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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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Schultern,
als sein Freund ablehnend den Kopf schüttelte. Die Blutklinge mach
te eine Geste mit der linken Hand, mit der sie zeigte, dass sie ab jetzt
jede Verantwortung für das, was passierte, abgab, und schaute sich
stattdessen fasziniert in der Stadt um.
    Sie war es auch wert, betrachtet zu werden. War Bortalik, die
Hauptstadt der Roten Lords, die Perle des Südens, so regierte Belha
dan den hohen Norden. Die Stadt gab einen sehr beeindruckenden
Monarchen ab. Aus der Sicht der Roten Lords war es jedoch noch
schlimmer, dass sie trotzdem nur die zweitgrößte und -mächtigste
Stadt des Reiches der Axt war, denn sie wurde vom Königssitz und
der Hauptstadt des Reiches, Beilhain, ebenso übertroffen, wie Belha
dan wiederum Bortalik in die Schranken verwies.
    Der schwelende Widerstand der Roten Lords gegen das Reich und
all seine Errungenschaften war vermutlich unabänderlich. Sowohl
der Reichtum der Axtmänner als auch die Kreativität ihrer Künstler
und Handwerker verspottete alle Nachahmungsversuche der Roten
Lords, und allein deswegen hassten sie das Reich. Es war schon
schlimm genug, von jemandem übertrumpft zu werden, doch be
sonders setzte es den Roten Lords zu, dass sie von den »Mischlin
gen«, als welche sie die Axtmänner betrachteten, so mühelos deklas
siert wurden. Es war ein fundamentales Gesetz im Glaubensbe
kenntnis jedes Roten Lords, dass ihn der Anteil von Elfenblut in sei
nen Adern allen anderen Menschenrassen überlegen machte. Im
merhin gewährte die Abstammung von den Elfen diesem Volk eine
Lebenserwartung von mindestens vierhundert Jahren, während der
Pragmatismus ihrer menschlichen Blutlinie sie dagegen zwang, in
einer realen, banalen Welt zu leben, die keinem verträumten Elfen
lord erträglich schien. Zudem waren sie weit weniger fruchtbar als
Menschen oder Zwerge, doch Quantität war ihrer Meinung nach
kein Ersatz für Qualität. Außerdem hatten selbst Zwerge das Glück,
mehr als zweieinhalb Jahrhunderte leben zu dürfen. Wenn die Roten
Lords auch nur wenige Kinder zur Welt brachten, tummelten sich in
ihren Städten dafür ausreichend viele menschliche Bauern und
Dienstboten, die sich um ihre Bedürfnisse kümmerten. Von ihrem
Standpunkt aus war ihre kulturelle und rassische Überlegenheit un
übersehbar, und sie scheuten keine Mühe, um beides so rein wie
möglich zu halten. Was ihr ständiges Scheitern, mit den Errungen
schaften des Königreiches der Axt Schritt zu halten, zu mehr als nur
einem Ärgernis werden ließ. Denn die Axtmänner legten genau das
gegenteilige Verhalten an den Tag. Schlimmer noch, sie betrachteten
die unablässigen Versuche der Roten Lords, die, wie sie fanden, un
verdiente Vorherrschaft des Reiches abzuschütteln, als eine Quelle
der Belustigung, nicht der Bedrohung.
    Nicht dass man etwas Besseres von ihnen hätte erwarten können,
denn das König-Kaiserreich der Axt war aus dem uralten König
reich der Axt entstanden, und in eben diesem Königreich hatten drei
Viertel der Flüchtlinge nach dem Fall von Kontovar Schutz gesucht.
Die traditionelle Intoleranz, in der die meisten Menschenrassen in
Kontovar geschwelgt hatten, und die in vielen jüngeren Königrei
chen Norfressas wieder auflebte, war im Königreich der Axt ver
schwunden. Es schien auch schwer vorstellbar, wie es hätte anders
funktionieren sollen, angesichts der verzweifelten Notlage, in wel
che der Fall von Kontovar die Überlebenden gestürzt hatte. Das
Haus Kormak hatte keine Anstrengung gescheut, um zu pflegen
und heranzuziehen, was der Zwang der Notwendigkeit in den fol
genden Jahrhunderten ohnehin diktiert hatte.
    In der Zwergenrasse fanden sich vermutlich die besten Ingenieure,
die je geboren wurden. Ihr Volk genoss es, mit Erde, Stein und Eisen
zu arbeiten, denn das lag ihnen im Blut. Geschichtlich allerdings wa
ren sie schon immer die engstirnigste Rasse innerhalb der Mensch
heit gewesen. Sie isolierten sich gern und weigerten sich, ihre Ge
heimnisse mit jemandem zu teilen. Nur wenige von ihnen vermoch
ten die innige Liebe der Elfen für die Schönheit der Poesie, der
Künste, der Musik wirklich zu schätzen oder auch nur zu verstehen,
ebenso wenig wie die rastlose Energie und den tiefen Hunger der
Menschen nach Experimenten und Veränderungen. Aber die Zu
sammenkunft aus Völkern, die das Reich der Axt geschaffen hatte,
hatte Zwerge, Elfen und Menschen wie nie zuvor zu Partnern ge
macht und all diese Eigenschaften in einer Kreuzung der Rassen zu
sammengebracht, die die Roten Lords ebenso

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