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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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Marfang, Skipper dieses Schiffes«,
fuhr er brüsk fort.
»Ich fühle mich geehrt, Eure Bekanntschaft zu machen, Kapitän.«
    Vaijon verbeugte sich elegant.
»Sicher, ich bin auch entzückt, ganz bestimmt«, erwiderte Evark
trocken, als sich Vaijon wieder aufrichtete. »Was sagtet Ihr, führt
Euch an Bord der Windsbraut ?«
Der junge Ritterproband richtete sich auf und legte hoheitsvoll die
Hand auf den Griff seines Schwertes.
»Ich komme im Auftrag des Ordens von Tomanâk«, verkündete
er. »Ich wurde entsendet, um einen Eurer Passagiere abzuholen.«
»Und um wen soll es sich dabei handeln?«
»Man hat mir seinen Namen nicht genannt, Kapitän. Mir wurde
nur mitgeteilt, dass Ihr einen Paladin des Tomanâk an Bord beher
bergt, und befohlen, ihn zu unserem Kapitelhaus zu geleiten.«
»Ah! Ihr sucht nach einem Paladin des Tomanâk, hm?« Vaijon
nickte und hob fragend die Brauen, als der Halbling den Grund sei
ner Anwesenheit endlich zu begreifen schien. »Das ist der da«, er
klärte er und deutete mit einer lässigen Handbewegung auf den grö
ßeren der beiden Barbaren neben sich. »Der Lulatsch«, fügte er hilf
reich hinzu.
Vaijon konnte nicht verhindern, dass sein Kiefer herunterklappte,
doch im nächsten Augenblick flammten rote Flecken auf seinen
Wangen auf. Seine blauen Augen blitzten gefährlich, als ihn der
Halbling verspottete, und das johlende Grölen der Zuschauer tat ein
Übriges. Seine behandschuhte Hand verkrampfte sich um den
Schwertknauf, er trat hastig einen Schritt vor und öffnete den Mund,
um eine vernichtende Bemerkung loszulassen. Doch noch bevor er
das erste Wort herausbekam, meldete sich eine andere Stimme.
»Immer sachte, mein Junge«, grollte sie. Vaijon hielt inne. Er hatte
niemals eine so tiefe und machtvolle Stimme vernommen, und zu
dem schwang auch noch ein deutlich belustigter Unterton darin mit.
Siedend heiße Wut kochte in ihm hoch, und er wandte sich sofort zu
ihrem Besitzer um, als ihm klar wurde, dass sich der Mann über ihn
amüsierte.
Vaijon von Almerhas war gewohnt, selbst dem größten Menschen
gerade in die Augen zu sehen, aber jetzt fühlte er, wie sich seine
Nackenmuskeln anspannten, als er zu dem Hradani hinaufstarrte.
Er erwartete eine höhnische Miene, doch sie war freundlich, fast
sanft, wenn die braunen Augen auch belustigt funkelten. Trotzdem
wirkte ihr Blick mitfühlend. Was es natürlich nur noch schlimmer
machte. Es war schon übel genug, von einem Halbling verspottet zu
werden, auch ohne dass ihn irgendein ungewaschener Barbar be
dauerte, weil er zur Zielscheibe eines derben Scherzes gemacht wur
de!
»Wie bitte?« presste er durch die Zähne hervor. »Habt Ihr mich an
gesprochen?«
»Aye, das habe ich«, bestätigte der Hradani in diesem unterirdi
schen Bass.
»Wenn ich Euren Rat wünsche … Herr, werde ich Euch zu gegebe
ner Zeit darum bitten!« erwiderte Vaijon mit eisiger Hoffahrt.
»Zweifellos«, konterte der Hradani ungerührt. »Da gibt es nur ein
kleines Problem. Meistens merken die Menschen erst, dass sie einen
Rat brauchen, wenn er ihnen nichts mehr nützt.« Vaijon knirschte
hörbar mit den Zähnen, der Hradani fuhr jedoch gelassen fort.
»Nehmt zum Beispiel Euch, hm?« schlug er vor. »Da steht Ihr nun
und denkt, der gute Evark habe Euch verspottet, dabei hat er nichts
weiter getan, als Eure Frage beantwortet. Ihr solltet über seine Aus
kunft vielleicht nachdenken, bevor Ihr etwas tut, worüber Ihr hinter
her nicht besonders froh seid.«
Vaijon blähte die Nasenflügel und weiß glühender Zorn strömte
durch seine Adern. Doch auch wenn er es nicht zugeben wollte, hat
te der Hradani nicht ganz Unrecht. Zweifellos fand er es amüsant,
einen Ritter des Ordens zu verhöhnen, dennoch hatte sein Spott Vai
jon daran erinnert, wer und was er war. Er stand in der Verantwor
tung, die Ehre des Ordens vor öffentlicher Beleidigung und Schmä
hung zu schützen. So gern er aber auch Evarks Unverschämtheit be
straft hätte, war es doch alles andere als ritterlich, einen Halbling,
der so viel kleiner war als er selbst, herumzuschubsen, selbst wenn
er es noch so sehr verdient hätte.
»Ich werde Euren Ratschlag in Erwägung ziehen«, teilte er dem
Hradani nach zwei, nein, nach drei wutentbrannten Sekunden mit,
schaute dabei jedoch nur den Halbling an. »In der Zwischenzeit
würde ich Euch raten, mich zu der Person zu führen, die ich abholen
soll!« fuhr er kalt fort.
Der Halbling schüttelte in einer merkwürdigen Geste aus Belusti
gung, Spott und Mitgefühl den Kopf

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