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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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Zeigefinger in die Rippen und be
deutete Bahzell mit einem Rucken seines kahlen Schädels, ihm auf
die Empore zu folgen. Für eine beiläufige Plauderei war es hier viel
zu laut. Nicht einmal Bahzell mit seinem mächtigen Bass hätte sich
vernehmlich machen können. Der Hradani beschloss, Kilthan ein
fach zu folgen. Er hoffte, Antworten auf seine Fragen zu bekommen,
wenn dieses Getöse erst einmal auf ein erträglicheres Maß gesunken
war.
Sie gingen eine Viertelstunde die Empore entlang und überquerten
noch drei größere Seitentunnel, bevor Kilthan endlich in eine kleine
Nische einbog und die anderen ebenfalls hineinwinkte. Bahzell
musste sich tief unter den niedrigen Sturz bücken, seufzte aber er
leichtert, als sich die Tür hinter ihnen schloss und den Lärm ab
schnitt. Das Licht war gedämpfter als draußen, aber nur, bis Kilthan
eine weitere Tür öffnete und sich ihnen der bisher verblüffendste
Anblick bot.
Die lange, galerieartige Kammer hinter diesen Doppeltüren war
terrassenförmig angelegt, so dass die Dutzende von Zwergen, die
hier saßen, alle einen freien Blick durch das riesige Panoramafenster
hatten, das über die gesamte Breite der Außenwand eingelassen
war. Dadurch konnte Bahzell aufrecht stehen, was schon eine große
Erleichterung war, aber die Türen fungierten auch als Schalldämp
fer. Zweifellos deshalb, damit die Zwerge in der Kammer miteinan
der sprechen konnten, ohne sich anzubrüllen. Für Bahzells Ohren
war es eine Wohltat – und er sah sich aufmerksam um.
Und hatte keine Ahnung, was die Zwerge um ihn herum taten.
Eine Zwergin beugte sich über eine Bank mit verschiedenen Bronze
röhren, jedenfalls nahm Bahzell an, dass sie aus Bronze bestanden.
Die junge Frau klappte einen Deckel von der Bohre und blies hinein,
bevor sie klar und deutlich hineinsprach. Das hätte lächerlich ge
wirkt, hätte nicht aus der Röhre eine andere Stimme, diesmal eine
männliche, ebenso klar und deutlich geantwortet, und das trotz der
Hintergrundgeräusche, die zu hören waren.
Wie bizarr dies jedoch auch sein mochte, Bahzell achtete kaum
darauf, denn sein Blick wurde wie magnetisch von dem Ausblick
jenseits der Fenster angezogen, die die Galerie von der ungeheuren
Höhle abtrennte, die dahinter lag. Er hatte noch nie ein derartig
großes, vollkommen klares Glasfenster gesehen. Er streckte die
Hand aus und berührte es, als müsste er sich vergewissern, dass die
se Scheibe wirklich existierte. Es war eigentlich ein Doppelfenster,
das die Geräusche auf der anderen Seite irgendwie dämpfte. Und
das war auch gut so. Ohne diese Schallisolierung wären die Zwerge
in diesem Raum – vermutlich ein Kontrollraum – nach kurzer Zeit
taub geworden. Denn das Getöse in der Höhle hinter dem Glas
musste viel schlimmer sein als der Krach, der ihm auf dem Weg hier
herunter in die Ohren gedrungen war.
Ein breiter Fluss strömte durch diese Höhle, dessen Wasser durch
viereckige Kanäle geleitet wurde. Er trieb mit seiner stetigen, uner
bittlichen Kraft Dutzende der größten Wasserräder an, die Bahzell
jemals gesehen hatte. Komplizierte Zahnräder und Wellen an diesen
Wasserrädern übertrugen ihre Kraft auf eine komplizierte Maschine
rie, deren Funktion der Hradani nicht einmal erraten konnte. Trotz
dieser beeindruckenden Wasserräder beherrschte das stetige Fau
chen von enormen Hochöfen die Szenerie. Ungeachtet der Doppel
fenster und der dicken Steinwände, die sie von der Höhle trennten,
hörte er das raue, tiefe Rumpeln der Zugluft-Öfen und fühlte, wie
ihre Macht in seinen Knochen vibrierte. Ströme von feuriger, lavaar
tiger Schlacke quollen aus den Öffnungen an den Seiten der Hochö
fen. Die Loren rollten über Brücken zu ihnen hinauf und luden ihre
Ladung aus zerstückeltem Erz und etwas, das wie bereits verbrann
te Kohle aussah, in die Trichter an ihrer Spitze. Kilthan trat neben
ihn.
»Wir mischen Koks zu dem Erz«, erklärte der Zwerg ruhig. »Frü
her haben wir Holzkohle benutzt, doch dann lernten wir, wie wir
Kohle durch Brennöfen verfeinern können.« Er lächelte ironisch.
»Das war auch nötig, denn du hast vielleicht bemerkt, dass wir hier
mehr Kohle als Bäume haben.«
Bahzell nickte, doch seine Aufmerksamkeit wurde von einem rie
sigen eisernen Kessel, der einer gewaltigen Schöpfkelle glich, in An
spruch genommen, die über eine Schiene an der Decke glitt und
ebenfalls von den Wasserrädern angetrieben wurde. Sie wirkte gi
gantisch, mindestens doppelt so hoch wie er selbst, und er staunte,
als

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