinen jüngsten Erfahrungen neige ich gar nicht mehr dazu, irgendetwas als gegeben anzusehen.«
    »Selbstverständlich, Ma’am.«
    »Also gut«, sagte sie. »Stellen Sie sicher, dass wir mit niemandem reden, den Mr. Dusserres Lauscher nicht belauschen können. Wir wollen schließlich nicht, dass er böse Verdächtigungen hegt, warum wir nur versuchen, ihm etwas zu verheimlichen. Und während Sie das tun«, sagte sie lächelnd, »gehe ich unter die Dusche und nehme dann einen Aperitif.«
     
    »So eine Scheiße. Nicht zu fassen«, brummte Commodore Ray Chatterjee, während er die Icons im Plot musterte, den die Aufklärungsdrohnen, die er vorausgeschickt hatte, mit Daten versorgten. »Wie zum Teufel kommen die hierher, und was machen sie da?«
    »Das weiß ich nicht, Sir«, antwortete ruhig Lieutenant Commander Lori Olson, sein Operationsoffizier. »Als Erstes kommt mir allerdings der Gedanke, dass wir wahrscheinlich nicht froh darüber wären, wenn wir es wüssten.«
    »Da haben Sie recht«, stimmte Chatterjee ihr grimmig zu.
    Er lehnte sich in seinen Kommandosessel zurück. Sein Gesicht war noch grimmiger als sein Ton, und er überlegte angestrengt.
    Als Botschafterin Corvisart und er nach New Tuscany entsandt worden waren, hatte niemand mit etwas Derartigem gerechnet. Was also sollten sie nun tun, nachdem sie siebzehn solarische Schlachtkreuzer und fünf Zerstörer in einer Parkbahn um den Planeten vorgefunden hatten?
    Das stinkt zum Himmel, dachte er. Die einzige Frage ist, ob die Sollys nun wissen oder nicht, was die Tuscanier vorhaben … und da habe ich kein gutes Gefühl. Wahrscheinlich ist es zumindest entfernt möglich, dass die Sollys es nicht wissen, aber so dumm kann man doch gar nicht sein, dass man nicht merkt, wenn man ausgespielt werden soll. Nicht dass ich keine Sollys kennengelernt hätte, die so blöd wären. Seltsam, dass das im Augenblick gar kein tröstlicher Gedanke ist.
    »Nehmen Sie Kontakt mit der Botschafterin auf, Jason«, sagte er zu Commander Jason Wright, seinem Stabschef. »Bitten Sie sie, in meinen Besprechungsraum zu kommen. Dann rufen Sie Captain DesMoines an und bitten ihn, zu Ihnen, mir und der Botschafterin zu stoßen.«
    »Jawohl, Sir.«
     
    »Ja, Premierminister Vezien?«, fragte Anisimovna liebenswürdig und hob eine Augenbraue zum Sichtschirm, während sie sanft das Eis in ihrem Martiniglas schwenkte. »Welchem Umstand verdanke ich das Vergnügen?«
    »Ich dachte, Sie wüssten gern, dass drei manticoranische Zerstörer oder Leichte Kreuzer ins Sonnensystem kommen. Im Augenblick halten sie auf New Tuscany zu. Wir erwarten, dass sie innerhalb der nächsten drei Stunden in eine Parkumlaufbahn eintreten.«
    »Tatsächlich?« Anisimovna gestattete ihren Augen, sich mit genau dem richtigen Maß an plötzlicher Nachdenklichkeit zu verengen, während sie sich vorbeugte, um ihr Glas an den Rand des Couchtisches vor sich abzustellen. »So rasch hätte ich gar nicht mit ihnen gerechnet. Sind unsere … besonderen Mittel an Ort und Stelle?«
    »Die neuen Plattformen liefern uns reichlich Emissionswerte und andere Daten«, versicherte Vezien ihr, aber sie hegte

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