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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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er das geschmolzene Metall darin sieden sah. Er starrte in diese
flüssige, weiß glühende Masse, und zuckte unwillkürlich zusam
men, als eine gewaltige Flamme aufloderte und Funken aus einem
anderen Teil der Maschine sprühten.
»Wir produzieren Stahl, kein Eisen, Bahzell«, erklärte Kilthan un
gerührt. »Das da«, er deutete mit dem Finger auf den Schauer aus
glühenden Funken, »entsteht, wenn wir einen Luftstrom durch ge
schmolzenes Eisen blasen. Ich will nicht in die Einzelheiten gehen,
aber wir können dadurch tonnenweise Stahl herstellen, und zwar er
heblich günstiger, als wir Schmiedeeisen fabrizieren könnten.«
Der Zwerg zuckte bei Bahzells fragendem Blick mit den Schultern
und deutete mit der Hand auf die Szenerie hinter dem Fenster.
»Das da zeigen wir nicht jedem. Nicht, weil es geheim und kom
plex wäre. Die meisten Maschinerien, die du da draußen siehst, sind
sogar recht simpel, wenn man sie auseinander nimmt und genauer
betrachtet. Wir prahlen deshalb nicht gern damit, weil dies hier das
wahre Herz der wirtschaftlichen Vorherrschaft des Reiches ist. Wir
haben Jahrhunderte damit verbracht, die wirkungsvollsten Metho
den auszuarbeiten, mit denen man die Arbeiten erledigen kann, die
du da vor der Scheibe vonstatten gehen siehst. Nach einer so großen
Investition haben wir natürlich kein Interesse daran, unsere Techni
ken mit solchen Leuten wie den Roten Lords zu teilen.« Er hielt
inne, runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. »Nein, ich will ehr
lich sein. Bis wir uns dem Reich angeschlossen haben, haben wir uns
gehütet, dieses Wissen mit irgendjemandem zu teilen. Es waren un
sere Geheimnisse, die Geheimnisse der Zwerge, die Quelle unseres
Wohlstandes und unserer Macht. Das war der eigentliche Grund,
warum wir so lange gezögert haben, Hilfe von nichtzwergischen Ar
beitern in Anspruch zu nehmen.«
Bahzell sah ihn verwirrt und überwältigt an. Er brauchte eine Wei
le, bis er sicher war, dass seine Stimme zu hören war.
Er räusperte sich. »Habt ihr das alles aus Kontovar hierher ge
bracht? Aus der Zeit vor dem Fall, meine ich.«
»Nein.« Kilthan stand neben ihm und sah mit einem abwesenden
Blick aus dem Fenster. »Vor dem Fall wäre das meiste von dem, was
wir jetzt hier tun, durch Zauberei bewerkstelligt worden, oder zu
mindest mit Maschinen, die von Zauberei geschaffen und angetrie
ben wurden. Wir mussten von vorn beginnen und haben uns durch
die primitivsten Anfänge bis zu dem hochgearbeitet, was du hier
siehst. Es ist schwerer, als es in Kontovar war, jedenfalls wenn man
den alten Aufzeichnungen glauben kann. Und wir brauchen gewal
tige Mengen an Wasserkraft. Es gibt nicht allzu viele Orte, an denen
wir all das finden und gleichzeitig Zugriff auf Kohle für die Hochö
fen haben, sowie Eisenerz, Kupferadern und Zinnvorkommen fin
den. Heute ist das Transportproblem der größte Engpass unserer In
dustrie, aber wenn man alle Elemente ordentlich kombiniert, kön
nen wir mehr Stahl und Bronze produzieren als jeder Staat vor dem
Fall, und das in viel kürzerer Zeit.«
»Warum zeigst du mir das alles?« erkundigte sich Bahzell schließ
lich.
»Wegen deines Vaters«, erwiderte Kilthan schlicht.
»Wie?« Der Hradani drehte sich um und schaute auf ihn hinunter.
Der Zwerg erwiderte seinen Blick gelassen.
»Ich habe mich von deinem Vertrauen sehr geehrt gefühlt, als du
mir von Sharnâs Einmischung in Navahk berichtet und mich um Rat
gefragt hast, wie du damit umgehen sollst, Bahzell. Allerdings
wussten wir bereits davon.« Er schnaubte, als er den ungläubigen
Ausdruck auf dem Gesicht des Pferdediebes sah. »Was denkst du
denn? Torframos hasst Sharnâ von allen Dunklen Göttern wohl am
glühendsten. Fiendark kann Er auch nicht leiden, sicher, aber die
Dämonenbrut geht ihren verderbten Machenschaften am liebsten
verstohlen unter der Erde nach. Das gefällt dem Alten Steinbart gar
nicht. Steine und Erde sind Seine Domäne, und selbst wenn sie es
nicht wären, so würde kein vernunftbegabtes Wesen, ganz gleich
welchem Gott es folgt, Sharnâ gern in seiner Nähe wissen. Wir ver
fügen zwar nicht über mehr Einzelheiten über den Busenfreund des
verstorbenen Harnak als du, aber wir wissen genug. Wir wollen,
dass diese Verseuchung ausgemerzt wird, und die Leute, die ihm
Tür und Tor geöffnet haben, mit ihm«, setzte er grimmig hinzu.
»Sicher«, erwiderte Bahzell nach einem kurzen Augenblick des
Schweigens und nickte. »Das verstehe ich, aber du hast meinen Va
ter erwähnt.«
»Stimmt.« Kilthan

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