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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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Nu die Axtmän
ner zu Hilfe rufen. Das weiß Vater genauso gut wie du oder ich!«
»Ich habe ja auch nicht behauptet, dass die Furcht der Sothôii zu
verstehen ist«, erwiderte Kilthan geduldig. »Stell dir Folgendes vor:
Falls – ich sage falls – Prinz Bahnak eine ausgewachsene Invasion
versucht, was würde dann mit denen passieren, die ihm in die Que
re kommen, bevor das Reich auf das Hilfegesuch der Sothôii reagie
ren kann? Dass jede Invasion in einem ungeheuren Gemetzel für alle
Beteiligten enden muss, oder dass sie die Windreiter möglicherweise
am Ende allein zurückschlagen könnten, wird dein Volk nicht da
von abhalten, eine gewaltige Zerstörung anzurichten, bevor wir es
aufhalten können.«
»Aber dazu haben wir keinen Grund!«
»Das weiß ich, ebenso wie die meisten Ratgeber des Königkaisers.
Die Sothôii dagegen scheinen das bedauerlicherweise nicht zu wis
sen. Im Augenblick nimmt König Markhos eine abwartende Hal
tung ein und hofft das Beste. Zwar beunruhigt ihn ein vereintes Kö
nigreich der Hradani unmittelbar an seiner Flanke, doch ihn schützt
die Böschung als Bollwerk, wenn es zum Schlimmsten kommt. Au
ßerdem sieht er, glaube ich, auch die positiven Möglichkeiten dieser
Entwicklung. Dein Clan der Eisenäxte mag zwar die Ebene des Win
des nicht überfallen haben, andere Clans der Pferdediebe jedoch
üben weniger Zurückhaltung. Dein Vater ist noch nicht stark genug,
ihnen Einhalt zu gebieten. Ich vermute, dass König Markhos denkt,
ein einziger, oberster Hradani-Lord, durch den er mit allen HradaniClans verhandeln oder sie bedrohen kann, falls das sein muss, könn
te ihm nützen, diese Angelegenheit ein für alle Mal zu klären.
Leider ist er jedoch nicht der einzige Sothôii, der sich für die Ereig
nisse interessiert. Sein eigener Hof ist bereits zutiefst gespalten, im
West-Geläuf jedoch scheint die Lage noch schlimmer. Die dortigen
Sothôii leben in direkter Nachbarschaft mit deinem Volk, und sie ha
ben auch noch die weitreichendsten Erinnerungen an das, was ihr
euch im Laufe der Jahrhunderte gegenseitig angetan habt. Baron
Tellian scheint zwar zu der Haltung König Markhos' zu neigen, aber
sicher kann man das nicht sagen. Und was auch immer Tellian
selbst denkt, einige seiner Lordhüter und Landjunker achten vor al
lem auf ihre eigene Flanke. Unsere Nachrichten sind etwas spärli
cher geworden, seit der Winter die Straßen unpassierbar gemacht
hat, aber viele der jüngeren Ritter und Junker im West-Geläuf schei
nen auf Mathian Richthof zu hören, den Lordhüter von Kleinhar
row. Richthof ist ein hitzköpfiger Hradanihasser erster Güte. Kurz
gesagt, wenn wir uns also offen in Navahk einmischen, ganz gleich
aus welchem Grund, und die Waagschale zu Gunsten deines Vaters
neigen …« Er zuckte mit den Schultern.
»Du denkst, sie sehen keine andere Möglichkeit, als zuzuschlagen,
bevor Vater einen festen Stand hat«, erwiderte Bahzell gelassen.
»Das ist jedenfalls eine Möglichkeit. Eine andere besteht darin,
dass Mathian von Kleinharrow auf die Idee kommen könnte, selbst
ständig zu handeln und am Ende den Rest des Königreiches mit sich
reißt, ganz gleich, was König Markhos und Baron Tellian wollen.
Dagegen hoffen einige von uns, ich spreche jetzt vor allem für Zwer
genheim, nicht für das Reich als Ganzes, dass der Erfolg deines Va
ters auch uns zum Vorteil gereichen könnte. Wir glauben sogar, dass
es letzten Endes sogar zum Nutzen der Sothôii wäre, obwohl wir
nicht erwarten, dass sie das jetzt schon erkennen. Du erinnerst dich
noch an den Tag, an dem wir uns begegnet sind? Damals sagte ich,
dein Vater verstünde es, zu regieren, nicht nur auszuplündern.«
Bahzell nickte und Kilthan fuhr mit der Hand durch die Luft.
»Ich glaube das immer noch. Ein Mann, der zu regieren versteht
und seine Gefolgsleute dazu bringt, das ebenfalls zu verstehen, ist
ein weit besserer Nachbar als eine Schlangengrube von befehdeten
Clanpatriarchen. Zudem weiß jeder, der Bahnak auch nur ein wenig
kennt, dass er die Anbetung von Sharnâ in seinem Reich niemals
dulden würde. Allein schon deshalb möchten wir ihn unterstützen.«
»Aber nicht offen?« vermutete Bahzell.
»Nein, nicht offen. Und auch nicht sofort«, betonte Kilthan. »Aber
ich kann durch meinen Kommissionär in Daranfel gewisse Arrange
ments treffen, um im Frühling einige Warenlieferungen über die
Grenze nach Durgazh zu schmu… zu schaffen.«
»Was für Lieferungen?« fragte Bahzell ausdruckslos. Kilthan deu
tete auf das

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