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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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und schaute dann zu dem
Hradani hoch.
»Ich muss mich um mein Schiff kümmern«, erklärte er. »Wenn der
da einer vom Haufen des Waagenmeisters ist, dann helfe Gott uns
allen. Kümmere du dich selbst um ihn.« Damit drehte er sich um
und marschierte davon. Vaijon starrte ihm entgeistert nach.
»Ich … Wie könnt Ihr es wagen …? Kommt gefälligst sofort wie
der zurück!« stieß er hervor und wollte ihm nachsetzen. Aber eine
große Hand schloss sich um seine Schulter, hielt ihn fest und drehte
ihn so mühelos herum, als wäre er ein Kind.
Er starrte wieder zu dem Hradani hinauf, und griff nach der
Hand, die seine Schulter gepackt hielt. Das Handgelenk war so breit
wie sein eigener Bizeps, und ein Schauer reinen Unglaubens durch
rieselte ihn, als ihm klar wurde, wie kraftvoll diese Hand wirklich
war. Seine blauen Augen jedoch sprühten Funken.
»Nun mal langsam!« Die Stimme des Hradani klang schärfer als
vorhin und hatte einen befehlenden Unterton. »Ich habe Euch gera
ten, über Evarks Antworten nachzudenken, Herr Vaijon von Almer
has, und das hättet Ihr tun sollen.«
»Was wollt Ihr …?« begann Vaijon, aber der Hradani unterbrach
ihn mit einem Kopfschütteln.
»Ich begreife allmählich, warum Erselbst Euch nicht gewarnt hat,
Junge«, erklärte er. »Ihr packt die Dinge an, ohne nachzudenken,
ohne auch nur einen einzigen Gedanken darauf zu verschwenden,
stimmt's?« Vaijon öffnete wieder den Mund, aber der Hradani
schüttelte ihn sanft.
»Hört zu und lasst es langsam angehen«, riet er ihm. »Zweifellos
schockiert Euch diese Vorstellung, aber der gute Evark hat Euch die
Wahrheit erzählt, versteht Ihr?«
»Hat mir …?« Vaijon erstarrte und der Hradani nickte.
»Aye«, bestätigte er beinahe mitfühlend. »So Leid es mir tut, Euch
das sagen zu müssen, Vaijon von Almerhas, mein Name ist Bahzell,
Sohn von Bahnak, Patriarch des Eisenaxt-Clans der PferdediebHradani, Prinz von Hurgrum. Ich bin der, den Ihr abholen sollt.«
»Ihr … Ihr … Ihr … seid ein … ein Pala … Pa …?« Vaijon brachte
das Wort nicht über die Lippen, während sämtliches Blut aus sei
nem Gesicht wich und er den Mann ungläubig anstarrte. Der hünen
hafte Hradani nickte feierlich.
2
    Das konnte nicht wahr sein! Vaijon wusste, dass es nicht wahr sein
konnte, aber etwas im Blick des Hradani, im Klang seiner Stimme
flüsterte ihm das Gegenteil zu. Seine Fantasie spielte ihm gewiss
einen derben Streich! Tomanâk hatte keine Hradani-Paladine. Allein
die Vorstellung war … war … blasphemisch, gelinde gesagt!
    Als Ritterproband des Ordens verpflichtete ihn die Ehre, jeden zu
rechtzuweisen, der fälschlicherweise vorgab, ein Mitglied dieses Or
dens zu sein, und der Gedanke, es mit dem Hradani aufzunehmen,
bereitete ihm kein großes Kopfzerbrechen, trotz der Größe des ande
ren Mannes. Vaijon trainierte täglich mit den besten Ausbildern von
Belhadan, selbst mitten im Winter, und niemand hatte ihn jemals be
siegt. Angesichts seiner Größe musste der Hradani langsam sein,
vor allem mit einer Waffe, die so klobig war wie das riesige Zwei
handschwert, das er auf dem Buckel herumschleppte. Nur konnte
Vaijon ihn leider nicht herausfordern, bevor er nicht bewiesen hatte,
dass der andere log. Bis dahin verlangte es die Ehre von ihm, den
Hradani mit derselben Höflichkeit zu behandeln, mit der er jeden
ehrlichen Menschen behandelt hätte.
    »Vergebt mir … Herr«, presste er schließlich hervor. »Da der Meis
ter meines Kapitelhauses nicht in der Lage war, mir den Namen
oder eine Beschreibung dessen zu geben, den ich abholen sollte,
muss ich Euch um einen Beweis Eurer Identität ersuchen.«
    Er war ziemlich erfreut darüber, wie gelassen er diese Worte for
muliert hatte, aber das unbeeindruckte Nicken des Hradani verwirr
te ihn. Er zögerte keine Sekunde, sondern hielt seine leere rechte
Hand vor sich. Vaijon hob verständnislos die Brauen, als der andere
seine Finger krümmte, und dann stieß diese erdstoßgleiche Stimme
eine kurze Silbe aus.
    »Komm!« sagte der Hradani leise, beinahe lockend, und Vaijon
von Almerhas sprang verblüfft zurück, als eine anderthalb Meter
lange Klinge wie aus dem Nichts vor seiner Nase schimmerte. Eben
noch war die Hand des Hradani leer gewesen, im nächsten Augen
blick hielt er darin das Schwert, das er auf den Rücken geschnallt
hatte. Die Schneide funkelte rasiermesserscharf in der Morgensonne.
Vaijon ging fast in die Knie, bevor er sich wieder fasste, und riss die
Augen weit auf. Eine Panik pulsierte in

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